Fotos: Roman Holzer
Sei es das mittelalterliche Pflaster beim Dorffest oder die frische Asphaltdecke auf dem Parkplatz hinter der Kirche, die Gemüter würden sicher recht hoch schlagen, wenn du die Baohrmaschine ansetzt, um deine Heringe in den Boden zu bekommen.
Es gibt genug Situationen, in denen entweder keine Heringe gesetzt werden können, oder sogar die Abspannseile als solche hinderlich wären. Wenn es nur die Heringe wären, die stören, kannst du es noch mit sogenannten Schwerlastankern versuchen, deine Jurte aufzustellen, aber ganz ohne Seile hilft nur ein Gerüst, um der Jurte die gewohnte Form zu geben.
Norbert Tautorat hat hier Varianten für verschiedene Formen der Jurte entwickelt. Seine Metallwinkel können mit einfachen Dachlatten zu Jurtengerüsten für die normale Jurte, als auch für die Großjurte zusammengesteckt werden. Auch gibt es Erweiterungssets für Ovaljurten.
Angeboten werden nur die Winkel. Die Stangen dafür kann sich jeder einfach selbst machen. Von Norbert Tautorat gibt es dazu eine kurze und eine ausführliche Anleitung, in denen er dir das notwändige Know-how vermittelt, wie aus normalen Dachlatten und den Winkeln das passende Gerüst wird.
Am Ende dieses Artikels kannst du dir die beiden Pdf-Dateien herunterladen.Von Roman haben wir schöne Bilder vom Aufbau der Jurte mit Gerüst erhalten.Diese zeigen in wenigen, einfachen Schritten, wie du vorgehen muss.
Du beginnst mit dem unteren Ring. Die richtigen Winkel sind jene, die unten flach sind und bei denen ein kleiner Winkel mit Loch nach oben zeigt. Die oberen Winkel sind die mit der Schraube als Spitze.
Es folgen die senkrechten Latten des Jurtengerüst. Die Länge dieser Latten ist abhängig davon, wie du deine Jurte aufstellst. Hast du hohe Seitenwände oder die Normalen? Soll der Stoff unten auf dem Boden möglichst abdichten, oder noch ein wenig Luft in die Jurte lassen? 10 cm weniger als die Höher der Seitenplanen sind ein gutes Maß. Details findest du in den unten angehängten Beschreibungen.
Jetzt kannst du den oberen Ring fertigstellen. Das Gerüst hat genug Spiel in sich, so dass du bequem auch die letzten Latten einfügen kannst.
Als nächstes kannst du das Dach einhängen. Bei der hohen Variante solltest du aufpassen, dass die Ösen sauber über den Schrauben der oberen Winkel sitzen. Wer hier zu eilig vorgeht kann leicht den Stoff des Daches verletzen.
Wie beim normalen aufbau mit Heringen und Seile kannst du nun die Mittelstangen einsetzen und das Dach nach oben ziehen. Ob du dabei eine, zwei oder drei Mittelstangen verwendest bleibt deinen Vorlieben und Erfordernissen überlassen.
Der vorerst letzte Schritt ist das Einknüpfen der Seitenbahnen. Damit ist die Jurte geschlossen und steht ordentlich auf festem Boden. Du kannst die Seitenwände auch unten an den Winkeln abspannen, um das ganze noch etwas zu straffen.
Nun solltest du jedoch bedenken, dass der viele Stoff eine gute Angriffsfläche für den Wind bietet. Und bereits ein leichtes Lüftchen kann die Jurte nun anheben und vor sich her schieben. Es macht also Sinn, die Jurte noch etwas zu beschweren, oder anderweitig zu befestigen. Die oben genannten Schwerlastanker sind auch hier eine gute Alternative.
Von Innen sieht das nun so aus. Die oberen Latten eignen sich übrigens auch gut, um Dekoration oder Kleiderhaken anzubringen.
Anhang | Größe |
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freistehende_jurte_ohne_abspannseile.pdf | 36.33 KB |
steckverbindersystem_fuer_jurten_kurz.pdf | 36.46 KB |