Wenn du weißt, dass das Dach einer normalen 6er-Jurte auch aus sechs einzelnen Kohtenblättern zusammengesetzt werden kann, dann liegt zugegeben, die Vermutung nahe, dass die 8er-Jurte (besser Großjurte) aus acht einzelnen Kohtenblätter zusammengesetzt werden könnte.
Die Frage bekommen wir häufiger gestellt, aber leider ist dem nicht so. Hier liegt ein klassicher Denkfehler zugrunde.
Warum dies nicht geht ist eigentlich ganz einfach: Stell dir vor, du hast einen Kuchen und schneidest ihn in sechs gleich große Stücke. Damit hast du nun sozusagen deine Kohtenblätter, auf der Wiese (oder der Kuchenplatte) ausgebreitet bilden Sie eine ebene Fläche.
Jetzt nimmst du vom zweiten Kuchen auf dem Tisch zwei weitere Stücke und versuchst sie auf der Kuchenplatte des ersten Kuchens mit den sechs Stücken unterzubringen. Du merkst schon, Kuchenstücke essen geht, aber Kuchenstücke dazupacken geht irgendwie nicht.
Also geht es auch nicht aus der normalen Jurte mit zwei weiteren Kohtenblättern eine Großjurte zu machen.
Auf diesem Bild siehst du die unterschiedliche Geometrie der beiden Dächer am besten. Die normale Jurte mit sechs Meter Durchmesser besteht in der Tat aus sechs Kohtenblättern. Das ist der rote Umriss. Für die Großjurte mit acht Meter Durchmesser sind die beiden Grundseiten zwar gleich, aber die Höhe der Plane müßte deutlich größer sein.
So kannst du aus Kohtenblättern nun eben Kohten, Jurten mit fünf Blättern und Jurten mit sechs Blättern machen, aber eben nicht mehr. Für größere Durchmesser braucht es ganz eigene Konstruktionen. Und das ist die Großjurte...