Wenn wir von der Kohte oder von der Jurte sprechen, dann reden wir eigentlich erstmal von dem Stoff, den Zeltbahnen, die das fertige Zelt ausmachen. aber Stoff steht nicht von alleine. Wie kommt die Kohte oder die Jurte in die Höhe, so dass du sie auch nutzen kannst? Dazu hast du verschiedene Alternativen, die sich je nach Einsatzzweck anbieten.
Stangen aus dem Wald
Wer mit einer Kohte unterwegs ist, auf Fahrt geht, der reist gerne mit leichtem Gepäck. Schwere Stangen für den Aufbau der Kohte sind im Rucksack eine recht hinderliche Ware, die du gerne zuhause lässt und lieber jeden Abend neu im Wald zusammen suchst. Da geht da, wo dir der Förster, Bauer oder sonst ein Verantwortlicher auch erlaubt, Stangenholz aus dem Wald zu holen. Selbst bei toten Bäumen und umgefallenen Stangen brauchst du dazu in aller Regel eine Erlaubnis.
Für eine Kohte brauchst du zwei Stangen mit je einer Länge von 400 cm. Damit kannst du das klassiche Aussen-Zweibein errichten, welches deine Kohte nach oben zieht. Mit einer Stange geht es auch, die nimmst du dann eben als Mittelstange in der Kohte. Hinderlich ist dieses aber spätestens, wenn du in der Kohte ein ordentliches Feuer machen willst.
Eine Jurte baust du am besten mit einem Zweibein im Inneren auf. Auch hier reicht die die Länge von ca. 400 cm aus, so dass die Jurte ordentlich abgespannt werden kann. Längere Stange benötigst du allerdings, wenn du eine Großjurte oder eine Jurte mit zusätzlichen Fensterplanen, bzw. den XL-Planen aufstellst. Dann empfehlen wir dir 500 cm als Stangenlänge.
Schau, dass die Holzstangen nicht allzu schwer sind, bei einer Fichtenstange sind 10 cm unten und 5 cm an der Spitze schon völlig ausreichend dimensioniert. Du möchtest die Stangen schliesslich noch von Hand aufrichten können.
Steckstangen
Wer gerne mit seiner Kohte reist und dabei die Stangen zum Aufstellen mitnehmen möchte ist gut bedient, wenn er die benötigten 400 cm irgendwie teilen kann. Der Markt bietet hier zwei Varianten an. Zum einen gibt es dreiteilige Buchenstangen mit Messinghülse. Diese sind ca. 390 cm lang und werden durch Messinghülsen zusammen gesteckt. Sie sind ausreichend für die Kohte und eine normale Jurte und haben einen Durchmesser von etwa 40 mm.
Die zweite Variante sind deutlich dickere Fichtenstangen mit starken Metallhülsen und einem Durchmesser von 67 mm. Diese Stangen sind ebenfalls dreiteilig und es gibt sie in den Längen 420 cm und 510 cm . Spätestens bei einer Großjurte solltest du auch diese stärkeren Stangen verwenden, um dem Zelt die nötige Stabilität zu geben.
Klemmt was?
Holz hat übrigens, die in diesem Fall unangenehme Eigenschaft an feuchten Tagen zu quellen. So kann es dir schnell passieren, dass die Stangen, die abends noch reichlich Spiel in den Metallhülsen hatten am nächsten Morgen nicht mehr auseinander zu bekommen sind. Abhilfr schafft hier Wärme. Du kannst du Stangen über der Glut des Feuers oder auch an einem Gaskocher recht gut erwärmen, so dass das Metall sich weitet und das Holz wieder schrumpft.
Es hilft auch die Holzstangen schon im Vorfeld etwas abzuschmirgeln, dann haben die Stangen, wenn sie trocken aus dem Lagerraum kommen, zwar noch mehr Spiel, aber sie lassen sich auch immer wieder gut auseinander nehmen.
Stangen aus Aluminium
Es gibt Gegenden auf dieser Welt, da wird es dir bei aller Liebe zum Ursprünglichen schwer fallen, die passenden Stangen in der Natur zu finden. Nicht nur in der fernen Sahara, sondern auch im schottischen Hochlad oder im schwedischen Fjäll sind lange Holzstangen ein sehr rares Gut. Als leichte Alternative zu den hölzernen Verwandten bieten sich hier Steckstangen aus Aluminium an. Zugegeben, die sind nicht sehr bodenständig, aber so leicht und so praktisch. Mit einer kleinen, teleskopierbaren Alu-Stange unter dem Kohtenkreuz bist du sehr mobil und unabhängig.
Alternativen
Natürlich ist es auch immer möglich, die Kohte und die Jurte ohne Stange in die Höhe zu bringen. Nimm dir den ausladenden Ast einer alten Eiche oder den Kran vom Nachbargrundstück. Hauptsache es kommt ein Seil vom Himmel...