Tuya ist die schöne und standhafte Ehefrau von Bater, einem Hirten, der beide Beine verlor, als er auf der Suche nach Wasser in den weiten Steppen der Inneren Mongolei unterwegs war. So muss Tuya nun allein für Bater und ihre zwei Kinder sorgen. Die harte Arbeit setzt ihr merklich zu, bis sie eines Tages krank wird. Angesichts der ernsten Lage beschließt das Paar, sich scheiden zu lassen, damit Tuya jemanden suchen kann, der ihr hilft, die Familie zu versorgen. Die Anwärter sind zahlreich, doch keiner möchte sich um Bater kümmern, so wie Tuya es fordert. Auf ihrer Suche nach einem neuen Ehemann begegnet die selbstbewusste und sturköpfige, aber ebenso sanfte und sensible Tuya Freiern, die reich aber unehrlich, liebenswert aber schüchtern sind... Schließlich trifft sie ihre Wahl und ihr neuer Mann lässt Bater in ein Pflegeheim in die Stadt überweisen. Doch Bater verzweifelt immer mehr an seiner Sehnsucht nach Tuya und den Kindern und zwingt Tuya abermals zum Handeln...
Ein sehenswerter Film über das Leben in der Jurte findet Jurtenland.
TUYAS HOCHZEIT ist ein Film über das bäuerliche Leben in den ländlichen Regionen Chinas am Rande der schnelllebigen Gesellschaft, in einem Gebiet, wo die Zeit still zu stehen scheint und das Dasein sich ausschließlich um das blanke Überleben dreht.
Dies ist auch die Geschichte einer starken Frau mit großen Problemen. Und die Geschichte eines Landstrichs, über den man sich hierzulande keine Gedanken macht: den Nordwesten der Inneren Mongolei.
Als Tuya im Film einen neuen Mann sucht, kommen sie zunächst in Scharen. Damit wird - quasi nebenher - auch Chinas Problematik des Männerüberschusses abgehandelt. Chinas Ein-Kind-Politik hat dazu geführt, dass unerwünschte Mädchen abgetrieben oder nach der Geburt getötet und Jungen bevorzugt werden. Fakt ist, dass knapp ein Fünftel der Chinesen später keine Frau finden wird.
Gedreht wurde der Film hauptsächlich in einem Weidegebiet der Inneren Mongolei in einer der letzten Hirtenfamilien, die ihr dortiges Heimatgebiet noch nicht verlassen haben. Neben der Hauptdarstellerin YU Nan wurden die meisten Rollen von lokalen mongolischen Hirten gespielt. Als die Dreharbeiten zu Ende gingen, waren die Häuser und Einwohner der Gegend nicht mehr zu sehen. Sie sind nicht mehr die stolzen mongolischen Reiter früherer Zeiten, sondern Bauern in den Vorstädten oder fliegende Händler in den Stadtzentren.