75 Jahre Kohte: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Kohte wurde nach Angaben von zeko erstmals während eines  Zeltlagers der Schwäbischen Jungenschaft „öffentlich" gezeigt, das vom  29. Juli bis 2. August 1928 auf der Kollenburg im Maintal bei  Dorfprozelten/Spessart stattfand. Erich Meier schreibt in „tusk -  Versuche über Eberhard Koebel" es habe sich mit etwa 120 Teilnehmern um  das erste große gemeinsame Zeltlager der Schwäbische Jungenschaft  gehandelt.<ref>vgl. Erich Meier: „Mir war wie einem Springbrunnen ...", Auf  Spurensuche: tusk 1928-1931, in: Fritz Schmidt (Hg.): tusk -  Versuche über Eberhard Koebel, Südmarkverlag Witzenhausen  1994, S. 16</ref> Im Heft 8/9 von 1928 der „Briefe an die deutsche  Jungenschaft" (unter diesem Titel wurden die „Briefe an die Schwäbische  Jungenschaft der Deutschen Freischar" fortgesetzt) finde sich hierzu ein  vierseitiger bebilderter Lagerbericht. Laut zeko ist in diesem Heft,  auf S. 14, auch erstmals ein Foto dieser „weißen Probekohte" abgebildet  worden. - Mit dieser Kohte sei tusk im Anschluss an das  Jungenschaftslager zusammen mit Freischar-Gruppen zu einem  internationalen Pfadfindertreffen nach Luxemburg gefahren und dann mit  seiner Horde (Horte) auf Großfahrt in die Lüneburger Heide und an die  Ostsee gegangen.
Diese Kohte wurde nach Angaben von zeko erstmals während eines  Zeltlagers der Schwäbischen Jungenschaft „öffentlich" gezeigt, das vom  29. Juli bis 2. August 1928 auf der Kollenburg im Maintal bei  Dorfprozelten/Spessart stattfand. Erich Meier schreibt in „tusk -  Versuche über Eberhard Koebel" es habe sich mit etwa 120 Teilnehmern um  das erste große gemeinsame Zeltlager der Schwäbische Jungenschaft  gehandelt.<ref>vgl. Erich Meier: „Mir war wie einem Springbrunnen ...", Auf  Spurensuche: tusk 1928-1931, in: Fritz Schmidt (Hg.): tusk -  Versuche über Eberhard Koebel, Südmarkverlag Witzenhausen  1994, S. 16</ref> Im Heft 8/9 von 1928 der „Briefe an die deutsche  Jungenschaft" (unter diesem Titel wurden die „Briefe an die Schwäbische  Jungenschaft der Deutschen Freischar" fortgesetzt) finde sich hierzu ein  vierseitiger bebilderter Lagerbericht. Laut zeko ist in diesem Heft,  auf S. 14, auch erstmals ein Foto dieser „weißen Probekohte" abgebildet  worden. - Mit dieser Kohte sei tusk im Anschluss an das  Jungenschaftslager zusammen mit Freischar-Gruppen zu einem  internationalen Pfadfindertreffen nach Luxemburg gefahren und dann mit  seiner Horde (Horte) auf Großfahrt in die Lüneburger Heide und an die  Ostsee gegangen.


Die Angaben zu dem o. a. Heft der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"  konnte ich nicht überprüfen, weil diese Ausgabe in unserem Bundesarchiv  fehlt. Es findet sich aber ein weiteres Foto der ersten bündischen Kohte  - mit Freischarlilie auf der „Tür" - auf der Titelseite von Nr. 8/1929  der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"8). Darüber hinaus ist jeweils  ein Foto der offenbar gleichen Kohte auch im Heft 1/1931 des  „Lagerfeuer" veröffentlicht - Bildunterschrift: „Die Kohte der  Stuttgarter an der Ostsee"9) - und im Heft 12/1933 des „Eisbrecher" -  Bildunterschrift: „Langeoog-Lager: Freizeit bei den Berliner Kohten."10)
Die Angaben zu dem o. a. Heft der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"  konnte ich nicht überprüfen, weil diese Ausgabe in unserem Bundesarchiv  fehlt. Es findet sich aber ein weiteres Foto der ersten bündischen Kohte  - mit Freischarlilie auf der „Tür" - auf der Titelseite von Nr. 8/1929  der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"<ref>Eberhard Köbel (Schriftleiter): Briefe an die Deutsche  Jungenschaft - Jungenzeitschrift der Deutschen Freischar (Bund der Wandervögel und Pfadfinder), Heft 8, Ludwig  Voggenreiter Verlag Potsdam 1929, S. 1 </ref>. Darüber hinaus ist jeweils  ein Foto der offenbar gleichen Kohte auch im Heft 1/1931 des  „Lagerfeuer" veröffentlicht - Bildunterschrift: „Die Kohte der  Stuttgarter an der Ostsee"<ref>Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer -  21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 1f.</ref> - und im Heft 12/1933 des „Eisbrecher" -  Bildunterschrift: „Langeoog-Lager: Freizeit bei den Berliner Kohten."<ref>dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher,  Heft 12, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 319</ref>


Besonders auf dem Titelbild von 1929 ist auch der eher tipiartige Aufbau  dieser ersten tusk-Kohte zu erkennen und die Tatsache, dass sie aus  einem einzigen großen zusammengesetzten Zelttuch gefertigt war. Man  sieht auch deutlich, dass nur der große Mittelbereich der Kohte  tatsächlich weiß gehalten ist, während sich oben ein breiter, sehr  dunkler und unten ein schmalerer und hellerer Streifen anschließt.  Dieser ist links und rechts neben der Tür bis zur halben Höhe  hochgezogen und oben wieder dunkel abgesetzt. Nach tusks Worten war „das  Zelttuch in schönen Farben zusammengenäht" worden (s. o.). Leider sagt  er aber nichts zu der von ihm getroffenen Farbwahl. Allerdings äußert er  sich an anderer Stelle zur Frage des Kohtenschmucks folgendermaßen:  „Schmücke deine Kohte mit einem Ornamentstreifen. Der Ornamentstreifen  ist weiß ... Als Farben dürfen verwendet werden Schwarz, Zinnoberrot und  Kobaldblau."11) Vielleicht war dies ja auch die Farbwahl für seine  erste Kohte.
Besonders auf dem Titelbild von 1929 ist auch der eher tipiartige Aufbau  dieser ersten tusk-Kohte zu erkennen und die Tatsache, dass sie aus  einem einzigen großen zusammengesetzten Zelttuch gefertigt war. Man  sieht auch deutlich, dass nur der große Mittelbereich der Kohte  tatsächlich weiß gehalten ist, während sich oben ein breiter, sehr  dunkler und unten ein schmalerer und hellerer Streifen anschließt.  Dieser ist links und rechts neben der Tür bis zur halben Höhe  hochgezogen und oben wieder dunkel abgesetzt. Nach tusks Worten war „das  Zelttuch in schönen Farben zusammengenäht" worden (s. o.). Leider sagt  er aber nichts zu der von ihm getroffenen Farbwahl. Allerdings äußert er  sich an anderer Stelle zur Frage des Kohtenschmucks folgendermaßen:  „Schmücke deine Kohte mit einem Ornamentstreifen. Der Ornamentstreifen  ist weiß ... Als Farben dürfen verwendet werden Schwarz, Zinnoberrot und  Kobaldblau."11) Vielleicht war dies ja auch die Farbwahl für seine  erste Kohte.
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Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter):  Der Eisbrecher, Heft 9, Verlag Günthe Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite  217   
Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter):  Der Eisbrecher, Heft 9, Verlag Günthe Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite  217   
    
    
8) Eberhard Köbel (Schriftleiter): Briefe an die Deutsche  Jungenschaft - Jungenzeitschrift der Deutschen Freischar (Bund der Wandervögel und Pfadfinder), Heft 8, Ludwig  Voggenreiter Verlag Potsdam 1929, S. 1
9) Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer -  21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 1f.
10) dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher,  Heft 12, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 319
11) tusk: Der Kohtenstil, in: dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel  (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 11, Verlag Günther Wolff  zu Plauen i. V. 1933, S. 281  
11) tusk: Der Kohtenstil, in: dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel  (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 11, Verlag Günther Wolff  zu Plauen i. V. 1933, S. 281  


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