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Die Angaben zu dem o. a. Heft der „Briefe an die deutsche Jungenschaft" konnte ich nicht überprüfen, weil diese Ausgabe in unserem Bundesarchiv fehlt. Es findet sich aber ein weiteres Foto der ersten bündischen Kohte - mit Freischarlilie auf der „Tür" - auf der Titelseite von Nr. 8/1929 der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"<ref>Eberhard Köbel (Schriftleiter): Briefe an die Deutsche Jungenschaft - Jungenzeitschrift der Deutschen Freischar (Bund der Wandervögel und Pfadfinder), Heft 8, Ludwig Voggenreiter Verlag Potsdam 1929, S. 1 </ref>. Darüber hinaus ist jeweils ein Foto der offenbar gleichen Kohte auch im Heft 1/1931 des „Lagerfeuer" veröffentlicht - Bildunterschrift: „Die Kohte der Stuttgarter an der Ostsee"<ref>Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 1f.</ref> - und im Heft 12/1933 des „Eisbrecher" - Bildunterschrift: „Langeoog-Lager: Freizeit bei den Berliner Kohten."<ref>dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 12, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 319</ref> | Die Angaben zu dem o. a. Heft der „Briefe an die deutsche Jungenschaft" konnte ich nicht überprüfen, weil diese Ausgabe in unserem Bundesarchiv fehlt. Es findet sich aber ein weiteres Foto der ersten bündischen Kohte - mit Freischarlilie auf der „Tür" - auf der Titelseite von Nr. 8/1929 der „Briefe an die deutsche Jungenschaft"<ref>Eberhard Köbel (Schriftleiter): Briefe an die Deutsche Jungenschaft - Jungenzeitschrift der Deutschen Freischar (Bund der Wandervögel und Pfadfinder), Heft 8, Ludwig Voggenreiter Verlag Potsdam 1929, S. 1 </ref>. Darüber hinaus ist jeweils ein Foto der offenbar gleichen Kohte auch im Heft 1/1931 des „Lagerfeuer" veröffentlicht - Bildunterschrift: „Die Kohte der Stuttgarter an der Ostsee"<ref>Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 1f.</ref> - und im Heft 12/1933 des „Eisbrecher" - Bildunterschrift: „Langeoog-Lager: Freizeit bei den Berliner Kohten."<ref>dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 12, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 319</ref> | ||
Besonders auf dem Titelbild von 1929 ist auch der eher tipiartige Aufbau dieser ersten tusk-Kohte zu erkennen und die Tatsache, dass sie aus einem einzigen großen zusammengesetzten Zelttuch gefertigt war. Man sieht auch deutlich, dass nur der große Mittelbereich der Kohte tatsächlich weiß gehalten ist, während sich oben ein breiter, sehr dunkler und unten ein schmalerer und hellerer Streifen anschließt. Dieser ist links und rechts neben der Tür bis zur halben Höhe hochgezogen und oben wieder dunkel abgesetzt. Nach tusks Worten war „das Zelttuch in schönen Farben zusammengenäht" worden (s. o.). Leider sagt er aber nichts zu der von ihm getroffenen Farbwahl. Allerdings äußert er sich an anderer Stelle zur Frage des Kohtenschmucks folgendermaßen: „Schmücke deine Kohte mit einem Ornamentstreifen. Der Ornamentstreifen ist weiß ... Als Farben dürfen verwendet werden Schwarz, Zinnoberrot und Kobaldblau."11) Vielleicht war dies ja auch die Farbwahl für seine erste Kohte. | Besonders auf dem Titelbild von 1929 ist auch der eher tipiartige Aufbau dieser ersten tusk-Kohte zu erkennen und die Tatsache, dass sie aus einem einzigen großen zusammengesetzten Zelttuch gefertigt war. Man sieht auch deutlich, dass nur der große Mittelbereich der Kohte tatsächlich weiß gehalten ist, während sich oben ein breiter, sehr dunkler und unten ein schmalerer und hellerer Streifen anschließt. Dieser ist links und rechts neben der Tür bis zur halben Höhe hochgezogen und oben wieder dunkel abgesetzt. Nach tusks Worten war „das Zelttuch in schönen Farben zusammengenäht" worden (s. o.). Leider sagt er aber nichts zu der von ihm getroffenen Farbwahl. Allerdings äußert er sich an anderer Stelle zur Frage des Kohtenschmucks folgendermaßen: „Schmücke deine Kohte mit einem Ornamentstreifen. Der Ornamentstreifen ist weiß ... Als Farben dürfen verwendet werden Schwarz, Zinnoberrot und Kobaldblau."<ref>tusk: Der Kohtenstil, in: dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 11, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 281</ref> Vielleicht war dies ja auch die Farbwahl für seine erste Kohte. | ||
== Neue Pläne entstanden im Café am Zoo == | == Neue Pläne entstanden im Café am Zoo == | ||
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In den folgenden Nummern der „Briefe an die deutsche Jungenschaft" - anschließend an Nr. 8/1929 und bis zu ihrer Einstellung Ende des Jahres 1931 (sie wurden zuletzt unter dem Titel „Jungenschaft" herausgegeben) - kommt das Thema Kohte nicht wieder vor. Nach der Gründung von dj.1.11 (am 1.11.1929), noch innerhalb der Deutschen Freischar, wird tusk im Mai 1930 aus dem Bund ausgeschlossen. Die endgültige Trennung erfolgt aber erst auf dem großen Freischarlager bei Ludwigswinkel in der Pfalz (28. Juli bis 3.August). Seine Schriftleitung der „Briefe" endete schon weit vorher mit der Nr. 3, März 1930. - Ab Juli beginnt tusk mit der Herausgabe der neuen Jungenzeitschrift „Das Lagerfeuer" im Berliner „Atlantis-Verlag" (ab Nr. 11/1931 im Lasso-Verlag). In den sechs Heften des Jahres 1930 wird das Thema Kohte ebenfalls nicht behandelt. | In den folgenden Nummern der „Briefe an die deutsche Jungenschaft" - anschließend an Nr. 8/1929 und bis zu ihrer Einstellung Ende des Jahres 1931 (sie wurden zuletzt unter dem Titel „Jungenschaft" herausgegeben) - kommt das Thema Kohte nicht wieder vor. Nach der Gründung von dj.1.11 (am 1.11.1929), noch innerhalb der Deutschen Freischar, wird tusk im Mai 1930 aus dem Bund ausgeschlossen. Die endgültige Trennung erfolgt aber erst auf dem großen Freischarlager bei Ludwigswinkel in der Pfalz (28. Juli bis 3.August). Seine Schriftleitung der „Briefe" endete schon weit vorher mit der Nr. 3, März 1930. - Ab Juli beginnt tusk mit der Herausgabe der neuen Jungenzeitschrift „Das Lagerfeuer" im Berliner „Atlantis-Verlag" (ab Nr. 11/1931 im Lasso-Verlag). In den sechs Heften des Jahres 1930 wird das Thema Kohte ebenfalls nicht behandelt. | ||
Das Projekt selbst hatte tusk aber nicht aufgegeben. Im Januar 1930 war er nach Berlin gezogen. Dort widmete er sich mit Nachdruck dem Aufbau von dj.1.11 und dort befasste er sich mit der Weiterentwicklung der Kohte bis zur Serienreife. Wie Gari in Stuttgart, so ist es nun in Berlin Ernst Voos, der mit der Lösung technischer Probleme beauftragt wird. Im STICHWORT Nr. 1/1999 schreibt er dazu: „Kurz nachdem tusk nach Berlin gekommen war, ließ er mich durch Mario für seine Berliner Gruppe keilen. ... Eine Zeitlang gingen wir jeden Abend in das Café am Zoo. Dort spielte eine Balalaika-Kapelle und dort kamen viele Pläne und Gedanken zur Sprache. ... Auch die Kohte entstand dort. Es sollte ein 4-Mann-Zelt sein, mit Feuerstelle. Ein 'Kohtenstück' sollte nicht schwerer als eine Zeltbahn sein, so daß ein Junge es tragen konnte. Ich habe die Sache dann durchgearbeitet und gezeichnet. Es schien mir nötig zu sein, daß das Kohtenstück die gleiche Kantenlänge und den gleichen Knopfabstand hat wie die übliche Zeltbahn, so daß beide kombiniert werden konnten. Daraus entstand später die Jurte (Sühnelager). Ich ließ die ersten Stücke zur Erprobung anfertigen. Dann kam tusk der Gedanke der weißen Zierstreifen mit den aufgemalten Motiven. ... Nachtrag: Das erste Musterstück der Kohte wurde in Stuttgart aus Leinen auf einer normalen Nähmaschine genäht. Es war also etwas zum Aufstellen und Fotografieren, aber kein wetterfestes Zelt. Ich erinnere mich genau an den Auftrag, den tusk mir gab, aber ich weiß nicht mehr, wer die ersten Kohtenstücke geliefert hat." | Das Projekt selbst hatte tusk aber nicht aufgegeben. Im Januar 1930 war er nach Berlin gezogen. Dort widmete er sich mit Nachdruck dem Aufbau von dj.1.11 und dort befasste er sich mit der Weiterentwicklung der Kohte bis zur Serienreife. Wie Gari in Stuttgart, so ist es nun in Berlin Ernst Voos, der mit der Lösung technischer Probleme beauftragt wird. Im STICHWORT Nr. 1/1999 schreibt er dazu: „Kurz nachdem tusk nach Berlin gekommen war, ließ er mich durch Mario für seine Berliner Gruppe keilen. ... Eine Zeitlang gingen wir jeden Abend in das Café am Zoo. Dort spielte eine Balalaika-Kapelle und dort kamen viele Pläne und Gedanken zur Sprache. ... Auch die Kohte entstand dort. Es sollte ein 4-Mann-Zelt sein, mit Feuerstelle. Ein 'Kohtenstück' sollte nicht schwerer als eine Zeltbahn sein, so daß ein Junge es tragen konnte. Ich habe die Sache dann durchgearbeitet und gezeichnet. Es schien mir nötig zu sein, daß das Kohtenstück die gleiche Kantenlänge und den gleichen Knopfabstand hat wie die übliche Zeltbahn, so daß beide kombiniert werden konnten. Daraus entstand später die Jurte (Sühnelager). Ich ließ die ersten Stücke zur Erprobung anfertigen. Dann kam tusk der Gedanke der weißen Zierstreifen mit den aufgemalten Motiven. ... Nachtrag: Das erste Musterstück der Kohte wurde in Stuttgart aus Leinen auf einer normalen Nähmaschine genäht. Es war also etwas zum Aufstellen und Fotografieren, aber kein wetterfestes Zelt. Ich erinnere mich genau an den Auftrag, den tusk mir gab, aber ich weiß nicht mehr, wer die ersten Kohtenstücke geliefert hat."<ref>Ernst Voos: Die Entstehung der Kohte - Erinnerungen an tusk, in: Elisabeth Gräfe (Hg.): STICHWORT - Zeitschrift für bündische Ältere, Heft 1, Verlag der Jugendbewegung Stuttgart 1999, S. 40 f.</ref> | ||
Die erste bündische Kohte - Illustration aus dem Eisbrecher, Heft 11 (August) 1933 | Die erste bündische Kohte - Illustration aus dem Eisbrecher, Heft 11 (August) 1933 | ||
Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 11, Verlag Günher Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite 277 | |||
Zu Ernst Voos (1906-1999) merkt zeko im selben Heft des STICHWORT an, er sei in zweiter Ehe mit der Witwe tusks, Gabriele Koebel, verheiratet gewesen und fährt fort: „Ernst Voos gehörte zusammen mit Heinz Krohn von 1930 bis 1932 in der Berliner dj.1.11 zu den engsten Mitarbeitern von tusk und wohnte in der „Rotgrauen Garnison", ... Als Ingenieurstudent war er an der Entwicklung der Kohte beteiligt und stellte in tusks Auftrag die Konstruktionszeichnungen für die erste Serienfertigung der Kohte bei der Firma tadep in Berlin her." | Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 11, Verlag Günher Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite 277 | ||
Zu Ernst Voos (1906-1999) merkt zeko im selben Heft des STICHWORT an, er sei in zweiter Ehe mit der Witwe tusks, Gabriele Koebel, verheiratet gewesen und fährt fort: „Ernst Voos gehörte zusammen mit Heinz Krohn von 1930 bis 1932 in der Berliner dj.1.11 zu den engsten Mitarbeitern von tusk und wohnte in der „Rotgrauen Garnison", ... Als Ingenieurstudent war er an der Entwicklung der Kohte beteiligt und stellte in tusks Auftrag die Konstruktionszeichnungen für die erste Serienfertigung der Kohte bei der Firma tadep in Berlin her."<ref>Ernst Voos: a. a. O., S. 41</ref> | |||
„Kohtenstücke" nur auf Bezugsschein von dj.1.11 | „Kohtenstücke" nur auf Bezugsschein von dj.1.11 | ||
Diese letzte Aussage von zeko möchte ich in Frage stellen. Es gibt nach meiner Kenntnis keine Beweise dafür, dass die Serienfertigung der Kohte tatsächlich von der Firma Tadep durchgeführt wurde. Sie trat durch ihre Annoncen im „Lagerfeuer" immer nur als Lieferant von Fahrtenkleidung und Fahrtenausrüstungen in Erscheinung (und als „Vertriebsamt von dj.1.11" - s. u.), niemals aber als Hersteller solcher Artikel. - Schnauz stellt in seinem Aufsatz über die Entstehung der Kohte zu dieser Frage lediglich fest: „Am Anfang des Jahres 1930 wurden die Kohtenbahnen fabrikmäßig angefertigt - und die Kohte nahm ihren Siegeslauf - bis zum heutigen Tage." | Diese letzte Aussage von zeko möchte ich in Frage stellen. Es gibt nach meiner Kenntnis keine Beweise dafür, dass die Serienfertigung der Kohte tatsächlich von der Firma Tadep durchgeführt wurde. Sie trat durch ihre Annoncen im „Lagerfeuer" immer nur als Lieferant von Fahrtenkleidung und Fahrtenausrüstungen in Erscheinung (und als „Vertriebsamt von dj.1.11" - s. u.), niemals aber als Hersteller solcher Artikel. - Schnauz stellt in seinem Aufsatz über die Entstehung der Kohte zu dieser Frage lediglich fest: „Am Anfang des Jahres 1930 wurden die Kohtenbahnen fabrikmäßig angefertigt - und die Kohte nahm ihren Siegeslauf - bis zum heutigen Tage."<ref>Schnauz (Erich Mönch): a. a. O., S. 18</ref> | ||
Vorsatzblatt mit Falke, Faltboot und Kohte | Vorsatzblatt mit Falke, Faltboot und Kohte | ||
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Grafik aus: Jochen Hene (Schriftleitung): Der Eisbrecher, Heft 6, 1933, Seite 141 | Grafik aus: Jochen Hene (Schriftleitung): Der Eisbrecher, Heft 6, 1933, Seite 141 | ||
Mit dieser Datierung liegt Schnauz allerdings falsch. Im Nachrichtenteil („Die Anschlagsäule") der Nr. 1, Januar 1931 des „Lagerfeuer" findet sich folgende Notiz: „Kanzleimitteilungen: Tadep, Berlin-Charlottenburg, Kirchstraße 17, jetzt amtliches Vertriebsamt von dj.1.11. Bisher sind zu beziehen: Kluften, Hosen. In Vorbereitung sind: Kordeln, Koppelschloß, Zeltbahnen, Fahrradwimpel, Bundesfahnen, Schlafsäcke, Mäntel, Briefpapier. Preise und „geschützte" Artikel werden noch bekanntgegeben. ... Geld brauchen wir, um unsere großen Ziele zu verwirklichen. Jeder Bub bekommt daher ein Sparbuch, in dem 1. freiwillig, 2. für besondere Großfahrten zwangsweise gespart wird. ... Geld brauchen wir zuerst für unsere neuen Zeltbahnen, dann für die tadellose übrige Ausrüstung jedes dj.1.11-Jungen, ... t." | Mit dieser Datierung liegt Schnauz allerdings falsch. Im Nachrichtenteil („Die Anschlagsäule") der Nr. 1, Januar 1931 des „Lagerfeuer" findet sich folgende Notiz: „Kanzleimitteilungen: Tadep, Berlin-Charlottenburg, Kirchstraße 17, jetzt amtliches Vertriebsamt von dj.1.11. Bisher sind zu beziehen: Kluften, Hosen. In Vorbereitung sind: Kordeln, Koppelschloß, Zeltbahnen, Fahrradwimpel, Bundesfahnen, Schlafsäcke, Mäntel, Briefpapier. Preise und „geschützte" Artikel werden noch bekanntgegeben. ... Geld brauchen wir, um unsere großen Ziele zu verwirklichen. Jeder Bub bekommt daher ein Sparbuch, in dem 1. freiwillig, 2. für besondere Großfahrten zwangsweise gespart wird. ... Geld brauchen wir zuerst für unsere neuen Zeltbahnen, dann für die tadellose übrige Ausrüstung jedes dj.1.11-Jungen, ... t."<ref>tusk: Deutsche autonome Jungenschaft, in: Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 44</ref> | ||
Das Unterschriften-Kürzel „t" steht für tusk und bei den „neuen Zeltbahnen" kann es sich nur um die so genannten „Kohtenstücke" handeln. In der Folgenummer des „Lagerfeuer" (2/1931) wird jedenfalls in der „Anschlagsäule" unter der Überschrift „Deutsche Autonome Jungenschaft" bekannt gegeben: „3. „Kohtenstücke" jetzt lieferbar. Fordert bei Tadep Kohtenprospekt." | Das Unterschriften-Kürzel „t" steht für tusk und bei den „neuen Zeltbahnen" kann es sich nur um die so genannten „Kohtenstücke" handeln. In der Folgenummer des „Lagerfeuer" (2/1931) wird jedenfalls in der „Anschlagsäule" unter der Überschrift „Deutsche Autonome Jungenschaft" bekannt gegeben: „3. „Kohtenstücke" jetzt lieferbar. Fordert bei Tadep Kohtenprospekt."<ref>Deutsche autonome Jungenschaft, in: Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 2, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 43</ref> | ||
Tadep selbst annoncierte sein Angebot für die Bünde regelmäßig ab Heft 6, Dezember 1930 im „Lagerfeuer", Werbung für „Kohtenstücke (nur auf Bezugsschein von dj. 1. 11) 22,-." | Tadep selbst annoncierte sein Angebot für die Bünde regelmäßig ab Heft 6, Dezember 1930 im „Lagerfeuer", Werbung für „Kohtenstücke (nur auf Bezugsschein von dj. 1. 11) 22,-."<ref>Eberhard Köbel (Hg.): Das Lagerfeuer - 22. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Lasso-Verlag Berlin 1932, S. 39</ref> findet sich aber das erste Mal im Heft 1, Januar 1932 und dann fortlaufend. Bei den „Kohtenstücken" handelte es sich also offenbar um einen jener im Januar 1931 angekündigten „geschützten" Artikel, die exklusiv für die dj.1.11 angeboten wurden, und zwar ebenfalls ganz exklusiv nur von Tadep. Diese Tatsache widerspricht auch der gelegentlich geäußerten Auffassung, die Kohte sei bei der Firma E. Breuninger in Stuttgart in Serie gegangen. Breuninger hatte von Anfang an die Jungenschaftsjacke im Angebot (und auch andere Kluft-Bestandteile von dj.1.11 wie Hosen, Mäntel, Mützen) und inserierte fortlaufend dafür im „Lagerfeuer" - aber nie für Kohten, genau so wenig wie die verschiedenen anderen Ausrüster (z.B. WINU oder die Deutsche Lederwaren-Fabrikation). - Übrigens verbilligten sich die „Kohtenstücke, schwarz m. Lederecken (nur auf Schein)" ab Heft 2/1932 des „Lagerfeuer" auf 19,50 Reichsmark.<ref>Eberhard Köbel (Hg.): Das Lagerfeuer, Heft 2, Lasso-Verlag Berlin 1932, S. 37</ref> | ||
Als tusk dann ab Oktober 1932 im Verlag Günther Wolff (Plauen im Vogtland) mit dem „Eisbrecher" beginnt - zunächst verdeckt, erst im Heft 4, Januar 1933 unterzeichnet er einen Artikel | Als tusk dann ab Oktober 1932 im Verlag Günther Wolff (Plauen im Vogtland) mit dem „Eisbrecher" beginnt - zunächst verdeckt, erst im Heft 4, Januar 1933 unterzeichnet er einen Artikel namentlich<ref>vgl. tusk: Die ersten Kapitel einer jungen Bewegung, in: Jochen Hene (Schriftleitung): Der Eisbrecher, Heft 4, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, S. 96ff.</ref> und erst ab Heft 8, April 1933 (richtig muss es wohl „Mai" heißen) firmiert er als Schriftleiter - wird auch dort für dj.1.11-Ausrüstung geworben und zwar ausschließlich durch das „Sankt Georg Rüsthaus deutscher Jugendbünde". Erst ab Heft 10, Juli 1933 werden auch zusätzlich „Kohtenstücke, aus schwarzem, imprägniertem Moleskin 15,80"<ref>dj.1.11 (Hg.)/ Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 10, Verlag Günther Wolff zu Plauen i. V. 1933, hintere Umschlagseite innen</ref> annonciert. - Eine ganze Kohte kostet damals 55,20 Reichsmark. - Außerdem wird auch „Stoff zum Selbstanfertigen der Kohte" angeboten und „Ornamentstreifen" in den Farben „silbergrau, rot, hellblau oder stahlblau". Im Eisbrecher wird bis zum letzten Heft - Nr. 17/18, Februar/ März 1934 - vom Sankt Georg-Rüsthaus für die Kohte geworben, dann übrigens auch schon für schwarze Jurtenbahnen („Zeltbahnen genau nach deutschem Heeresmodell"). | ||
== Die Kohte galt als „kulturbolschewistisch" == | == Die Kohte galt als „kulturbolschewistisch" == | ||
Warum diese sehr ins Einzelne gehende Darstellung? - Es stellt sich die Frage nach der Verbreitung und damit nach dem Erfolg der Kohte in den Bünden der damaligen Jugendbewegung. - Es blieb hierzu nicht sehr viel Zeit: Am 30. Januar 1933 ist Hitler durch den Reichspräsidenten von Hindenburg zum Kanzler des Deutschen Reiches ernannt worden. Bereits im Juni verhängt „Reichsjugendführer" Baldur von Schirach ein (widerrechtliches!) Verbot für alle freien Jugendbünde. Damit war auch einer Verbreitung der Kohte der Boden weitgehend entzogen. Die HJ und ihre Teilgliederungen verwendeten sie nicht. - Es soll am Anfang des „Dritten Reiches" allerdings vorgekommen sein, dass einzelne, ehemals bündische Gruppen ihre Kohten auch noch im Jungvolk weiternutzten. Dies wurde später aber unterbunden. Schnauz stellt dazu fest: „Da die Kohte im Hitlerzeitalter „Bekenntnis zu einer defaitistischen Gesinnung" war, war der, der sich ihr als Zelt bediente, reif für Oranienburg." | Warum diese sehr ins Einzelne gehende Darstellung? - Es stellt sich die Frage nach der Verbreitung und damit nach dem Erfolg der Kohte in den Bünden der damaligen Jugendbewegung. - Es blieb hierzu nicht sehr viel Zeit: Am 30. Januar 1933 ist Hitler durch den Reichspräsidenten von Hindenburg zum Kanzler des Deutschen Reiches ernannt worden. Bereits im Juni verhängt „Reichsjugendführer" Baldur von Schirach ein (widerrechtliches!) Verbot für alle freien Jugendbünde. Damit war auch einer Verbreitung der Kohte der Boden weitgehend entzogen. Die HJ und ihre Teilgliederungen verwendeten sie nicht. - Es soll am Anfang des „Dritten Reiches" allerdings vorgekommen sein, dass einzelne, ehemals bündische Gruppen ihre Kohten auch noch im Jungvolk weiternutzten. Dies wurde später aber unterbunden. Schnauz stellt dazu fest: „Da die Kohte im Hitlerzeitalter „Bekenntnis zu einer defaitistischen Gesinnung" war, war der, der sich ihr als Zelt bediente, reif für Oranienburg."<ref>Schnauz (Erich Mönch): a. a. O., S. 18</ref> | ||
Andererseits äußert er unmittelbar vorher im selben Bericht zur Entstehung der Kohte, sie habe mit dem Beginn ihrer Serienfertigung einen „Siegeslauf" angetreten (s. o.). Zeko schreibt zu diesem Thema im Vorwort zu „Leben auf den Wanderwegen der Rentierherde": „Von Berlin aus fand die Kohte rasch eine enorme Verbreitung nicht nur in dj.1.11, sondern z. B. auch bei den „Roten Pfadfindern" ... und nach 1933 beim Deutschen Jungvolk und den Jungmädels in Hitlerjugend und BDM, wo in den Anfangsjahren vielfach bündische Jugendführer und Jugendführerinnen aktiv waren." | Andererseits äußert er unmittelbar vorher im selben Bericht zur Entstehung der Kohte, sie habe mit dem Beginn ihrer Serienfertigung einen „Siegeslauf" angetreten (s. o.). Zeko schreibt zu diesem Thema im Vorwort zu „Leben auf den Wanderwegen der Rentierherde": „Von Berlin aus fand die Kohte rasch eine enorme Verbreitung nicht nur in dj.1.11, sondern z. B. auch bei den „Roten Pfadfindern" ... und nach 1933 beim Deutschen Jungvolk und den Jungmädels in Hitlerjugend und BDM, wo in den Anfangsjahren vielfach bündische Jugendführer und Jugendführerinnen aktiv waren."<ref>Eberhard Koebel: a. a. O., S. 10</ref> Kurz danach weist er darauf hin, dass Hans Scholl (Die Weiße Rose) noch im Jahr 1936 bei Günther Wolff in Plauen eine neue Kohte für seine (illegale) dj.1.11-Gruppe bezogen habe und fährt dann fort: „Gegen die Benutzung von Kohten und Jurten wurde später jedoch von der HJ-Führung mit Verbotsmaßnahmen vorgegangen. Die Benutzung dieser Zelte galt als „gegenvölkisch" und „kulturbolschewistisch". In einer Vielzahl von Prozessen des Sondergerichts Düsseldorf wegen verbotener bündischer Umtriebe, u. a. gegen Klaus Zwiauer, Hans Scholl und Willi Graf 1937/38, diente das Übernachten in einer Kohte als Beweismittel für die strafbare Fortführung der verbotenen bündischen Jugend."<ref>Eberhard Koebel: a. a. O., S. 11</ref> | ||
== „Siegeszug" erst nach 1945 == | == „Siegeszug" erst nach 1945 == | ||
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Grafik aus: Eberhard Köbel und Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des "Pfadfinder", Heft 4, Atlantis-Verlag Berlin-Zürich, 1931, Seite 38 | Grafik aus: Eberhard Köbel und Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des "Pfadfinder", Heft 4, Atlantis-Verlag Berlin-Zürich, 1931, Seite 38 | ||
Ich möchte einmal festhalten: Wie meine Recherche ergeben hat, war die serienmäßig hergestellte Kohte ab Februar 1931 verfügbar. Bis zum Verbot der Bünde im Juni 1933 vergingen weniger als zweieinhalb Jahre. Zumindest bis Juni 1932 (also ca. eineinhalb Jahre lang) verkaufte Tadep „Kohtenstücke nur auf Schein" exklusiv nur an dj.1.11-Gruppen. - Im (so weit ich es erkennen kann) letzten Heft des „Lagerfeuer", Nr. 5/6 (Mai/Juni) 1932, findet sich noch eine entsprechende Anzeige. Auf Seite 8 dieses Heftes ist als Nachricht der „dj.1.11-Führung" aber auch zu lesen: „Seit Pfingsten besteht dj.1.11 nur noch aus 300 Mann." | Ich möchte einmal festhalten: Wie meine Recherche ergeben hat, war die serienmäßig hergestellte Kohte ab Februar 1931 verfügbar. Bis zum Verbot der Bünde im Juni 1933 vergingen weniger als zweieinhalb Jahre. Zumindest bis Juni 1932 (also ca. eineinhalb Jahre lang) verkaufte Tadep „Kohtenstücke nur auf Schein" exklusiv nur an dj.1.11-Gruppen. - Im (so weit ich es erkennen kann) letzten Heft des „Lagerfeuer", Nr. 5/6 (Mai/Juni) 1932, findet sich noch eine entsprechende Anzeige. Auf Seite 8 dieses Heftes ist als Nachricht der „dj.1.11-Führung" aber auch zu lesen: „Seit Pfingsten besteht dj.1.11 nur noch aus 300 Mann."<ref>bill (Willi Claus): dj.1.11, in: Eberhard Köbel (tusk) (Hg.): Das Lagerfeuer, Heft 5/6, Lasso-Verlag Berlin 1932, S. 8</ref> - Mir liegen keine anderen Mitgliederzahlen vor, aber es handelte sich zu keiner Zeit um einen sehr großen Bund. | ||
Auch wenn dann spätestens ab Juli 1933 die Kohten durch das Sankt Georg Rüsthaus frei bezogen werden konnten (das zum Verlag Günther Wolff gehörte), dürfte der Absatz insgesamt keine besonders hohen Stückzahlen erreicht haben. Gegen eine „enorme Verbreitung" der Kohte spricht neben dem Verbot der Bünde ab Juni 1933 vor allem auch die seit 1929 anhaltende Weltwirtschaftskrise mit ihren hohen Arbeitslosenzahlen und sonstigen sozialen Folgen. Im Juni 1932 kostete eine der üblichen Viereckzeltbahnen bei Tadep in „Ia Qualität" 7,50 Reichsmark; ein „Kohtenstück" war mit 19,90 Reichsmark aber mehr als zweieinhalbmal so teuer. | Auch wenn dann spätestens ab Juli 1933 die Kohten durch das Sankt Georg Rüsthaus frei bezogen werden konnten (das zum Verlag Günther Wolff gehörte), dürfte der Absatz insgesamt keine besonders hohen Stückzahlen erreicht haben. Gegen eine „enorme Verbreitung" der Kohte spricht neben dem Verbot der Bünde ab Juni 1933 vor allem auch die seit 1929 anhaltende Weltwirtschaftskrise mit ihren hohen Arbeitslosenzahlen und sonstigen sozialen Folgen. Im Juni 1932 kostete eine der üblichen Viereckzeltbahnen bei Tadep in „Ia Qualität" 7,50 Reichsmark; ein „Kohtenstück" war mit 19,90 Reichsmark aber mehr als zweieinhalbmal so teuer<ref>vgl. die Tadep-Anzeige in: Eberhard Köbel (Hg.): Das Lagerfeuer, Heft 5/6, Lasso-Verlag Berlin 1932, S. 47</ref>. Wie Sändi (Helmut Sandvoss) in ZEITUNG 2/2002 berichtet (in: Wir wollten doch einfach nur auf Fahrt gehen!), hatte er damals als Handlungsgehilfe (Einzelhandelskaufmann) einen Stundenlohn von 0,60 Reichsmark; ein Lehrling erhielt 5 Reichsmark im Monat! - Der „Siegeszug" der Kohte hat sich mit Sicherheit erst nach 1945 ereignet. | ||
Anzeige aus dem Eisbrecher, Heft 2 (Mai), 1934 | Anzeige aus dem Eisbrecher, Heft 2 (Mai), 1934 | ||
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== Und wer erfand das Kohtenkreuz? == | == Und wer erfand das Kohtenkreuz? == | ||
Was bleibt noch zu sagen? Vielleicht zweierlei. - Zunächst: die „Kohtenstücke" wurden ursprünglich nicht mit den heute üblichen Schlingen verbunden, sondern hatten auch an den Längskanten Knopfleisten. Dazu habe ich schon etwas in ZEITUNG 3/2003 gesagt. - Außerdem ist die Herkunft des Kohtenkreuzes bis heute ungewiss. Durch diese wichtige Erfindung wurde die Kohte ja erst wirklich fahrtentauglich. Schnauz bemerkt dazu lapidar: „TUSKS geniale Erfindung war das „Kohtenkreuz", nachdem er sich so lange mit dem lappischen Stützbogen, ETNORISE genannt, abgequält hatte." | Was bleibt noch zu sagen? Vielleicht zweierlei. - Zunächst: die „Kohtenstücke" wurden ursprünglich nicht mit den heute üblichen Schlingen verbunden, sondern hatten auch an den Längskanten Knopfleisten. Dazu habe ich schon etwas in ZEITUNG 3/2003 gesagt. - Außerdem ist die Herkunft des Kohtenkreuzes bis heute ungewiss. Durch diese wichtige Erfindung wurde die Kohte ja erst wirklich fahrtentauglich. Schnauz bemerkt dazu lapidar: „TUSKS geniale Erfindung war das „Kohtenkreuz", nachdem er sich so lange mit dem lappischen Stützbogen, ETNORISE genannt, abgequält hatte."<ref>Schnauz (Erich Mönch): a. a. O., S. 18</ref> | ||
Sadarji verweist in einer E-Mail vom März dieses Jahres an mich auf einen Dr. Eugen Freiherr von Massenbach (Massa) vom alten DPB (Deutscher Pfadfinderbund) als möglichen Erfinder des Kohtenkreuzes. Immerhin bestand zeitweilig eine enge Verbindung zwischen dem DPB und tusk/dj.1.11. - Ende 1930 ging die DPB-Zeitschrift „Pfadfinder" in tusks „Lagerfeuer" auf. | Sadarji verweist in einer E-Mail vom März dieses Jahres an mich auf einen Dr. Eugen Freiherr von Massenbach (Massa) vom alten DPB (Deutscher Pfadfinderbund) als möglichen Erfinder des Kohtenkreuzes. Immerhin bestand zeitweilig eine enge Verbindung zwischen dem DPB und tusk/dj.1.11. - Ende 1930 ging die DPB-Zeitschrift „Pfadfinder" in tusks „Lagerfeuer" auf.<ref>vgl. tusk: Verschmelzung von „Lagerfeuer" und „Pfadfinder", in: Eberhard Köbel (Schriftleitung): Das Lagerfeuer, Heft 6, Atlantis-Verlag Berlin 1930, S. 40 vgl. Hartmut (Wilhelm Fabricius): 20 Jahre deutsche Pfadfinderei, in: Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 1, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 21</ref> Zu Pfingsten 1931 trat dann die dj.1.11 als eigene Landesmark dem DPB bei.<ref>vgl. Fritz Berg: Zwei Bünde haben sich vereinigt, in: Eberhard Köbel/ Ingo Kaul (Schriftleiter): Das Lagerfeuer - 21. Jahrgang des „Pfadfinder", Heft 6, Atlantis-Verlag Berlin 1931, S. 41f.</ref> Aber bereits im Heft 11, November 1931 berichtet tusk „In eigener Sache" vom Bruch des DPB mit dem „Lagerfeuer" und beklagt seinen Ausschluss aus dem Pfadfinderbund. Die Leser des „Lagerfeuer" fordert er auf, entgegen dem Verlangen ihrer Führer am Bezug der Zeitschrift festzuhalten. Sein Vorschlag: „Macht es wie Zwingli, der seine Meinung sagte, bis er gevierteilt wurde."<ref>tusk: In eigener Sache, in: Eberhard Köbel (Schriftleiter): Das Lagerfeuer, Heft 11, Lasso-Verlag Berlin 1931, S. 37</ref> | ||
Zurück zum Kohtenkreuz. - Es wäre logisch, Ernst Voos für seinen genialen Erfinder zu halten, immerhin hat er das bündische Feuerzelt zur Serienreife entwickelt. Leider sagt er zu dem Thema in seinem weiter oben zitierten Aufsatz nichts. Definitiv feststellbar ist immerhin, dass die Verwendung von exakt gefertigten Kohtenkreuzen ab dem „Sühnelager" von dj.1.11 (Ostern 1931 am Traunsee/Österreich) auf Fotos nachgewiesen werden kann. | |||
Zurück zum Kohtenkreuz. - Es wäre logisch, Ernst Voos für seinen genialen Erfinder zu halten, immerhin hat er das bündische Feuerzelt zur Serienreife entwickelt. Leider sagt er zu dem Thema in seinem weiter oben zitierten Aufsatz nichts. Definitiv feststellbar ist immerhin, dass die Verwendung von exakt gefertigten Kohtenkreuzen ab dem „Sühnelager" von dj.1.11 (Ostern 1931 am Traunsee/Österreich) auf Fotos nachgewiesen werden kann.<ref>vergleiche hierzu die Bild-(Foto-)seite VIII oben, in: Fritz Schmidt (Hg.): tusk - Versuche über Eberhard Koebel, Südmarkverlag Witzenhausen 1994</ref> Dort waren laut zeko u. a. drei Tadep-Kohten aufgebaut. Er bemerkt in einer E-Mail an mich (ebenfalls vom März d. J.) u. a., dass auch Kohtenkreuze bei Tadep bezogen werden konnten. Dies gehe z. B. aus der dj.1.11-Zeitung „rakete" (einem reinen Nachrichtenblatt) Nr. 21 vom 3.2.1931 hervor. - Die Serienkohte war also von Anfang an für den Aufbau mit einem Kohtenkreuz konzipiert worden. - Sein Erfinder bleibt allerdings weiterhin (vorläufig?) im Dunkeln! | |||
== Als Schmankerl zu allerletzt == | == Als Schmankerl zu allerletzt == | ||
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Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 9, Verlag Günthe Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite 217 | Grafik aus: dj.1.11 (Herausgeber), Eberhard Köbel (Schriftleiter): Der Eisbrecher, Heft 9, Verlag Günthe Wolff zu Plauen i.V. 1933, Seite 217 | ||
75 Jahre Kohte ... , von: dadarish (Dieter Geißler), in: Deutsche Freischar (Hrsg.) ZEITUNG 1/20047 | 75 Jahre Kohte ... , von: dadarish (Dieter Geißler), in: Deutsche Freischar (Hrsg.) ZEITUNG 1/20047 |