Eberhard Koebel: Unterschied zwischen den Versionen

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Er war fasziniert von Nordeuropa, besonders von Lappland, von einer Lapplandfahrt brachte er auch seinen Fahrtennamen tusk (der Deutsche) mit, den ihn Einheimische gegeben hatten. Seine berufliche Ausbildung machte er an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart, wo er auch [[Erich Mönch]] und [[Fritz Stelzer]] (pauli) kennenlernte und sie sich befreundeten. Er ist in Stuttgart begraben.
Er war fasziniert von Nordeuropa, besonders von Lappland, von einer Lapplandfahrt brachte er auch seinen Fahrtennamen tusk (der Deutsche) mit, den ihn Einheimische gegeben hatten. Seine berufliche Ausbildung machte er an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart, wo er auch [[Erich Mönch]] und [[Fritz Stelzer]] (pauli) kennenlernte und sie sich befreundeten. Er ist in Stuttgart begraben.


Die von ihm gegründete [[dj.1.11]] war eine Gruppe in der Jugendbewegung, die sich letzlich von der Deutschen [[Freischar]] abspaltete. Koebel hatte den Anspruch, mit der Jungenschaft radikal neue Wege zu gehen. Auf der einen Seite formte er einen eigenen Stil der [[Jungenschaft]], auf der anderen konnte die Jungenschaft ihre Herkunft aus der Jugendbewegung nicht verleugnen. Insgesamt prägte der Charismatiker Koebel sowohl Stil und Formen als auch Inhalte. Er dichtete mehrere Lieder, unter anderen ''„[[Über meiner Heimat Frühling]]“''. Er entwickelte die [[Kohte]] und die [[Jungenschaftsjacke]]. Durch seinen Einfluss setzte sich die Jungenschaft intensiv mit asiatischer Philosophie auseinander, was nach 1933 Jungenschaftsgruppen in der Illegalität anregte.
Die von ihm gegründete [[dj.1.11]] war eine Gruppe in der Jugendbewegung, die sich letztlich von der Deutschen [[Freischar]] abspaltete. Koebel hatte den Anspruch, mit der Jungenschaft radikal neue Wege zu gehen. Auf der einen Seite formte er einen eigenen Stil der [[Jungenschaft]], auf der anderen konnte die Jungenschaft ihre Herkunft aus der Jugendbewegung nicht verleugnen. Insgesamt prägte der Charismatiker Koebel sowohl Stil und Formen als auch Inhalte. Er dichtete mehrere Lieder, unter anderen ''„[[Über meiner Heimat Frühling]]“''. Er entwickelte die [[Kohte]] und die [[Jungenschaftsjacke]]. Durch seinen Einfluss setzte sich die Jungenschaft intensiv mit asiatischer Philosophie auseinander, was nach 1933 Jungenschaftsgruppen in der Illegalität anregte.


==Lebenslauf==
==Lebenslauf==
Vom Elternhaus geprägt, war Koebel ursprünglich Angehöriger eines rechten Splitterbundes, des Deutsch-[[Wandervogel]]s. Unter diesem Einfluss war er Mitte der 1920er Jahre auch an Adolf Hitler interessiert, weshalb er diesen auch besuchte. Mit dem Lesen des Buches ''Mein Kampf'' wandte ersich allerdings angewidert ab. Später, als sich seine politische Einstellung gewandelt hatte, bezeichnete er sich für diese frühere Lebensphase als „Faschist in Reserve“. Nach seinem Realschulabschluss begab er sich auf ein mehrmonatige, prägende [[Fahrt|Großfahrt]]. Bei seiner Rückkehr versuchte er die Jugendbewegung "aus dem Sumpf" zu ziehen, erlangte immer mehr Einfluss, versuchte alle Jugendgruppen zu unterwandern und sie schließlich in einer einzigen großen [[Jungenschaft]] zu vereinen. Dies gelang ihm so nicht, dennoch prägte er damit die ganze Jugendbewegung und löste damit die so genannte ''dritte Welle'' aus. Der Beginn kann auf den 1. November 1929, der Gründung der [[dj.1.11]] festgelegt werden. 1930 trat er mit der dj.1.11 aus der [[Deutsche Freischar]] aus und betätigte sich beruflich in Berlin, wo er auch die endgültige [[Kohte]] entwarf. 1931 setzte ermit dem ''Sühnelager'' wiederum neue Maßstäbe für die Jugendbewegung und versuchte noch im selben Jahr mit der dj.1.11 die Pfadfinder zu unterlaufen, was zu einer deutlichen Prägung führte. Im aufkommenden Nationalsozialismus kam es nun zu Konflikten Koebel trat am 20. April (Hitlergeburtstag) 1932 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein und bot den älteren Angehörigen der [[dj.1.11]] an, sich mit ihm im KK (Kulurklub) politisch zu engagieren. Sein Einsatz für den Kommunismus führte dazu das die eigentliche [[dj.1.11]] auf einige hundert Mitglieder zusammenschrumpfte. Im Frühjahr 1933 verließ er die KPD wieder und versuchte, eine leitende Position bei der Hitler-Jugend zu bekommen. [[Werner Helwig]] schrieb dazu in einem Brief: [...] ''möchte ich bemerken, dass auch Tusk (jener Lapplandmann, der mich damals besuchte) heute in führender Stellung ist und ein Manifest herausgebracht hat, in dem er unter anderem ausführt: „die N.S.D.A.P. hat die gesamte Initiative ergriffen. Sie ist heute der Staat und es ist sinnlos, abseits zu verharren“''. Die Gestapo verhaftete ihn am 18.Januar 1934 wegen „kommunistischer Zersetzung“, da die Reichsjugendführung in Koebels publizistischen Aktivitäten eine Gefahr für die Hitler-Jugend sah und er versucht hatte, innerhalb der HJ eine etwa 1000 Mann starke [[dj.1.11]]-Gruppe durchzusetzen. In Haft verübte er zwei Selbstmordversuche; zunächst schnitt er sich die Pulsadern auf und stürzte sich, weil das missglückte, aus einem Lazarettfenster. Schließlich wurde, notdürftig wiederhergestellt und auf Kaution seiner Mutter und der Hilfe seines Schulfreundes [[Erich Mönch]], am 21. Februar 1934 aus der Haft entlassen. Im Juni 1934 gelang es ihm mit seiner Frau, da er vor seiner drohenden erneuten Verhaftung gewarnt wurde, über Rügen nach Schweden auszureisen, worauf er nach Ablauf seiner Aufenthaltsgenemigung nach England emigrierte. Von hier aus hielt Koebel Kontakt zu illegalen Jungenschaftsgruppen im Deutschen Reich, bis diese 1937, ausgelöst durch eine Verhaftungswelle, abbrachen. 1935 wurde in England sein Sohn Romin geboren, benannt nach dem Mitgründer der dj.1.11, welcher am 28. August 1930 auf [[Fahrt]] tödlich verunglückt war. tusk nannte [[Gari]] und [[Romin Stock]] als die jüngsten Gruppenführer, die ihn beeinflusst hätten. 1936 erhielt er am Orientalischen Institut der Universität London das Diplom in Klassischem Chinesisch. 1939 machte er ebenfalls an der Universität London das Staatsexamen in Neuphilologie. Im gleichen Jahr kam sein Sohn Michael zur Welt. 1940 erkrankte tusk an Tuberkulose und hielt sich mit kurzen Unterbrechungen bis 1944 in verschiedenen Heilstätten auf. Im Herbst 1944 begann er eine Lehrtätigkeit an Colleges. 1946 brachte er das Buch ''Pinx, der Buchfink'' heraus und kehrte 1948 nach (Ost)Berlin zurück. Seine Versuche, sich dort an die (ostdeutsche/sozialistische) Jugend zu wenden, wurden vereitelt. Ebenso scheiterte der Versuch, bei den Sozialisten oder Kommunisten Fuß zu fassen. Die SED schloß wegen seines unklaren Verhaltens bis 1951 aus. So arbeitete er, nach vorübergehender Anstellung im Rundfunk, als Schriftsteller und Übersetzer. tusk litt nun zunehmend unter Psychosen und schweren gesundheitlichen Problemen und war trotz intensiver Bemühungen alter Freunde nicht dazu zu bewegen, nach Stuttgart umzuziehen. Er starb am 31. August 1955 an einem Hirntumor gepaart mit den Folgen seiner Tuberkuloseerkrankung, einer zerebralen Sklerose und einer Angina Pectoris. Er wurde eingeäschert und seine Urne wurde in Stuttgart beigesetzt. Im [[Ehrenhain der deutschen Jugendbewegung]] auf [[Burg Waldeck]] wurde für ihn ein Gedenkstein aufgestellt, der später von Unbekannten zerstört und vom [[NWV]] stillschweigend wieder ersetzt wurde. 1990 wurde er von der SED rehabilitiert. Sein Buch über den „Kriegsverbrecherkonzern“ AEG konnte erst nach seinem Tod stark gekürzt erscheinen.
Vom Elternhaus geprägt, war Koebel ursprünglich Angehöriger eines rechten Splitterbundes, des Deutsch-[[Wandervogel]]s. Unter diesem Einfluss war er Mitte der 1920er Jahre auch an Adolf Hitler interessiert, weshalb er diesen auch besuchte. Mit dem Lesen des Buches ''Mein Kampf'' wandte er sich allerdings angewidert ab. Später, als sich seine politische Einstellung gewandelt hatte, bezeichnete er sich für diese frühere Lebensphase als „Faschist in Reserve“. Nach seinem Realschulabschluss begab er sich auf ein mehrmonatige, prägende [[Fahrt|Großfahrt]]. Bei seiner Rückkehr versuchte er die Jugendbewegung "aus dem Sumpf" zu ziehen, erlangte immer mehr Einfluss, versuchte alle Jugendgruppen zu unterwandern und sie schließlich in einer einzigen großen [[Jungenschaft]] zu vereinen. Dies gelang ihm so nicht, dennoch prägte er damit die ganze Jugendbewegung und löste damit die so genannte ''dritte Welle'' aus. Der Beginn kann auf den 1. November 1929, der Gründung der [[dj.1.11]] festgelegt werden. 1930 trat er mit der dj.1.11 aus der [[Deutsche Freischar]] aus und betätigte sich beruflich in Berlin, wo er auch die endgültige [[Kohte]] entwarf. 1931 setzte er mit dem ''Sühnelager'' wiederum neue Maßstäbe für die Jugendbewegung und versuchte noch im selben Jahr mit der dj.1.11 die Pfadfinder zu unterlaufen, was zu einer deutlichen Prägung führte. Im aufkommenden Nationalsozialismus kam es nun zu Konflikten Koebel trat am 20. April (Hitlergeburtstag) 1932 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein und bot den älteren Angehörigen der [[dj.1.11]] an, sich mit ihm im KK (Kulurklub) politisch zu engagieren. Sein Einsatz für den Kommunismus führte dazu das die eigentliche [[dj.1.11]] auf einige hundert Mitglieder zusammenschrumpfte. Im Frühjahr 1933 verließ er die KPD wieder und versuchte, eine leitende Position bei der Hitler-Jugend zu bekommen. [[Werner Helwig]] schrieb dazu in einem Brief: [...] ''möchte ich bemerken, dass auch Tusk (jener Lapplandmann, der mich damals besuchte) heute in führender Stellung ist und ein Manifest herausgebracht hat, in dem er unter anderem ausführt: „die N.S.D.A.P. hat die gesamte Initiative ergriffen. Sie ist heute der Staat und es ist sinnlos, abseits zu verharren“''. Die Gestapo verhaftete ihn am 18.Januar 1934 wegen „kommunistischer Zersetzung“, da die Reichsjugendführung in Koebels publizistischen Aktivitäten eine Gefahr für die Hitler-Jugend sah und er versucht hatte, innerhalb der HJ eine etwa 1000 Mann starke [[dj.1.11]]-Gruppe durchzusetzen. In Haft verübte er zwei Selbstmordversuche; zunächst schnitt er sich die Pulsadern auf und stürzte sich, weil das missglückte, aus einem Lazarettfenster. Schließlich wurde, notdürftig wiederhergestellt und auf Kaution seiner Mutter und der Hilfe seines Schulfreundes [[Erich Mönch]], am 21. Februar 1934 aus der Haft entlassen. Im Juni 1934 gelang es ihm mit seiner Frau, da er vor seiner drohenden erneuten Verhaftung gewarnt wurde, über Rügen nach Schweden auszureisen, worauf er nach Ablauf seiner Aufenthaltsgenehmigung nach England emigrierte. Von hier aus hielt Koebel Kontakt zu illegalen Jungenschaftsgruppen im Deutschen Reich, bis diese 1937, ausgelöst durch eine Verhaftungswelle, abbrachen. 1935 wurde in England sein Sohn Romin geboren, benannt nach dem Mitgründer der dj.1.11, welcher am 28. August 1930 auf [[Fahrt]] tödlich verunglückt war. tusk nannte [[Gari]] und [[Romin Stock]] als die jüngsten Gruppenführer, die ihn beeinflusst hätten. 1936 erhielt er am Orientalischen Institut der Universität London das Diplom in Klassischem Chinesisch. 1939 machte er ebenfalls an der Universität London das Staatsexamen in Neuphilologie. Im gleichen Jahr kam sein Sohn Michael zur Welt. 1940 erkrankte tusk an Tuberkulose und hielt sich mit kurzen Unterbrechungen bis 1944 in verschiedenen Heilstätten auf. Im Herbst 1944 begann er eine Lehrtätigkeit an Colleges. 1946 brachte er das Buch ''Pinx, der Buchfink'' heraus und kehrte 1948 nach (Ost)Berlin zurück. Seine Versuche, sich dort an die (ostdeutsche/sozialistische) Jugend zu wenden, wurden vereitelt. Ebenso scheiterte der Versuch, bei den Sozialisten oder Kommunisten Fuß zu fassen. Die SED schloss wegen seines unklaren Verhaltens bis 1951 aus. So arbeitete er, nach vorübergehender Anstellung im Rundfunk, als Schriftsteller und Übersetzer. tusk litt nun zunehmend unter Psychosen und schweren gesundheitlichen Problemen und war trotz intensiver Bemühungen alter Freunde nicht dazu zu bewegen, nach Stuttgart umzuziehen. Er starb am 31. August 1955 an einem Hirntumor gepaart mit den Folgen seiner Tuberkuloseerkrankung, einer zerebralen Sklerose und einer Angina Pectoris. Er wurde eingeäschert und seine Urne wurde in Stuttgart beigesetzt. Im [[Ehrenhain der deutschen Jugendbewegung]] auf [[Burg Waldeck]] wurde für ihn ein Gedenkstein aufgestellt, der später von Unbekannten zerstört und vom [[NWV]] stillschweigend wieder ersetzt wurde. 1990 wurde er von der SED rehabilitiert. Sein Buch über den „Kriegsverbrecherkonzern“ AEG konnte erst nach seinem Tod stark gekürzt erscheinen.
<!-- Bitte nicht unbearbeitet aus Wikipedia übernehmen! In Großbritannien hielt Koebel zunächst an seiner 1933 erfolgten Abkehr vom Kommunismus fest, versuchte jedoch ab 1938, als seine Kontakte nach Deutschland abgebrochen waren, wieder mit der Exil-KPD in Verbindung zu kommen. 1940 war er Mitbegründer der ''Freien Deutschen Jugend'' in Großbritannien. Nach dem Kriege unternahm er alles, um sehr bald nach Deutschland zurückzukehren, was jedoch von antikommunistischen britischen Persönlichkeiten und Institutionen, die seinen Einfluss auf die Jugend fürchteten, unterbunden wurde. Im August 1948 konnte Koebel nach Deutschland, in die damalige Ostzone, zurückkehren. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ließ ihn aber nicht wieder in der Jugendarbeit tätig sein, und er arbeitete von nun an, nach vorübergehender Anstellung im Rundfunk, als freier Schriftsteller. Sein Buch über den „Kriegsverbrecherkonzern“ AEG konnte erst nach seinem Tod stark gekürzt erscheinen. Wegen angeblicher Agententätigkeit und seinem für die SED unklaren Verhalten von 1933 bis in die Kriegsjahre hinein wurde er 1951 aus der SED ausgeschlossen. 1990 wurde er von der Partei des Demokratischen Sozialismus rehabilitiert.-->
<!-- Bitte nicht unbearbeitet aus Wikipedia übernehmen! In Großbritannien hielt Koebel zunächst an seiner 1933 erfolgten Abkehr vom Kommunismus fest, versuchte jedoch ab 1938, als seine Kontakte nach Deutschland abgebrochen waren, wieder mit der Exil-KPD in Verbindung zu kommen. 1940 war er Mitbegründer der ''Freien Deutschen Jugend'' in Großbritannien. Nach dem Kriege unternahm er alles, um sehr bald nach Deutschland zurückzukehren, was jedoch von antikommunistischen britischen Persönlichkeiten und Institutionen, die seinen Einfluss auf die Jugend fürchteten, unterbunden wurde. Im August 1948 konnte Koebel nach Deutschland, in die damalige Ostzone, zurückkehren. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ließ ihn aber nicht wieder in der Jugendarbeit tätig sein, und er arbeitete von nun an, nach vorübergehender Anstellung im Rundfunk, als freier Schriftsteller. Sein Buch über den „Kriegsverbrecherkonzern“ AEG konnte erst nach seinem Tod stark gekürzt erscheinen. Wegen angeblicher Agententätigkeit und seinem für die SED unklaren Verhalten von 1933 bis in die Kriegsjahre hinein wurde er 1951 aus der SED ausgeschlossen. 1990 wurde er von der Partei des Demokratischen Sozialismus rehabilitiert.-->


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==Effektdenken==
==Effektdenken==


Von allen Persönlichkeiten der Jugendbewegung ist tusk wohl eine der Schillernsten. Zu verdanken hat er das dem Effektdenken, das ungeheuer kraftvoll immer neue Sachen in die Jungenschaften brachte. Damit schuf er in kurzer Zeit eine nie dagewesene Formenvielfalt von der die Jugendbewegten bis heute profitieren. Seinen Zwecken entsprach alles, was „unbekannt“, also neu war, Eindruck schindete, reizte, fesselte. Alle Neuerungen wurden auch regelrecht vermarktet: Ganze Gruppen traten damit auf und sorgten für Gesprächsstoff, Neid und Verbreitung. Dieses Denken war allerdings nicht nur auf die Einführung neuen Liedgutes, der [[Juja|Jungenschaftsjacken]]  usw. beschränkt. tusk tat das, was den größten Effekt hatte. Dieses, auf den ersten Blick unstetige und wechselhafte Verhalten (z.B. trat er zu Hitlers Geburtstag 1932 den Kommunisten bei, wechselte aber kurz darauf zu den Nationalsozialisten, mit denen er sich kurz darauf ebenfalls verwarf), macht es schwierig, den Charakter tusks zu fassen. Letztlich legte er sich wohl mit allem und jedem an. Das verhinderte wohl auch, dass er je den Einfluss erreichte, den er haben wollte. [[Hans Graul]], der Führer des öjk, der jeden [[Keilen|Keil]]versuch tusks ablehnte und mit tusk lange persönlich zu tun hatte, entwarf ein wenig schmeichelhaftes Bild von ihm. Er sei wohl beeindruckend, ja fesselnd gewesen, aber konnte keinen Inhalt, keine Substanz bieten. Zu flatterhaft sei er gewesen - ein Trommler, aber kein Führer.
Von allen Persönlichkeiten der Jugendbewegung ist tusk wohl eine der Schillerndsten. Zu verdanken hat er das dem Effektdenken, das ungeheuer kraftvoll immer neue Sachen in die Jungenschaften brachte. Damit schuf er in kurzer Zeit eine nie dagewesene Formenvielfalt von der die Jugendbewegten bis heute profitieren. Seinen Zwecken entsprach alles, was „unbekannt“, also neu war, Eindruck schindete, reizte, fesselte. Alle Neuerungen wurden auch regelrecht vermarktet: Ganze Gruppen traten damit auf und sorgten für Gesprächsstoff, Neid und Verbreitung. Dieses Denken war allerdings nicht nur auf die Einführung neuen Liedgutes, der [[Juja|Jungenschaftsjacken]]  usw. beschränkt. tusk tat das, was den größten Effekt hatte. Dieses, auf den ersten Blick unstetige und wechselhafte Verhalten (z.B. trat er zu Hitlers Geburtstag 1932 den Kommunisten bei, wechselte aber kurz darauf zu den Nationalsozialisten, mit denen er sich kurz darauf ebenfalls verwarf), macht es schwierig, den Charakter tusks zu fassen. Letztlich legte er sich wohl mit allem und jedem an. Das verhinderte wohl auch, dass er je den Einfluss erreichte, den er haben wollte. [[Hans Graul]], der Führer des öjk, der jeden [[Keilen|Keil]]versuch tusks ablehnte und mit tusk lange persönlich zu tun hatte, entwarf ein wenig schmeichelhaftes Bild von ihm. Er sei wohl beeindruckend, ja fesselnd gewesen, aber konnte keinen Inhalt, keine Substanz bieten. Zu flatterhaft sei er gewesen - ein Trommler, aber kein Führer.
Die [[dj.1.11]] erreichte nie ein Alter, wo sich das hätte auswirken können. Wie es mit tusk an der Spitze gekommen wäre, ist reine Spekulation. Die Führer der einzelnen Gruppen und Bünde nach dem Krieg konnten in wohl in den meisten Fällen Inhalte bieten, sodass sich diese nach wenigen Jahren nicht selbst auflösen mussten.
Die [[dj.1.11]] erreichte nie ein Alter, wo sich das hätte auswirken können. Wie es mit tusk an der Spitze gekommen wäre, ist reine Spekulation. Die Führer der einzelnen Gruppen und Bünde nach dem Krieg konnten in wohl in den meisten Fällen Inhalte bieten, sodass sich diese nach wenigen Jahren nicht selbst auflösen mussten.


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