Unser lieben Frauen Traum: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unser lieben Frauen Traum''' ist ein geistliches Volkslied, das vor 1602 entstand. Es handelt von ''[[Unsere Liebe Frau|Unserer Lieben Frau]]'' (einem [[Marientitel|Titel]] von [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]], der Mutter [[Jesus von Nazareth|Jesu]]) und der Geburt ihres Sohnes, und wird daher meist als [[Adventslied]] gesungen.
Volkslied


== Überlieferung ==
Das Lied wurde erstmals in [[Nikolaus Beuttner]]s ''Catholischem Gesangbuch'' (Graz 1602) gedruckt. Da es sich bei diesem Liederbuch aus dem Umfeld der [[Gegenreformation]] um eine Sammlung überwiegend vorreformatischer deutschsprachiger Lieder handelt, ist es wahrscheinlich, dass auch dieses Marienlied älteren Ursprungs ist. Es handelt sich möglicherweise um ein Wallfahrtslied aus dem ausgehenden Mittelalter. Melodische Ähnlichkeiten bestehen mit dem [[Weihnachtslied]] ''[[Sei uns willkommen, Herre Christ]]'' (14. Jhdt.) und der [[Landsknecht]]s-[[Parodie]] ''Unser Lieben Fraue vom kalten Bronnen'' (1536).<ref>[[Ernst Klusen]]: ''Deutsche Lieder. Texte und Melodien.'' Insel, Frankfurt am Main 1980, {{falsche ISBN|3-458-04855-2}}, S. 799 u. Anm. S. 856.</ref> Auch stimmt die Melodie am Anfang mit dem [[Adventslied]] ''Es flog ein Täublein weiße'' überein, das ebenfalls in Beuttners Gesangbuch überliefert ist.<ref>[[Ludwig Erk]], [[Franz Magnus Böhme]] (Hrsg.): ''[[Deutscher Liederhort]].'' 3. Band. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1894, S. 632 f. ([https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101064313123;view=1up;seq=640 Digitalisat]).</ref>
== Inhalt ==
Das Bild des Baumes, das den Weltenretter ankündigt, findet sich schon in der Antike bei [[Herodot]] sowie in
[[Marcus Iunianus Iustinus|Iustinus’]] ''Geschichte der alten Welt'', die im Mittelalter weit verbreitet war. Dies und die [[Plagaltonart|plagale]] [[Dorischer Modus|dorische]] Melodie lassen auf eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts schließen.<ref>Egert Pöhlmann: ''Antike Bildersprache im Kirchenlied.'' In: ''Fachtagungen des Landesmusikrats 2011.'' Landesmusikrat Baden-Württemberg, Karlsruhe 2011, S. 36–41 ([http://www.lmr-bw.de/fileadmin/cms/pdf/Tagungen_2011_SWR_W%C3%BCrzburg.pdf Online]; PDF; 11 MB).</ref>
== Melodie und Text ==
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Kyrie eleison.
Kyrie eleison.
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'''Unser lieben Frauen Traum''' ist ein geistliches Volkslied, das vor 1602 entstand. Es handelt von ''[[Unsere Liebe Frau|Unserer Lieben Frau]]'' (einem [[Marientitel|Titel]] von [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]], der Mutter [[Jesus von Nazareth|Jesu]]) und der Geburt ihres Sohnes, und wird daher meist als [[Adventslied]] gesungen.
== Überlieferung ==
Das Lied wurde erstmals in [[Nikolaus Beuttner]]s ''Catholischem Gesangbuch'' (Graz 1602) gedruckt. Da es sich bei diesem Liederbuch aus dem Umfeld der [[Gegenreformation]] um eine Sammlung überwiegend vorreformatischer deutschsprachiger Lieder handelt, ist es wahrscheinlich, dass auch dieses Marienlied älteren Ursprungs ist. Es handelt sich möglicherweise um ein Wallfahrtslied aus dem ausgehenden Mittelalter. Melodische Ähnlichkeiten bestehen mit dem [[Weihnachtslied]] ''[[Sei uns willkommen, Herre Christ]]'' (14. Jhdt.) und der [[Landsknecht]]s-[[Parodie]] ''Unser Lieben Fraue vom kalten Bronnen'' (1536).<ref>[[Ernst Klusen]]: ''Deutsche Lieder. Texte und Melodien.'' Insel, Frankfurt am Main 1980, {{falsche ISBN|3-458-04855-2}}, S. 799 u. Anm. S. 856.</ref> Auch stimmt die Melodie am Anfang mit dem [[Adventslied]] ''Es flog ein Täublein weiße'' überein, das ebenfalls in Beuttners Gesangbuch überliefert ist.<ref>[[Ludwig Erk]], [[Franz Magnus Böhme]] (Hrsg.): ''[[Deutscher Liederhort]].'' 3. Band. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1894, S. 632 f. ([https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101064313123;view=1up;seq=640 Digitalisat]).</ref>
== Inhalt ==
Das Bild des Baumes, das den Weltenretter ankündigt, findet sich schon in der Antike bei [[Herodot]] sowie in
[[Marcus Iunianus Iustinus|Iustinus’]] ''Geschichte der alten Welt'', die im Mittelalter weit verbreitet war. Dies und die [[Plagaltonart|plagale]] [[Dorischer Modus|dorische]] Melodie lassen auf eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts schließen.<ref>Egert Pöhlmann: ''Antike Bildersprache im Kirchenlied.'' In: ''Fachtagungen des Landesmusikrats 2011.'' Landesmusikrat Baden-Württemberg, Karlsruhe 2011, S. 36–41 ([http://www.lmr-bw.de/fileadmin/cms/pdf/Tagungen_2011_SWR_W%C3%BCrzburg.pdf Online]; PDF; 11 MB).</ref>


== Rezeption ==
== Rezeption ==
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