Dokumentation zum Aufbau von TK 35 Einzelanlagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Vorwort:
Ausgelöst durch den Vorschlag des Kollegen Hagenbring von der
Bezirksfilmdirektion Erfurt, der mit einer TK 35 - Einzelanlage
Kindergärten und Schulen 1m E1nzugsgeb1et seines Filmtheaters
bespielt, erhielten wir vom Direktor unserer Einrichtung den Auftrag,
eine unseren Bedingungen entsprechende TK 35- Einzelanlage zu
entwickeln und den Serienbau einzuleiten. Ausgangspunkte dazu
lagen uns bereits seit Jahren vor.
so gab es den durch den Kollegen Tippmann gebauten Einzelprojektor
für den damaligen Einsatz im Studio des Senders Kart-Marx-Stadt und
die im Umfang stark reduzierte Doppel-Anlage des Kollegen Richter,
die dem Kollegen Hagenbring bei einem Filmklublehrgang in
Augustusburg Anregung für seine Überlegungen gab. Kollege
Voigtländer hatte sich ebenfalls mit dem Bau eines Einzelprojektors
zum Einsatz in Diskotheken befaßt und ein Muster gebaut. Zur Lösung
der tontechnischen Probleme trug Kollege Schneider mit seinen seit
Jahren gesammelten Erfahrungen bei.
Die Auswertung aller vorgeschlagenen und überarbeiteten Lösungen
liegt im Nachfolgenden vor, wobei uns die mechanischen und kinotechnischen
Kenntnisse des Kollegen Wolf vom VEB Filmtheatertechnik
Berlin, Außenstelle Karl-Marx-Stadt, wesentlich halfen.
Karl-Marx-Stadt, am 31. Mai 1984
Die TK 35 - Einzelanlage
Die von unserer Arbeitsgruppe unter Leitung des Kollegen Kühn,
Technischer Leiter, gebaute TK 35 - Einzelanlage besteht aus
folgenden Teilen:
- Projektor,
- Zubehörkoffer zur Aufnahme der beiden Spulenarme,
Lampenhaus,
4 Objektiven,
Umroller,
Klebelade und Zubehör,
Projektor-Netzkabel und
Dreifachverteilung (wird benötigt, wenn mit
2 Einzelprojektoren vorgeführt wird!),
1 Sortiment Verschleißteile (Lampen,
Sicherungen usw.),
Schraubendreher,
1 Versandkernspule,
- Lautsprecherkoffer,
- Spulenkarton,
-Stativ,
- Spezialbildwand (1,5 m breit).
Der Transport der TK 35 - Einzelanlage ist im PKW Trabant möglich.
Die Vorführbereitschaft der Anlage ist in kurzer Zeit hergestellt.
Nach der Standortwahl wird das Stativ mit dem Projektor in der
bekannten Art aufgebaut. Je nach Lampenhaus (kleines oder großes)
ist die Verbindung direkt oder Ober das Lampenhauskabel zur Schutzkontaktsteckdose
an der neuen Steckerplatte herzustellen. Neu ist auf
der Steckerplatte die 3-polige Tucheldose zum Anschluß des
Lautsprechers. Darüber befinden sich zwei Diodenbuchsen, die linke
für Lichttoneingang (zum Koppeln mit einem 2. Projektor), die rechte
zum Anschluß eines Tonbandgerätes bzw. Plattenspielers.
Mittels Kaltgerätestecker wird der Projektor direkt mit dem Netz
verbunden. Im Bedarfsfalle ist die im Lautsprecherkoffer oder
Zubehörkoffer mitgeführte Netzverlängerung zu verwenden. Nach
Öffnen des Getriebedeckels kann der Vorführer die Feinsicherungen
wechseln.
Die Kleinbildrollwand und der Lautsprecher mit 20 m langem Kabel sind
schnell aufgestellt. Die 4 Objektive gestatten die Anpassung an die
Projektionsentfernung, so daß die Bildwand mit der 500 W/225 V -
Halogenlampe voll ausgeleuchtet werden kann.
Nach dem Filmeinlegen kann die Vorführung beginnen.
Abb. 1
zeigt die transportmäßig verpackte komplette TK 35 - Einzelanlage.
Zu den Umrüstungsarbeiten im einzelnen:
Verwendung finden vor allem Projektoren der Reihe TK 35/56 und
35/62, da diese ein leichteres Gehäuse haben und größtenteils bisher
zu keiner Generalüberholung waren. .
Entsprechend der "Technischen Information Nr. 17" sind folgende
Arbeiten vor Ablieferung der Anlagen beim VEB Filmtheatertechnik in
den Werkstätten zu realisieren.
-Grundreinigung der Projektorwerke.
Demontagearbeiten laut Aufstellung:
1. Kassettengehäuse einschließlich Feuerschutzkanal vom
Kassettenarm entfernen. Die Arme mit Friktion werden abgegeben.
2. Grundobjektivef = 90, 105, 120 und 140 mm sowie Lampenhaus
einschließlich Kabel werden abgegeben .
3. Aus dem Zubehörkofferwerden benötigt:
Klebelade N, Kurbel, Handumroller 2-teilig (mod. Ausf.),
Schere und Werkzeug.
4. Am Projektorwerk werden demontiert:
Antriebsmotor ( Anschlußleitungen schützen 1), Anschlußplatte vom
komplett mit Steckverbindern, Fotozelle mit Fassung,
Tonlampe 6,3 V/35 Wund Pilotlampe 6,3 V, Kondensatoren der
Motorhilfsphase 8 μF, Protektoreinrichtung komplett sowie gesamte
Innenverdrahtung.
Abgegeben werden der Antriebsmotor und das verbleibende
Projektorwerk mit den mechanischen, ton- und beleuchtungsoptischen
Bauteilen.
5. Selbstreparatur von 1 Stück Dreibeinstativ und Abgabe an die Filmtheatertechnik.
Zur weiteren Verwendung verbleiben in der Kreisfilmstelle:
2 Kassettenkoffer, leer
1 Zubehörkoffer, leer
1 Lautsprecherkoffer, evtl.
ohne Zuleitung
die Filmschränke
1 Schaltgerät
1 Verstärker
2 Rectihalter
und evtl. Rectimascope
2 TV- Filmbahneinlagen
Verschiedene Segeltuchhüllen oder Transportkisten.
An das technische Verbrauchsmateriallager sind abzugeben:
2 Stück Versandkemspulen,
8 Stück Vollspulen (Decilit 125 mm 0, 600 m),
1 Verzeichnis über. die bei der Filmtheatertechnik abgelieferten
lnventarien e1nschl1eßl1ch ProJektoren- und Objektivnummern.
Kennzeichnung des gesamten Zubehörs mit Aufklebern bzw.
Anhängern.
Die Rückgabe der rekonstruierten Anlage erfolgt mit neuem Zubehör
und am Falle der Entscheidung auf Umverteilung über eine ordentliche
Umsetzung an den neuen Nutzer.
Spulenarme:
Von den Spulenarmen werden die beiden Befestigungsarme entfernt
und entsprechend rund verschliffen oder verteilt. Durch den Wegfall der
sicheren Filmführung zum Projektor (Feuerschutzkanal) muß am
Prismenfuß ein Haltewinkel befestigt werden, der zwei Achsen mit
Führungsrollen aufnimmt. Diese Rollen sind so anzuordnen, daß der
Film sowohl im Uhrzeigersinn als auch entgegengesetzt ablaufen
kann.
Größtenteils wird man hier auf vorhandene Materialreserven (z. B.
Nachberuhigungseinrichtung stationärer Projektoren) zurückgreifen,
so daß die Anbringung der Achsen am Rollenführungswinkel
entsprechend gewählt werden muß.
Die Spulenachsen werden gegen solche mit Splintzungensicherungen
ausgetauscht. (*= Achsen vom TK 35-Umroller).
Abb.2
zeigt die Anordnung
der Rollen am Aufwickelarm
Am Projektorgehäuse
d Rü kse'·te ein Ausschnitt von 50 mm Durchmesser zur
mu~ß ahn erd s c Pro,iektorschalters (si·e he da zu auc h Stu" c kl1' s te )
Ageus,ncah afmfeen weer den, d'e sgleichen der Aussch n1· tttü r de n -,r.o npru" fs c ha l t er
und Lautstärkesteller.
Abb. 3
zeigt die Anordnung des Projektorschalters an der ProjektorrOckseite
unterhalb des Aufwickelarmes.
Daroberliegend der TonprOfschalter und der Lautstärkesteller.
Betrlebsschalter:
Durch den Wegfall des Schaltgerätes muß der Filmvorführer in die
Lage versetzt werden, alle notwendigen Schaltungen am Projektor
ausführen zu können. Dies ermöglicht der Schalter S 1 mit den
Stellungen: 0 = AUS
1 =MOTOR
2 = MOTOR/BILD/TON
Steckerplatte:
Die neue Steckerplatte (siehe dazu auch Abb. 4) dient der Aufnahme
- des Kaltgeräteeinbausteckers, Schuko 6 A/250 V,
-der Schutzkontaktsteckdose (XB 1 ),
für den Anschluß des Lampenhauses mit Projektionslampe
225 V/500 W Halogen,
-der NF-Einbausteckdose, 3-polig (XB 2- Tuchei),
zum Anschluß des Lautsprechers 12,5 W/6 Ohm,
-von 2 NF-Einbausteckdosen, 5-polig (Diodenbuchsen),
1 x für Lichttoneingang, 1 x für Magnetbandgerät
Mit der Steckerplatte verbunden ist eine Trägerplatte mit 3 Flachsicherungshaltern
für Feinsicherungen. Von oben nach unten sind
netzseitig abgesichert:
-der Transformator für Betriebsspannung des
IC-Verstärkers, der Ton- und Pilotlampe = 1 A
-die Halogenlichtwurflampe = 3, 15 A fl.
-der Motor umgestellt auf 220 V = 1 A
Abb. 4
Abb 4 (Seite 7) zeigt die Projektor-Getriebeseite mit neuer Steckerplatte.
Unten links der Feinsicherungshalter, unten rechts der
eingebaute Betriebsschalter. Oben rechts befindet sich der Transformator
mit Feinsicherungshalter.
-(links) 1 6 A für IC-Verstärker
-(rechts)
1
2,5A fürTonlampe und Pilotlicht
Stromversorgung:
Der Projektor TK 35 E wird mit dem auf 220 V umgestellten Antriebsmotor
und der 225 V - Halogenlampe betrieben. Die Stromversorgung
des IC-Verstärkers, der Tonlampe HL 1, 12 V/21 W (umgesockelte KFZLampe)
und der Pilotlampe 18 V übernimmt der Transformator T 1 in
Verbindung mit der Baugruppe "Stromversorgung" auf Kühlkörper
montiert. Siehe dazu auch den Gesamtschaltplan - Zeichnung 1
sowie in Abb. 4 gekennzeichnet T 1 und C 1 und die Baugruppe mit C 2,
VD 1, 2 und VT 1.
Abb.5
zeigt die Baugruppe "Stromversorgung"
Motorumschaltung:
Der für die Umschaltung auseinandergenommene Motor wird zuerst
auf seine Lagerung überprüft und die Kugellager im Bedarfsfall
getauscht. Danach wird auf der Anschlußseite der Motorwicklung die
obere Bandage soweit gelöst, daß die Wicklungsanschlüsse freiliegen.
Entsprechend Zeichnung 5 "Schaltplan Motor WC 100-60" werden die
vier Wicklungen der Hauptwicklung so umgeschaltet, daß aus der
Reihenparallelschaltung eine reine Reihenschaltung entsteht. Beim
Umschalten des Motortyps EWC 60 ist analog zu verfahren.
Die Hilfswicklung bleibt unverändert, die Kapazität des Kondensators
wird auf 4 μF herabgesetzt.
IC - Verstärker:
Der für die TK 35 E entwickelte Verstärker wird an der Stirnseite
oberhalb der Steckerplatte montiert. Die Anschlußbelegung ist in
Zeichnung 2 wiedergegeben. Zu Reparaturzwecken ist Zeichnung 6
mit dem "Schaltplan des IC-Verstärkers" beigegeben. Sollte bei
Verwendung des Einzelprojektors die Leistung des Verstärkers einmal
nicht ausreichen, so kann das Signal über die Tonbandbuchse ausgekoppelt
und einem externen Leistungsverstärker zugeführt werden .
Abb. 6
zeigt den im Pojektor
montierten Verstärker
..
' '
Lautsprecherkoffer:
Der Lautsprecherkoffer wurde in den Abmessungen 430 x 440 mm bei
einer Tiefe von 260 mm gebaut und dient außer der Aufnahme des
Lautsprecherchassis (L 3401, 6 Ohm/12W,5a tt) noch der Unterbringung
von Zubehör, wie z. 8. Kabel, Versandkernspulen, Vollspulen usw.
Der Lautsprecher selbst wird durch eine Schaumstoffeinlage
geschützt. Das 20 m lange Lautsprecherkabel wird zugentlastet.
Der Lautsprecherkoffer kann in Form und Größe beliebig variiert
werden. Es können auch entsprechende handelsübliche Boxen
Verwendung finden.
Abb. 7
zeigt den Lautsprecher
von der Frontseite
Abb. 8 zeigt den Lautsprecher von der Rüc kseit e mi.t Zubehör
Zubehörkoffer:
Der zur TK 35 - Einzelanlage gefertigte Zubehörkoffer kann in seiner
Ausführung ebenfalls beliebig variiert werden. Der von uns
bereitgestellte Koffer dient der Aufnahme von
-4 Grundobjektiven
f =z.B. 90, 105, 120, 140 mm,
-2 Spulenträgem
(Auf- und Abwickelarm mit Filmführung)
-1 Netzkabel
-1 Tonkabel
-1 Handumroller TK 35
-1 Klebelade mit 1 x Filmkitt und 1 Schere
-1 Anwurfkurbel
-1 bis 2 Schraubendreher
-1 Packung (Beutel) mit Ersatz-LWL, Tonlampe,
Feinsicherungen usw.
-1 Lampenhaus groß, neue Ausführung,
mit Lampenhauskabel
oder
Lampenhaus klein
-1 Versandkernspule ( eventuell)
-1 Hefter mit Technischen Betriebskarten
und Betriebsanleitung
Abb. 9
zeigt den
Zubehörkoffer mit
kleinem
Lampenhaus
Abb. 10
zeigt den Zubehörkoffer mit großem Lampenhaus
Projektionsbildwand:
Auf Grund der geringen Lichtleistung der 225 V/ 500 Watt-Halogenlampe
gegenüber der 36 V / 400 Watt-Lampe findet eine Spezialbildwand
im Transportkasten 1,5 m breit) Verwendung. Diese
Bildwand ist ein Import aus der SSR und garantiert auch bei mäßig
verdunkelten Räumen eine gute Bildwiedergabe.
Filmtransportbehälter:
Als Filmtransportbehälter werden des geringen Gewichts wegen die
Versandbehälter (5-er Pack) des VEB Progress Filmvertrieb genutzt.
Sie dienen gleichzeitig der Aufbewahrung von 4 Stück Vollspulen.
(
Nachwort:
Auftrag und Absicht vorgenannter Neuerung war es, eine kompakte und
mit geringem Aufwand einsetzbare Einzelanlage zu schaffen, die es
ermöglicht, vor allem Kindereinrichtungen und Schulen in den Neubaugebieten,
Veteranen- und Pflegeheime, Wohngebietsklubs Kulturräume
in Betrieben, Diskotheken und sonstige mit der trad1t1onellen
Doppelanlage schwer oder nicht erreichbaren Bedarfsträger zu
betreuen. Darüber hinaus bietet das geringe Volumen der Anlage auch
die Voraussetzung des PKW-Transports und erschließt somit die
Möglichkeiten der Nutzung von betriebsfremdem Transportraum.
Durch diese Aufgabenstellung ergibt sich, die Anlagen vorzugsweise
für den Einsatz von Kinder-, Arbeitsschutz- sowie Kurz- und Dokumentarfilmen
zu betreiben ..
Die Vorführdauer sollte nicht über 45 Minuten .betragen. Aus der vorliegenden
Dokumentation ist zu erkennen, daß bei Einsatz eines
weiteren Einzelprojektors die pausenlose Vorführung von Spielfilmen
möglich ist.
Aus dieser Neuerung resultieren bereits weiterlaufende Neuerungen für
die Doppelanlage TK 35, die jedoch erst 1985 wirksam werden. So wird
der jetzige Verstärker TV 1 -3 und KV 20 durch einen leistungsstärkeren
Verstärker, der im Schaltgerät untergebracht wird, ersetzt. Die
Kassetten werden in Wegfall kommen, wodurch sich das
Transportvolumen der Anlage wesentlich verringert.
Anlagen;
Zeichnung Nr. 1 - Gesamtschaltplan
Nr. 2 Anschlußplan und Betriebsdaten
Nr. 3 Bauschaltplan
Nr. 4 Stückliste
Nr. 5 Schaltplan Motor
Nr. 6 Stromlaufplan IC-Verstärker
* = Anmerkungen zu Seite 6. Abb. 3:
Ab Projektor-Nummer 25 (laufende Nummer der Umstellung) wurde die Rückseite mit
elnem Anschluß fOr einen Saalregler versehen, der im Bedarfsfall (Projektion aus
Kabinen, Verkaufsräumen usw.) mit einer 20 m - Anschlußleitung verwendet werden
konnte. R 101 = 10 K 1.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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