Feieromd
Feieromd | |
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Text | Anton Günther, 1903 |
Melodie | Volkslied |
Urheberrecht | |
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Liederbücher | |
Codex | x |
Bulibu I | x |
Bulibu II | x |
Liederbock | x |
Schwarzer Adler | x |
Wandervogel | x |
1. Da Sonn steicht hentern Wald drüben nei,
besaamt da Wolkn rut,
a jeder lecht sei Warkzeich hie
on schwenkt zen Gruß sän Hut.
Refrain: ’s is Feieromd ’s is Feieromd
’s Tochwark is vullbracht,
’s gieht alles seiner Hamit zu,
ganz sachta schleicht da Nacht.
2. On üwern Wald a Vöchela
Fliecht noch sän Nastl zu.
Ven Därfl drübn a Glöckl klengt,
Dos maant: lecht eich ze Ruh.
Refr.: ’s is Feieromd u. s. w.
3. Do zieht’s wie Friedn dorch dr Brust,
’s klengt als wie a Lied,
Aus längst vergangina Zeitn rauscht’s
Gar hamlich dorch’s Gemüt.
Refr.: ’s is Feieromd u. s. w.
4. Gar manichs Harz hot ausgeschlogn,
Verbei is Sorch on Müh’,
On üwern Grob ganz sachta zieht
A Rauschn drüwer hie.
Refr.: ’s is Feieromd u. s. w.
Ursprung
Feieromd ist eines der bekanntesten Volkslieder des Erzgebirges. Es stammt aus der Feder des Volksdichters Anton Günther und entstand im Jahr 1903.
Der in erzgebirgischer Mundart verfasste Text ist in vielerlei Umschriften verbreitet. Der Autor Anton Günther selbst schrieb den Titel zunächst Feieromd, später Feierohmd, und glättete ihn für die Buchausgabe seiner Lieder[1] letztlich zu Feierobnd.[2][3]
Hintergrund
Das Lied thematisiert den Feierabend. Es wird die Umgebung und das Befinden in den Strophen beschrieben.
Melodie
Die Melodie ist in der ursprünglichen Fassung mit mehreren Taktwechseln wiedergegeben. In späteren Fassungen ist der Rhythmus oft zu einem durchlaufenden 4/4-Takt geglättet.[4]
Rezeption
In Erich Loests 1995 verfilmten Buch Nikolaikirche wird die lokale Beliebtheit dieses Lied neben der von Dar Vuglbärbaam und der Erzgebirgshymne von der Staatsmacht spöttisch auf „lokale Inzucht und Jodmangel“ zurückgeführt, die „dort oben massenhaft Kretins hervorgebracht“ hätten.[5]
Die bayerische Musik- und Satiregruppe Biermösl Blosn hat das Lied in ihrem kapitalismuskritischen Lied "Orgie im Banktresor" verarbeitet.
Literatur
- Gerhard Heilfurth: Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. 9. Auflage. Sachsenbuch, Leipzig 1994, ISBN 3-910148-89-1.
- Gerhard Heilfurth, Isolde Maria Weineck (Hrsg.): Hundert Lieder mit Melodien des erzgebirgischen Volkssängers Anton Günther. Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Dortmund 1983, ISBN 3-923293-03-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anton Günther (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net! – Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge. Im Selbstverlage, Gottesgab 1911.
- ↑ Erwin Günther: Gedanken zur Mundartschreibung. In: Unsere Heimat. Monatsblätter, hrsg. vom Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschland, 1962, Heft 11, S. 13 f.
- ↑ Dieter Herz: »Su aafach, wie mei Haamit is, su aafach is mei Gemüt«. Annäherungen an Anton Günther im Lichte einiger Rezeptionsstrategien. In: Michael Simon, Monika Kania-Schütz, Sönke Löden (Hrsg.): Zur Geschichte der Volkskunde: Personen, Programme, Positionen (= Volkskunde in Sachsen, Bände 13-14). Thelem, Dresden 2002, ISBN 3-935712-05-7, S. 179–202.
- ↑ Gerhard Heilfurth, Isolde Maria Weineck (Hrsg.): Hundert Lieder mit Melodien des erzgebirgischen Volkssängers Anton Günther. Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Dortmund 1983, ISBN 3-923293-03-8, S. 64 u. 115.
- ↑ Erich Loest: Nikolaikirche. Steidl, Göttingen 1995, ISBN 3-88243-382-5, S. 316.
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