Wassersäcke

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Wind, Starkregen und vor allem Wassersäcke können einer Jurte gefährlich werden. Foto: Naturkindergarten Blattwerk

Im schlimmsten aller Fälle kann dir ein Starkregen deine Jurte platt drücken. Und zwar, wenn durch eine falsche Spannung im Dach Wassersäcke entstehen, die sich immer weiter füllen, bis sie letztendlich zu schwer werden.

Im Sommerlager der Pfadfinder ist dies meist kein großes Problem, weil immer jemand in der Nähe ist, der mal geschwind die Wassersäcke vorsichtig ausleeren kann und die Jurte sofort nachspannt. Was aber, wenn es wie aus Kübeln gießt und keiner da ist? Dann hilft dir nur, deine Jurte korrekt aufzubauen und richtig abzuspannen.

Dazu haben wir für dich zehn Tipps zusammengestellt um Wassersäcke zu vermeiden.

Die richtige Geometrie

Beim Aufbau der Jurte kommt es auf die richtige Geometrie an. Die Abspannseile und Heringe fluchten jeweils zu der Mitte des Daches. Sie bilden sozusagen mit den Nähten im Dach eine gerade Linie (von oben betrachtet). Die Abspannschnüre sollen in einem Winkel von 45 Grad zu Boden und Zeltwand stehen. Das ergibt eine ideale Kraftverteilung.

Die richtige Spannung im Dach

Das A und O des korrekten Jurtenaufbau ist die richtige Spannung im Dach kombiniert mit der richtigen Spannung in den Abspannschnüren. Nur gibt es hier kein allgemein gültiges Maß, sondern du brauchst etwas Erfahrung. Es kommt auf das richtige Verhältnis an und dies ändert sich zudem noch mit dem Feuchtegehalt des Stoffes.

Die Seiten nicht zu stark spannen

Die seitlichen Abspannung soll so sein, dass die Seitenplanen nicht zu straff gespannt sind, die Dachkante darf jedoch auch nicht durchhängen. Spanne alle Abspannseile gleichmäßig. Grundsätzlich können zu starke Abspannungen die Planen verziehen. Auf keinen Fall solltest du Spanngurte als Abspannseile verwenden! Auch Flaschenzugknoten sind nicht gut für das Material. Handfest abgespannt reicht völlig aus.

Möglichst nur in der Mitte vom Dach spannen

Wenn du das ideale Maß der seitlichen Abspannungen gefunden hast, reguliere die Spannung im Dach nur noch an der zentralen Aufhängung. Bei einem Zweibein veränderst du die Spannung im Dach, indem du die Stangen weiter zusammen stellst, oder wieder auseinander rückst. Bei Nässe zieht sich der Stoff der Jurte zusammen, die Abspannung muss etwas gelockert werden. Wenn der Stoff trocknet, dehnt er sich wieder, so dass du die Abspannung wieder straffen musst.

Gleich lange Seitenstangen

Stelle alle Aufstellstäbe in den Seiten auf die gleiche Länge ein. Bereits geringe Unterschiede verändern die Spannung im Dach.

An einem ebenen Platz aufstellen

Ist der Untergrund uneben, so sind die unterschiedlichen Höhen am besten mittels Teleskopstangen auszugleichen. Schwierig wird das am Hang, falls hier das Jurtendach so schief steht, dass zum Berg hin das nötige Gefälle im Dach fehlt, so hilft vermutlich nur ein besserer Standort.

Leichte Mittelstangen verwenden

Je leichter die Stangen in der Mitte, umso weniger wird das Dach unsymmetrisch belastet. Schwere Stangen werden immer in eine unerwünschte Richtung ziehen und so das Spannungsverhältnis im Dach verändern.

Auf die Abdeckplane achten

Wenn du deine Abdeckplane nach außen abspannst (an die Abspannleinen der Jurte), dann darf der Zug hier nicht zu stark werden. Dadurch könnte sich das gesamte Dach ungleichmäßig zusammenziehen.

Dächer zusätzlich abspannen

Moderne Jurtendächer mit Traufkante haben in der Mitte zwischen zwei Ecken einen kleinen D-Ring. Damit kann die Traufkante nach unten abgespannt werden. So wird zu einem verhindert, dass der Wind die Kante hochweht, zum anderen kann so ein potentieller Wassersack einfach abfließen. Analog ist dies bei Dächern ohne Traufkante (oder aus einzelnen Kohtenbahnen) ebenfalls möglich, wenn du die mittlere Schlaufe zusätzlich zum Abspannen verwendest.

Im Zweifelsfall abbauen

Hilft alles nicht und du kannst nicht gewährleisten, dass es keine Wassersäcke gibt und es ist auch niemand da, der bei Regen Zeltwache halten kann, dann baue deine Jurte lieber ab. Denn richtig große Wassersäcke im Dach können das Gewebe dauerhaft verziehen, was nur schwer und mit viel Geduld wieder verschwindet.