Reisebericht Albanien 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Unser Wohnmobil ist ein fast vierzig Jahre alter LKW aus der ehemaligen DDR. Die Marke heißt [http://www.robur.de Robur]. Der 5,5-Tonner wurde in Zittau gebaut und lief einst für die Nationale Volksarmee. Wir fahren dieses Allrad-Fahrzeug bereits seit über 15 Jahren und mittlerweile sind Kabine und Koffer für zwei Erwachsene und drei Kinder ausgebaut. Der Robur hat mich, bzw. meine Familie bereits nach Libyen, Marokko, Tunesien aber auch nach Griechenland, Korsika, Sardinien und viele andere Länder gebracht.
Unser Wohnmobil ist ein fast vierzig Jahre alter LKW aus der ehemaligen DDR. Die Marke heißt [http://www.robur.de Robur]. Der 5,5-Tonner wurde in Zittau gebaut und lief einst für die Nationale Volksarmee. Wir fahren dieses Allrad-Fahrzeug bereits seit über 15 Jahren und mittlerweile sind Kabine und Koffer für zwei Erwachsene und drei Kinder ausgebaut. Der Robur hat mich, bzw. meine Familie bereits nach Libyen, Marokko, Tunesien aber auch nach Griechenland, Korsika, Sardinien und viele andere Länder gebracht.
[[Datei:walensee.jpg|mini|none|<small>Die Strecke durch die Schweiz bietet schöne Aussichten. Hier am Walensee</small>]]
[[Datei:walensee.jpg|mini|none|<small>Die Strecke durch die Schweiz bietet schöne Aussichten. Hier am Walensee</small>]]




In [[Zillis]] verschwindet gerade die Sonne hinter den Bergen. Vielleicht hätten wir doch aus dem Tal hoch in das kleine Bergdorf [[Mathon]] fahren sollen? Dies wäre mit dem Robur allerdings eine Schinderei, bis wir die fünfeinhalb rostigen Tonnen auf 1600 Meter bewegt hätten. Zillis bietet einen großen Parkplatz mit Toilette. Man rechnet hier wohl mit viel Andrang, wegen der Kirche mit ihrer berühmten Kassetten-Decke. Außer uns ist jedoch niemand da. Der eigentliche Parkplatz erscheint uns recht unattraktiv.
In [[Zillis]] verschwindet gerade die Sonne hinter den Bergen. Vielleicht hätten wir doch aus dem Tal hoch in das kleine Bergdorf [[Mathon]] fahren sollen? Dies wäre mit dem Robur allerdings eine Schinderei, bis wir die fünfeinhalb rostigen Tonnen auf 1600 Meter bewegt hätten. Zillis bietet einen großen Parkplatz mit Toilette. Man rechnet hier wohl mit viel Andrang, wegen der Kirche mit ihrer berühmten Kassetten-Decke. Außer uns ist jedoch niemand da. Der eigentliche Parkplatz erscheint uns recht unattraktiv.
[[Datei:kirchezillis.jpg|mini|none|300px|<small>Die Kirche von Zillis am Abend</small>]]
 
[[Datei:kirchezillis.jpg|mini|none|<small>Die Kirche von Zillis am Abend</small>]]




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Kurz darauf scheppert es und hinter dem Robur blinkt ein Regenschauer voll Glasscherben im Rückspiegel auf. Was war das? Hatte jemand seine leere Flasche auf dem Robur abgestellt? Ist die Hecktür vom Koffer zu? Fehlt dem Koffer jetzt eine Scheibe? Des Rätsels Lösung ist das Glas des linken Scheinwerfers, welches aus seiner Halterung heraus gebrochen und auf der Autobahn zerschellt war.
Kurz darauf scheppert es und hinter dem Robur blinkt ein Regenschauer voll Glasscherben im Rückspiegel auf. Was war das? Hatte jemand seine leere Flasche auf dem Robur abgestellt? Ist die Hecktür vom Koffer zu? Fehlt dem Koffer jetzt eine Scheibe? Des Rätsels Lösung ist das Glas des linken Scheinwerfers, welches aus seiner Halterung heraus gebrochen und auf der Autobahn zerschellt war.


[[Datei:scheinwerferglas.jpg|thumb|none|300px|Ein Scheinwerferglas lassen wir auf der italienischen Autobahn zurück]]
[[Datei:scheinwerferglas.jpg|mini|none|<small>Ein Scheinwerferglas lassen wir auf der italienischen Autobahn zurück</small>]]
 


Hinter dem [http://www.castellodimontechiarugolo.it Castell] von [[Montechiarugolo]] treffen wir wieder unsere Freunde. Auf diesem Parkplatz haben wir schon mehreren Reisen übernachtet, hatten jedoch leider noch nie die Gelegenheit, dies zu besichtigen, da die Öffnungszeiten sehr eingeschränkt sind.
Hinter dem [http://www.castellodimontechiarugolo.it Castell] von [[Montechiarugolo]] treffen wir wieder unsere Freunde. Auf diesem Parkplatz haben wir schon mehreren Reisen übernachtet, hatten jedoch leider noch nie die Gelegenheit, dies zu besichtigen, da die Öffnungszeiten sehr eingeschränkt sind.
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In der nahen [http://www.ristoranteilbaccanale.it/ Pizzeria] verzehren wir im Sonnenuntergang diverse Pizzen, Spaghetti, Salat, Wasser, Wein... Ein netter Spaziergang bringt uns zu den Fahrzeugen zurück. So kann der Abend ausklingen, bis die Kinder im Bett sind ist schon wieder 22h.
In der nahen [http://www.ristoranteilbaccanale.it/ Pizzeria] verzehren wir im Sonnenuntergang diverse Pizzen, Spaghetti, Salat, Wasser, Wein... Ein netter Spaziergang bringt uns zu den Fahrzeugen zurück. So kann der Abend ausklingen, bis die Kinder im Bett sind ist schon wieder 22h.


[[Datei:pizzabacanale.jpg|thumb|none|800px|Statt zu kochen, kehren wir in der nahen Pizzeria ein]]
[[Datei:pizzabacanale.jpg|mini|none|<small>Statt zu kochen, kehren wir in der nahen Pizzeria ein</small>]]
[[Datei:montechio.jpg|thumb|none|300px|Zurück zum Schloss von Montechiarugolo]]
 
 
[[Datei:montechio.jpg|mini|none|<small>Zurück zum Schloss von Montechiarugolo</small>]]
 


== kurz vor Ancona ==
== kurz vor Ancona ==
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Richtung [[Rimini]] meiden wir die Autobahn und nehmen die [[Via Emilia]], ganz wie die alten Römer. Wir freuen uns alle aufs Meer und obwohl wir nicht weit weg sind, sehen wir es lange nicht. Wir möchten gerne noch etwas Abwechslung von der langen Fahrerei und schauen uns am Nachmittag [[Gradara]] an. Eine Festungsstadt auf dem Berg. Die Mauern und Türme sind gut erhalten und für einen Sonntagnachmittag ist nicht besonders viel los. In der Altstadt essen wir Eis, den Museumsbesuch sparen wir uns.
Richtung [[Rimini]] meiden wir die Autobahn und nehmen die [[Via Emilia]], ganz wie die alten Römer. Wir freuen uns alle aufs Meer und obwohl wir nicht weit weg sind, sehen wir es lange nicht. Wir möchten gerne noch etwas Abwechslung von der langen Fahrerei und schauen uns am Nachmittag [[Gradara]] an. Eine Festungsstadt auf dem Berg. Die Mauern und Türme sind gut erhalten und für einen Sonntagnachmittag ist nicht besonders viel los. In der Altstadt essen wir Eis, den Museumsbesuch sparen wir uns.


[[Datei:gradarafestung.jpg|thumb|none|300px|Die Festung von Gradara]]
[[Datei:gradarafestung.jpg|mini|none|<small>Die Festung von Gradara</small>]]
 


Am Parkplatz gibt es einen Brunnen mit frischem Wasser. Wir füllen alle unsere Flaschen und Kanister auf. Die weitere Etappe soll uns nach [[Senigallia]] bringen. Wir verabreden uns im Hafen, um dort noch vor dem Abend den nahe gelegenen Strand zu besuchen. Soweit so gut, gegen 19h sind wir am vereinbarten Parkplatz. Von Pfeils keine Spur. Es stellt sich heraus, dass diese etwas südlicher an der Strandpromenade stehen und jetzt zu Fuß zu uns kommen. Es folgt eine Odyssee. Ein Kind geht verloren, ein Fluss ist im Weg und so dauert es bis in den Abend, bis die ganze Gruppe wieder versammelt ist.
Am Parkplatz gibt es einen Brunnen mit frischem Wasser. Wir füllen alle unsere Flaschen und Kanister auf. Die weitere Etappe soll uns nach [[Senigallia]] bringen. Wir verabreden uns im Hafen, um dort noch vor dem Abend den nahe gelegenen Strand zu besuchen. Soweit so gut, gegen 19h sind wir am vereinbarten Parkplatz. Von Pfeils keine Spur. Es stellt sich heraus, dass diese etwas südlicher an der Strandpromenade stehen und jetzt zu Fuß zu uns kommen. Es folgt eine Odyssee. Ein Kind geht verloren, ein Fluss ist im Weg und so dauert es bis in den Abend, bis die ganze Gruppe wieder versammelt ist.
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Essen gibt es erst gegen 21h und wir beschließen direkt hier im Hafen zu übernachten. Der Abend ist erstaunlich ruhig, obwohl an der Uferpromenade noch lange Betrieb ist. Wir beschließen den Abend mit Vino Spumante.
Essen gibt es erst gegen 21h und wir beschließen direkt hier im Hafen zu übernachten. Der Abend ist erstaunlich ruhig, obwohl an der Uferpromenade noch lange Betrieb ist. Wir beschließen den Abend mit Vino Spumante.


[[Datei:senigalliahafen.jpg|thumb|none|300px|Abendessen im Hafen von Senigallia]]
[[Datei:senigalliahafen.jpg|mini|none|<small>Abendessen im Hafen von Senigallia</small>]]
 


== auf der Fähre ==
== auf der Fähre ==
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Wir hatten uns beim Buchen wieder für [[Minoan Lines]] entschieden. Mit dieser Reederei hatten wir bei früheren Reisen nach Griechenland immer gute Erfahrungen gemacht.
Wir hatten uns beim Buchen wieder für [[Minoan Lines]] entschieden. Mit dieser Reederei hatten wir bei früheren Reisen nach Griechenland immer gute Erfahrungen gemacht.


[[Datei:faeherschild.jpg|thumb|none|300px|Unser Ziel ist Igoumenitsa in Griechenland. Von dort geht es weiter nach Albanien]]
[[Datei:faeherschild.jpg|mini|none|<small>Unser Ziel ist Igoumenitsa in Griechenland. Von dort geht es weiter nach Albanien</small>]]
[[Datei:anconahafen.jpg|thumb|none|300px|Wir warten geduldig im Hafen von Ancona, bis wir auf die Fähre fahren können]]
 
 
[[Datei:anconahafen.jpg|mini|none|<small>Wir warten geduldig im Hafen von Ancona, bis wir auf die Fähre fahren können</small>]]
 


Da wir in [[Igoumenitsa]] als Erste vom Schiff müssen, zumindest vor denen, die erst in [[Patras]] aussteigen, fahren wir als letzte aufs Schiff. Auch gut, so sind wir vielleicht schnell wieder runter.
Da wir in [[Igoumenitsa]] als Erste vom Schiff müssen, zumindest vor denen, die erst in [[Patras]] aussteigen, fahren wir als letzte aufs Schiff. Auch gut, so sind wir vielleicht schnell wieder runter.
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Ein Schreck am frühen Morgen. Sylvia steht unter der Dusche, als die Durchsage kommt, wir müssen die Kabine räumen, weil wir gleich in [[Igoumenitsa]] anlegen. Dies verwirrt uns etwas, gingen wir doch davon aus, dass wir erst im Laufe des Tages von der [[Fähre]] gehen und genug Zeit für Frühstück usw. hätten. Auch wenn wir wissen, dass "gleich" auf diesen Fähren eine andere Bedeutung hat, packen wir doch Hals über Kopf zusammen und gehen zu unseren Fahrzeugen. Dort frühstücken wir ein erstes Brot im Schiffsbauch. Die Sonne scheint durch die offenen Luken. Wir haben Sicht auf [[Albanien]] und [[Griechenland]].
Ein Schreck am frühen Morgen. Sylvia steht unter der Dusche, als die Durchsage kommt, wir müssen die Kabine räumen, weil wir gleich in [[Igoumenitsa]] anlegen. Dies verwirrt uns etwas, gingen wir doch davon aus, dass wir erst im Laufe des Tages von der [[Fähre]] gehen und genug Zeit für Frühstück usw. hätten. Auch wenn wir wissen, dass "gleich" auf diesen Fähren eine andere Bedeutung hat, packen wir doch Hals über Kopf zusammen und gehen zu unseren Fahrzeugen. Dort frühstücken wir ein erstes Brot im Schiffsbauch. Die Sonne scheint durch die offenen Luken. Wir haben Sicht auf [[Albanien]] und [[Griechenland]].


[[Datei:blickaufalbanien.jpg|thumb|none|300px|Die Küste von Albanien liegt vor uns in der Morgensonne]]
[[Datei:blickaufalbanien.jpg|mini|none|<small>Die Küste von Albanien liegt vor uns in der Morgensonne</small>]]
 


Schnell erreichen wir den Hafen und quasi als Erste sind wir vom Schiff und stellen uns im Hafen zu einem richtigen Frühstück auf. Leider erscheint gleich darauf die Polizei "Go out! This is no parking!". Zumindest können wir uns darauf einigen, dass die Kinder ihre Brote fertig essen dürfen.
Schnell erreichen wir den Hafen und quasi als Erste sind wir vom Schiff und stellen uns im Hafen zu einem richtigen Frühstück auf. Leider erscheint gleich darauf die Polizei "Go out! This is no parking!". Zumindest können wir uns darauf einigen, dass die Kinder ihre Brote fertig essen dürfen.
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In Igoumentisa tanken wir günstig und füllen im Supermarkt unsere Vorräte auf. Den Rest des Tages würden wir gerne am nächsten Strand verbringen. Bei [[Sagiada]] ist der zweite Versuch schon erfolgreich und wir stehen in einer kleinen Bucht mit Kiesstrand im Schatten und haben sogar eine Dusche.
In Igoumentisa tanken wir günstig und füllen im Supermarkt unsere Vorräte auf. Den Rest des Tages würden wir gerne am nächsten Strand verbringen. Bei [[Sagiada]] ist der zweite Versuch schon erfolgreich und wir stehen in einer kleinen Bucht mit Kiesstrand im Schatten und haben sogar eine Dusche.


[[Datei:sagiadarobur.jpg|thumb|none|300px|Endlich richtig am Strand. Mit Blick auf Korfu]]
[[Datei:sagiadarobur.jpg|mini|none|<small>Endlich richtig am Strand. Mit Blick auf Korfu<small>]]
 


Mit dieser Dusche sorgt Doro gleich für ein Debakel unter den Griechen, als sie sich darunter mit Shampoo die Haare wäscht. Zugegeben, der Schaum läuft direkt ins Meer, aber soviel Umweltbewusstsein hätten wir den Griechen gar nicht zugetraut. Und wie erklären wir schon, dass das alles biologisch abbaubar ist?
Mit dieser Dusche sorgt Doro gleich für ein Debakel unter den Griechen, als sie sich darunter mit Shampoo die Haare wäscht. Zugegeben, der Schaum läuft direkt ins Meer, aber soviel Umweltbewusstsein hätten wir den Griechen gar nicht zugetraut. Und wie erklären wir schon, dass das alles biologisch abbaubar ist?
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Mit beiden Fahrzeugen sind wir fast völlig autark. Der Robur hat eine kleine Außendusche und reichlich Wasservorräte im Bauch. Beide Fahrzeuge haben eine Camping-Toilette an Bord. Wir betreiben diese nicht mit Chemie, sondern mit einem biologischen Abflussreiniger, der ebenso zuverlässig wie die übliche Chemie arbeitet, aber ohne weitere Bedenken gefahrlos entsorgt werden kann. Offizielle Entsorgungsmöglichkeiten entlang unserer Strecke in Albanien sind uns nicht bekannt.
Mit beiden Fahrzeugen sind wir fast völlig autark. Der Robur hat eine kleine Außendusche und reichlich Wasservorräte im Bauch. Beide Fahrzeuge haben eine Camping-Toilette an Bord. Wir betreiben diese nicht mit Chemie, sondern mit einem biologischen Abflussreiniger, der ebenso zuverlässig wie die übliche Chemie arbeitet, aber ohne weitere Bedenken gefahrlos entsorgt werden kann. Offizielle Entsorgungsmöglichkeiten entlang unserer Strecke in Albanien sind uns nicht bekannt.


[[Datei:sagiadapanorama.jpg|thumb|none|300px|Den Strand teilen wir mit wenigen Tagesgästen und einigen anderen Wohnmobilen]]
[[Datei:sagiadapanorama.jpg|mini|none|<small>Den Strand teilen wir mit wenigen Tagesgästen und einigen anderen Wohnmobilen</small>]]
 


Der Rest des Tages verläuft ruhig. Mit dem Abendessen sind wir schon wieder viel zu spät dran. Es gibt Bratkartoffeln, Suvlaki und Gemüsespieße. Lästig ist nur, dass die Kinder lieber Brot zum Essen hätten, wir davon leider viel zu wenig haben.
Der Rest des Tages verläuft ruhig. Mit dem Abendessen sind wir schon wieder viel zu spät dran. Es gibt Bratkartoffeln, Suvlaki und Gemüsespieße. Lästig ist nur, dass die Kinder lieber Brot zum Essen hätten, wir davon leider viel zu wenig haben.
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Bis wir spülen können ist es dunkel, die Kinder sind zu müde und der Abend ist zu kurz. Es wird hier früher und schneller dunkel, als wir von Zuhause gewohnt sind.
Bis wir spülen können ist es dunkel, die Kinder sind zu müde und der Abend ist zu kurz. Es wird hier früher und schneller dunkel, als wir von Zuhause gewohnt sind.


[[Datei:sagiadaabendessen.jpg|thumb|none|300px|Abendessen am Meer]]
[[Datei:sagiadaabendessen.jpg|mini|none|<small>Abendessen am Meer</small>]]
 


== Grenzübertritt nach Albanien ==
== Grenzübertritt nach Albanien ==
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Wegen der Straßenverhältnisse hatten wir teils Bedenken (Markus mit seinem gemieteten Ford Nugget), teils Vorfreude (Ralph mit seinem rostigen, geländetauglichen Robur). Die Wege entpuppen sich als erstaunlich gut. Lediglich bei der Abzweigung nach [[Butrint]] erwartet uns bereits ein Stück schlechte Piste, danach wieder Asphalt mit reichlich Schlaglöchern.
Wegen der Straßenverhältnisse hatten wir teils Bedenken (Markus mit seinem gemieteten Ford Nugget), teils Vorfreude (Ralph mit seinem rostigen, geländetauglichen Robur). Die Wege entpuppen sich als erstaunlich gut. Lediglich bei der Abzweigung nach [[Butrint]] erwartet uns bereits ein Stück schlechte Piste, danach wieder Asphalt mit reichlich Schlaglöchern.


[[Datei:butrintfaehre.jpg|thumb|none|300px|Ein einfacher Ponton setzt uns über nach Butrint]]
[[Datei:butrintfaehre.jpg|mini|none|<small>Ein einfacher Ponton setzt uns über nach Butrint</small>]]
[[Datei:butrint.jpg|thumb|none|300px|Alte Steine in Butrint]]
 
 
[[Datei:butrint.jpg|mini|none|<small>Alte Steine in Butrint</small>]]
 


Die albanische Landschaft wirkt hier im Süden des Landes recht wüstenhaft. Die Berge sind kahl und steinig. Bei Butrint sind wir wieder auf Meeresniveau. Vor dem Fähranleger vespern wir im Schatten und schauen uns die alte Fähre, eigentlich nur ein Ponton, genauer an. Immer vier PKW passen drauf. Als wir später übersetzen, dürfen nur unsere beiden Fahrzeuge drauf. Der Ponton setzt auch den Robur zuverlässig über.
Die albanische Landschaft wirkt hier im Süden des Landes recht wüstenhaft. Die Berge sind kahl und steinig. Bei Butrint sind wir wieder auf Meeresniveau. Vor dem Fähranleger vespern wir im Schatten und schauen uns die alte Fähre, eigentlich nur ein Ponton, genauer an. Immer vier PKW passen drauf. Als wir später übersetzen, dürfen nur unsere beiden Fahrzeuge drauf. Der Ponton setzt auch den Robur zuverlässig über.
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Butrint selbst kommt uns mit dem vielen Schatten zwischen den Ausgrabungen sehr gelegen. Allerdings maulen unsere Kinder lieber, als sich an den alten Steinen zu erfreuen. Also geht die Reise weiter nach [[Ksamil]]. Wir stoppen für den Einkauf, bevor wir uns auf die Suche nach einem zugänglichen Strand begeben. Sehnsüchtig begutachten unsere Kinder die Auslagen der Strandartikel-Läden. Taucherbrillen, Flossen und viele Spielsachen konkurrieren um deren Aufmerksamkeit.
Butrint selbst kommt uns mit dem vielen Schatten zwischen den Ausgrabungen sehr gelegen. Allerdings maulen unsere Kinder lieber, als sich an den alten Steinen zu erfreuen. Also geht die Reise weiter nach [[Ksamil]]. Wir stoppen für den Einkauf, bevor wir uns auf die Suche nach einem zugänglichen Strand begeben. Sehnsüchtig begutachten unsere Kinder die Auslagen der Strandartikel-Läden. Taucherbrillen, Flossen und viele Spielsachen konkurrieren um deren Aufmerksamkeit.


[[Datei:ksamilstrand2.jpg|thumb|none|300px|Die Strände in Ksamil liegen sehr malerisch]]
[[Datei:ksamilstrand2.jpg|mini|none|<small>Die Strände in Ksamil liegen sehr malerisch</small>]]
[[Datei:ksamilstrand.jpg|thumb|none|300px|Auch außerhalb des Ortes sind die wenigen zugänglichen Strände alle erschlossen. Was am Ufer noch sehr steinig erscheint, ist im Wasser schönster Sandboden, weit hinaus auch für Nichtschwimmer geeignet.]]
 
[[Datei:doroksamiltim.jpg|thumb|none|300px|Der Strand ist schmal, die Liege im Wasser verspricht die richtige Abkühlung (Foto: Doro Höfele)]]
 
[[Datei:ksamilstrand.jpg|mini|none|<small>Auch außerhalb des Ortes sind die wenigen zugänglichen Strände alle erschlossen. Was am Ufer noch sehr steinig erscheint, ist im Wasser schönster Sandboden, weit hinaus auch für Nichtschwimmer geeignet</small>]]
 
 
[[Datei:doroksamiltim.jpg|thumb|mini|none|<small>Der Strand ist schmal, die Liege im Wasser verspricht die richtige Abkühlung (Foto: Doro Höfele)</small>]]
 
 


Direkt in Ksamil ist es mit Felsen, Sandstrand, Inseln und blaugrünem Wasser zwar sehr idyllisch, jedoch entsprechend überfüllt. Der Strand südlich von Ksamil lässt sich über eine Schotterpiste gut erreichen, ist aber auch völlig in Privatbesitz, fast komplett zugeparkt und es steht ein Mietschirm neben dem anderen. Dennoch ist es irgendwie nett hier. Für 5,- Euro je Fahrzeug und Nacht können wir auf dem Parkplatz übernachten. Und baden sowieso. Das machen wir auch gleich ausgiebig während wir warten, dass Strand und Parkplatz sich leeren und wir uns eine kleine Wagenburg für den Abend einrichten können. Es gibt Wasser und Toiletten, der "Chef" schließt uns sogar eine Art Dusche auf. Ein Raum ohne Abfluss, aber mit Duscharmatur. Geht auch so, das Wasser läuft über den Flur ins Freie. Die meisten von uns duschen sich das Salzwasser mit der Kanisterdusche hinter dem Robur vom Leib. Dafür schleifen unsere Kinder immer wieder Berge von Wasserflaschen von der Toilette bis oben zu den Autos und füllen sie in den Kanister der Dusche.
Direkt in Ksamil ist es mit Felsen, Sandstrand, Inseln und blaugrünem Wasser zwar sehr idyllisch, jedoch entsprechend überfüllt. Der Strand südlich von Ksamil lässt sich über eine Schotterpiste gut erreichen, ist aber auch völlig in Privatbesitz, fast komplett zugeparkt und es steht ein Mietschirm neben dem anderen. Dennoch ist es irgendwie nett hier. Für 5,- Euro je Fahrzeug und Nacht können wir auf dem Parkplatz übernachten. Und baden sowieso. Das machen wir auch gleich ausgiebig während wir warten, dass Strand und Parkplatz sich leeren und wir uns eine kleine Wagenburg für den Abend einrichten können. Es gibt Wasser und Toiletten, der "Chef" schließt uns sogar eine Art Dusche auf. Ein Raum ohne Abfluss, aber mit Duscharmatur. Geht auch so, das Wasser läuft über den Flur ins Freie. Die meisten von uns duschen sich das Salzwasser mit der Kanisterdusche hinter dem Robur vom Leib. Dafür schleifen unsere Kinder immer wieder Berge von Wasserflaschen von der Toilette bis oben zu den Autos und füllen sie in den Kanister der Dusche.
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