Prinz Eugen, der edle Ritter: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Text: Unbekannt
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Melodie: Fritz Bose
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PLATZHALTER FÜR DEN SCORE
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    g a h4 d d8 c c h
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    d8 c h4 d e8 d c h
    a g a4 c d8 c h a
    g g g4 h a8 a g4
    \bar ":|."
  }
  \addlyrics {
    Prinz Eu -- gen, der ed -- le Rit -- ter,
    wollt' dem Kai -- ser wied' -- rum krie -- gen
    Stadt und Fes -- tung Bel -- ge -- rad!
    Er ließ schla -- gen ei -- ne Bruk -- ken,
    dass man konnt' hin -- über ruk -- ken
    mit der Ar -- mee wohl vor die Stadt.
  }
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    a g a h c h a4. r8
    \bar ".|:"
    d8 c h4 d e8 d c h
    a g a4 c d8 c h a
    g g g4 h a8 a g4
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  }
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<poem>
<poem>
1.
'''1.''' Prinz Eugen der edle Ritter,
Prinz Eugen der edle Ritter,
wollt dem Kaiser wied'rum kriegen
wollt dem Kaiser wied'rum kriegen
Stadt und Festung Belgerad!
Stadt und Festung Belgerad!
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mit der Armee vor die Stadt.
mit der Armee vor die Stadt.


2.
'''2.''' Als die Brucken nun war geschlagen,
Als die Brucken nun war geschlagen,
daß man kunnt mit Stuck und Wagen
daß man kunnt mit Stuck und Wagen
Frei passir'n den Donaufluß,
Frei passir'n den Donaufluß,
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== Ursprung ==
== Ursprung ==
[[Datei:Prinz-Eugen-von-Savoyen1.jpg|mini|[[Eugen von Savoyen|Prinz Eugen von Savoyen-Carignan]], 1718]]
Das [[Kategorie:Volkslieder|Volkslied]] '''Prinz Eugen, der edle Ritter''' (auch bekannt als ''Lied vom Prinzen Eugen'') beschreibt die Belagerung und Einnahme der Stadt Belgrad durch Eugen von Savoyen, einen Feldherrn der Kaiserlichen Armee, im Jahr 1717 während des 6. Österreichischen Türkenkriegs. Die älteste bekannte Aufzeichnung des Lieds stammt aus einem 1719 begonnenen handschriftlichen [[Liederbuch]]. Der Textdichter ist unbekannt. Das Lied benutzt die Melodie des Liedes „''Als Chursachsen das vernommen, dass der Turk vor Wien was kommen''“ von 1683.<ref> Fritz Bose: [http://www.jstor.org/pss/4317680 ''German Folk Ballads'']. In: ''Midwest Folklore'' Bd. 7, Nr. 4 (1957), S. 207–213</ref>
Das [[Volkslied]] '''Prinz Eugen, der edle Ritter''' (auch bekannt als ''Lied vom Prinzen Eugen'') beschreibt die Belagerung und Einnahme der Stadt [[Belgrad]] durch [[Eugen von Savoyen]], einen Feldherrn der [[Kaiserliche Armee (HRR)|Kaiserlichen Armee]], im Jahr 1717 während des [[Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg|6. Österreichischen Türkenkriegs]]. Die älteste bekannte Aufzeichnung des Lieds stammt aus einem 1719 begonnenen handschriftlichen Liederbuch. Der Textdichter ist unbekannt. Das Lied benutzt die Melodie des Liedes „''Als Chursachsen das vernommen, dass der Turk vor Wien was kommen''“ von 1683.<ref> Fritz Bose: [http://www.jstor.org/pss/4317680 ''German Folk Ballads'']. In: ''Midwest Folklore'' Bd. 7, Nr. 4 (1957), S. 207–213</ref>  


== Inhalt ==
== Inhalt ==
In [[Ballade]]nform gefasst, schildert das neun Strophen umfassende Lied die Vorgänge während der Schlacht, insbesondere die [[Pontonbrücke]] über die [[Donau]], mit einigen faktischen Irrtümern, etwa in der dritten Strophe mit dem Datum 21. August anstelle des 16. Juni oder dem rätselhaften Tod eines „Prinzen Ludwig“, eines Bruders von Prinz Eugen in den Strophen 8 und 9. Zwar war [[Ludwig Julius von Savoyen]] (1660–1683), tatsächlich dreiundzwanzigjährig im Kampf gegen die Türken (bzw. Krimtataren) gefallen, jedoch nicht vor Belgrad 1717, sondern 1683 bei [[Petronell-Carnuntum|Petronell]].<ref name= "Schulmusik"> [[Josef Lechthaler]] u.a.: ''Lieder fürs Leben''. Arge Musikerzieher Österreichs (Hrsg.): ''Österreichische Schulmusik'' Bd. 4,  4. Aufl., Hölder-Pichler-Tempsky u.a., Wien 1950, S. 167</ref> Eugens ältester Bruder [[Louis Thomas von Savoyen-Carignan]] hingegen war als kaiserlicher [[Feldzeugmeister]] im [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] 1702 seinen Verletzungen erlegen. Möglicherweise dachte der Autor gleichzeitig an Eugens Cousin und mehrmaligen Kampfgefährten Prinz [[Ludwig Wilhelm (Baden-Baden)|Ludwig von Baden]], den 1707 verstorbenen „Türkenlouis“. Außer dem [[Feldmarschall-Leutnant]] Fürst Joseph Anton [[Lobkowitz (Adelsgeschlecht)|Lobkowitz]] und dem Oberstleutnant Prinz Lamoral [[Thurn und Taxis|Taxis]] fiel bei Belgrad jedenfalls kein Mitglied eines fürstlichen Hauses.<ref>Alfred von Arneth: ''Prinz Eugen von Savoyen. Nach den handschriftlichen Quellen der kaiserlichen Archive''. Braumüller, Wien 1864, Bd. 2,  S. 530, Anm. 79 ([http://books.google.com/books?id=W5YUAAAAQAAJ&pg=PA530&dq=Prinz+Eugen+Prinz+Ludwig&hl=de&ei=bN4gTdyiFI6V4gagw6GGAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEIQ6AEwBQ#v=onepage&q=Prinz%20Eugen%20Prinz%20Ludwig&f=false Google eBook])</ref>
In [[Kategorie:Balladen|Balladenform]] gefasst, schildert das neun Strophen umfassende Lied die Vorgänge während der Schlacht, insbesondere die Pontonbrücke über die Donau, mit einigen faktischen Irrtümern, etwa in der dritten Strophe mit dem Datum 21. August anstelle des 16. Juni oder dem rätselhaften Tod eines „Prinzen Ludwig“, eines Bruders von Prinz Eugen in den Strophen 8 und 9. Zwar war Ludwig Julius von Savoyen (1660–1683), tatsächlich dreiundzwanzigjährig im Kampf gegen die Türken (bzw. Krimtataren) gefallen, jedoch nicht vor Belgrad 1717, sondern 1683 bei Petronell.<ref name= "Schulmusik"> Josef Lechthaler u.a.: ''Lieder fürs Leben''. Arge Musikerzieher Österreichs (Hrsg.): ''Österreichische Schulmusik'' Bd. 4,  4. Aufl., Hölder-Pichler-Tempsky u.a., Wien 1950, S. 167</ref> Eugens ältester Bruder Louis Thomas von Savoyen-Carignan hingegen war als kaiserlicher Feldzeugmeister im Spanischen Erbfolgekrieg 1702 seinen Verletzungen erlegen. Möglicherweise dachte der Autor gleichzeitig an Eugens Cousin und mehrmaligen Kampfgefährten Prinz Ludwig Wilhelm (Baden-Baden)|Ludwig von Baden, den 1707 verstorbenen „Türkenlouis“. Außer dem Feldmarschall-Leutnant Fürst Joseph Anton Lobkowitz und dem Oberstleutnant Prinz Lamoral Taxis fiel bei Belgrad jedenfalls kein Mitglied eines fürstlichen Hauses.<ref>Alfred von Arneth: ''Prinz Eugen von Savoyen. Nach den handschriftlichen Quellen der kaiserlichen Archive''. Braumüller, Wien 1864, Bd. 2,  S. 530, Anm. 79 ([http://books.google.com/books?id=W5YUAAAAQAAJ&pg=PA530&dq=Prinz+Eugen+Prinz+Ludwig&hl=de&ei=bN4gTdyiFI6V4gagw6GGAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEIQ6AEwBQ#v=onepage&q=Prinz%20Eugen%20Prinz%20Ludwig&f=false Google eBook])</ref>


Der Text beginnt mit den folgenden Versen, zitiert nach [[Andreas Kretzschmer]]: ''Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen. Erster Theil''. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1840. S. 119–121, vollständiger Text siehe auch [[zitiert nach [[Andreas Kretzschmer]]: ''Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen. Erster Theil''. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1840. S. 119–121, vollständiger Text siehe auch [https://de.wikisource.org/wiki/Allgemeines_Deutsches_Kommersbuch:44 Allgemeinen Deutschen Kommersbuches, 55.–58. Auflage, 1896/1906, S. 86/87].
Der Text beginnt mit den oben angeführten Versen, zitiert nach Andreas Kretzschmer: ''Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen. Erster Theil''. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1840. S. 119–121, vollständiger Text siehe auch [[zitiert nach [[Andreas Kretzschmer]]: ''Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen. Erster Theil''. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1840. S. 119–121, vollständiger Text siehe auch [https://de.wikisource.org/wiki/Allgemeines_Deutsches_Kommersbuch:44 Allgemeinen Deutschen Kommersbuches, 55.–58. Auflage, 1896/1906, S. 86/87].


== Musik ==
== Musik ==
Musikalisch ist das Lied für ein deutsches Volkslied mit seiner „scheinbar schwankenden Rhythmik“<ref name= "Junk">Oswald Redlich und Victor Junk: ''Das Lied vom Prinzen Eugen.'' In: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, 71. Jg., Wien 1934, S. 18–32; </ref> ungewöhnlich, eine Rhythmik, die jetzt nach Einführung der Taktstriche  als  Fünf-Viertel-Takt dargestellt oder aber wie von [[Friedrich Silcher]] als Wechsel von geradem 2/4- und ungeradem 3/4-Takt interpretiert werden kann. Ein solcher eigentümlicher Wechsel findet sich in der Volksmusik auch in den sogenannten "[[Zwiefacher|Zwiefachen]]". <ref name= "Schulmusik" />
Musikalisch ist das Lied für ein deutsches Volkslied mit seiner „scheinbar schwankenden Rhythmik“<ref name= "Junk">Oswald Redlich und Victor Junk: ''Das Lied vom Prinzen Eugen.'' In: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, 71. Jg., Wien 1934, S. 18–32; </ref> ungewöhnlich, eine Rhythmik, die jetzt nach Einführung der Taktstriche  als  Fünf-Viertel-Takt dargestellt oder aber wie von [[Friedrich Silcher]] als Wechsel von geradem 2/4- und ungeradem 3/4-Takt interpretiert werden kann. Ein solcher eigentümlicher Wechsel findet sich in der Volksmusik auch in den sogenannten "[[wikipedia:Zwiefacher|Zwiefachen]]". <ref name= "Schulmusik" />


Vorbild für das Prinz-Eugen-Lied mag eine Spielart der aus Spanien stammenden [[Moriskentanz|  Moriska]] gewesen sein, und zwar der altbairisch-oberpfälzische  „Marskertanz“, <ref>Victor Junk: ''Der Rhythmus des Prinz-Eugen-Liedes ein bayerischer Volkstanz.'' Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien, phil.-hist. Kl., 71. Jg ., Wien 1934, S. 16.</ref> der vom 15. bis zum 17. Jahrhundert auch im österreichischen  Raum verbreitet war und mit geschwärzten Gesichtern (ital. „''moresca''“ = Mohrentanz) getanzt wurde.<ref name= "Schulmusik" /> In Wien war er besonders zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung mit kräftigem, marschartigem Rhythmus beliebt. Der Liedsänger allerdings mag ein „Mann bayerischen Stammes“ gewesen sein<ref>Victor Junk, zitiert in ''Forschungen und Fortschritte'' Bd. 10,  Akademie-Verlag, Berlin 1934, [http://books.google.com/books?ei=MZYgTaGoBIOGswaemtm1Ag&ct=result&hl=de&id=hqsPAQAAMAAJ&dq=Victor+Junk+Das+Lied+vom+Prinzen+Eugen&q=Victor+Junk S. 126] </ref> und das Lied nicht, wie lange behauptet worden war, slawischen,<ref> Zeitschrift für Musik (ZFM), Band 104 (1937), [http://books.google.com/books?ei=qZ8gTZTzIpHqObLt0KwJ&ct=result&hl=de&id=EPlLAAAAYAAJ&dq=Viktor+Junk+%27%27Der+Rhythmus+des+Prinz-Eugen-Liedes+ein+bayerischer+Volkstanz.%27%27&q=da%C3%9F+dieses+Lied+ S. 26]</ref> sondern bairischen Ursprungs.
Vorbild für das Prinz-Eugen-Lied mag eine Spielart der aus Spanien stammenden [[Moriskentanz|  Moriska]] gewesen sein, und zwar der altbairisch-oberpfälzische  „Marskertanz“, <ref>Victor Junk: ''Der Rhythmus des Prinz-Eugen-Liedes ein bayerischer Volkstanz.'' Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien, phil.-hist. Kl., 71. Jg ., Wien 1934, S. 16.</ref> der vom 15. bis zum 17. Jahrhundert auch im österreichischen  Raum verbreitet war und mit geschwärzten Gesichtern (ital. „''moresca''“ = Mohrentanz) getanzt wurde.<ref name= "Schulmusik" /> In Wien war er besonders zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung mit kräftigem, marschartigem Rhythmus beliebt. Der Liedsänger allerdings mag ein „Mann bayerischen Stammes“ gewesen sein<ref>Victor Junk, zitiert in ''Forschungen und Fortschritte'' Bd. 10,  Akademie-Verlag, Berlin 1934, [http://books.google.com/books?ei=MZYgTaGoBIOGswaemtm1Ag&ct=result&hl=de&id=hqsPAQAAMAAJ&dq=Victor+Junk+Das+Lied+vom+Prinzen+Eugen&q=Victor+Junk S. 126] </ref> und das Lied nicht, wie lange behauptet worden war, slawischen,<ref> Zeitschrift für Musik (ZFM), Band 104 (1937), [http://books.google.com/books?ei=qZ8gTZTzIpHqObLt0KwJ&ct=result&hl=de&id=EPlLAAAAYAAJ&dq=Viktor+Junk+%27%27Der+Rhythmus+des+Prinz-Eugen-Liedes+ein+bayerischer+Volkstanz.%27%27&q=da%C3%9F+dieses+Lied+ S. 26]</ref> sondern bairischen Ursprungs.


== Rezeption ==
== Rezeption ==
Durch seine weite Verbreitung in der Bevölkerung hat das Lied ''Prinz Eugenius, der edle [[Ritter]]'' verschiedene weitere Lieder und musikalische Werke beeinflusst. Am bekanntesten ist das sogenannte, vermutlich im [[Vormärz]] 1845 entstandene ''[[Bürgerlied (Harnisch)|Bürgerlied]] „Ob wir rote, gelbe Kragen“''. Schon 1824 schrieb [[Wilhelm Hauff]] das [[waffenstudent]]ische [[Studentenlied|Lied]] „Brüder auf, erhebt die Klingen!“, das heute auf diese Melodie gesungen wird. Auch die Prinz-Eugen-Märsche von [[Josef Strauss]] (op.&nbsp;186) und des Böhmendeutschen [[Andreas Leonhardt]] (1800–1866) übernahmen die Melodie, letzterer auch in der Bearbeitung von W. Rusch.
Durch seine weite Verbreitung in der Bevölkerung hat das Lied ''Prinz Eugenius, der edle Ritter'' verschiedene weitere Lieder und musikalische Werke beeinflusst. Am bekanntesten ist das sogenannte, vermutlich im Vormärz 1845 entstandene ''[[Bürgerlied]] „Ob wir rote, gelbe Kragen“''. Schon 1824 schrieb Wilhelm Hauff das waffenstudentische Lied „[[Brüder auf, erhebt die Klingen!]]“, das heute auf diese Melodie gesungen wird. Auch die Prinz-Eugen-Märsche von Josef Strauss (op.&nbsp;186) und des Böhmendeutschen Andreas Leonhardt (1800–1866) übernahmen die Melodie, letzterer auch in der Bearbeitung von W. Rusch.


Darüber hinaus sind zu nennen das Gedicht ''Morgen, Herr Bischer'' von [[Hoffmann von Fallersleben]], für das als Melodie „Prinz Eugen“ angegeben wird, und das [[Kunstlied]] ''Prinz Eugen, der edle Ritter (op.&nbsp;92)'' von [[Carl Loewe]] auf das gleichnamige Gedicht von [[Ferdinand Freiligrath]], das die Volksliedmelodie zitiert. Bearbeitungen aus neuerer Zeit stammen von [[Paul Hindemith]]: ''Sechs Variationen über das Lied „Prinz Eugen der Edle Ritter“'' (op.&nbsp;41; 1926), von [[Paul Graener]]: ''Variationen über Prinz Eugen'' (1939) und von [[Theodor Berger (Komponist)|Theodor Berger]]: ''Legende vom Prinzen Eugen'' (op.&nbsp;11, für großes Orchester, 1941).
Darüber hinaus sind zu nennen das Gedicht ''[[Morgen, Herr Bischer]]'' von Hoffmann von Fallersleben, für das als Melodie „Prinz Eugen“ angegeben wird, und das Kunstlied ''Prinz Eugen, der edle Ritter (op.&nbsp;92)'' von Carl Loewe auf das gleichnamige Gedicht von Ferdinand Freiligrath, das die Volksliedmelodie zitiert. Bearbeitungen aus neuerer Zeit stammen von Paul Hindemith: ''Sechs Variationen über das Lied „Prinz Eugen der Edle Ritter“'' (op.&nbsp;41; 1926), von Paul Graener: ''Variationen über Prinz Eugen'' (1939) und von Theodor Berger: ''Legende vom Prinzen Eugen'' (op.&nbsp;11, für großes Orchester, 1941).


Durch die große Popularität sowohl von Eugen von Savoyen als auch des Liedes tragen auch zahlreiche literarische Werke den Titel ''Prinz Eugen, der edle Ritter'', unter anderem eine Erzählung von [[Hugo von Hofmannsthal]] und ein Werk von [[Wilhelm Zimmermann (Theologe)|Wilhelm Zimmermann]].
Durch die große Popularität sowohl von Eugen von Savoyen als auch des Liedes tragen auch zahlreiche literarische Werke den Titel ''Prinz Eugen, der edle Ritter'', unter anderem eine Erzählung von Hugo von Hofmannsthal und ein Werk von Wilhelm Zimmermann.


== Literatur ==
== Literatur ==
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[[Kategorie:Volkslieder]]
[[Kategorie:Volkslieder]]
[[Kategorie:Balladen]]
[[Kategorie:Balladen]]
[[Kategorie:Bassschlüssel]]
19.641

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