Farbwetterechtheit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Jurtenland-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „UV-Beständigkeit / Lichtechtheit bei Textilien und Meterware Eines der großen Probleme der heutigen Zeit stellt der Klimawandel dar; unter anderem auch die…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
UV-Beständigkeit / Lichtechtheit bei Textilien und Meterware
Die Farbwetterechtheit bei Textilien bezieht sich auf die UV-Beständigkeit bzw. Lichtechtheit oder auch Farbechtheit der verwendeten Stoffe. Konkret bezeichnet dies, wie schnell ein Stoff ausbleicht. Die Gründe hierfür sind vorwiegend die stärker werdende Sonneneinstrahlung, insbesondere deren UV-Strahlung. Diese UV-Strahlung zersetzt oder verändert viele Materialien. Insbesondere die Pigmente von Farben und deren Bindemittel sind hiervon betroffen.


Eines der großen Probleme der heutigen Zeit stellt der Klimawandel dar; unter anderem auch die stärker werdende Sonneneinstrahlung / UV-Strahlung. Vor diesem Hintergrund erwarten viele Menschen von Produkten, für die sie sich interessieren, eine zunehmende Beständigkeit gegen die größer werdende Einstrahlung.
Die Frage ist nur, wie stark ein Produkt betroffen ist, denn grundsätzlich bleicht jeder Stoff unter direkter und indirekter Lichteinwirkung aus. Die Qualität des Stoffs ist entscheidend dafür, wie stark dieses Ausbleichen über einen bestimmten Zeitraum hinweg sein wird. Die Lichtechtheit von chemischen Fasern ist in der Regel höher als die von Naturfasern.


Die hier angesprochenen Werte beziehen sich allerdings nicht auf den Schutz, den Textilien demjenigen gewähren, der sie trägt oder z.B. als Sonnenschutz einsetzt. Hier wird der Schutz für die Textilien selbst angesprochen - gegen Ausbleichen, gegen Farbveränderung, ein Schutz, um nicht spröde und brüchig werden.
Die häufigste Prüfmethode ist die Europa-Norm DIN EN ISO 105-B02, um die Lichtechtheit der verwendeten Materialien zu bestimmen.


Die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung hat auf viele Materialien eine Wirkung, die diese zersetzt. Hierdurch können Farben verblassen oder sich verändern. Bei Kleidungsstücken, wie auch z.B. bei Gardinen ist dieser Effekt natürlich nicht erwünscht. Er ist bei billigen Materialien größer als bei hochwertigen Produkten.
'''Skala 1 - 8, Maximalwert = 8'''
# sehr geringe Lichtechtheit
# geringe Lichtechtheit
# mäßige Lichtechtheit
# ziemlich gute Lichtechtheit
# gute Lichtechtheit
# sehr gute Lichtechtheit
# vorzügliche Lichtechtheit
# hervorragende Lichtechtheit


Generell bleicht jeder Stoff unter direkter und indirekter Lichteinwirkung aus. Die Qualität des Stoffs ist entscheidend dafür, wie stark dieses Ausbleichen über einen bestimmten Zeitraum hinweg ist. Die Lichtechtheit von chemischen Fasern ist in der Regel höher als die von Naturfasern.
Eine Lichtechtheit von 7 bedeutet, dass ein Produkt in Mitteleuropa ein komplettes Jahr lang im Freien der Witterung und Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein kann und dennoch kaum an der Farbwetterechtheit einbüßt.


Die Lichtechtheit lässt sich messen und bestimmen. Hierfür gibt es geeignete Prüfverfahren. Eine der häufigsten Prüfmethoden ist die Europa-Norm DIN EN ISO 105-B02.
Die Stoffe für unsere Jurten sind in der Regel von den Herstellern mit einer Farbwetterechtheit >= 4 angegeben. Für ein Zelt, welches von Jugendgruppen immer wieder verwendet, aber sonst die meiste Zeit im Keller lagert ist dies völlig ausreichend. Bei dauerhaft aufgestellten Zelten, macht sich das Verblassen der Farbe jedoch schnell bemerkbar, denn mit jeder der oben genannten Stufen halbiert sich die Zeit, die der Stoff dem Licht ausgesetzt sein darf, bevor nennenswerte Veränderungen auftreten
Skala 1 - 8, Maximalwert = 8


    sehr geringe Lichtechtheit
* Stufe 7 = 1 Jahr
    geringe Lichtechtheit
* Stufe 6 = 6 Monate
    mäßige Lichtechtheit
* Stufe 5 = 3 Monate
    ziemlich gute Lichtechtheit
* Stufe 4 = 1,5 Monate
    gute Lichtechtheit
    sehr gute Lichtechtheit
    vorzügliche Lichtechtheit
    hervorragende Lichtechtheit


Zur Verdeutlichung: eine Lichtechtheit von 7 entspricht z.B. der Tatsache, dass ein Produkt in unseren Breiten (Mitteleuropa) ein komplettes Jahr lang ununterbrochen im Freien der Witterung und Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und dennoch kaum an Farbechtheit und Qualität einbüßt. Beim Vergleich ist zu beachten, dass Textilien in der Wirklichkeit meist nur für begrenzte Zeiträume der Sonne ausgesetzt sind.
Dies bedeutet, dass selbst hochwertige Stoffe mit einer ''ziemlichen guten Lichtechtheit'' (Stufe 4), bereits nach 6 Wochen im Freien deutlich verblassen. Und das ist in der Tat nicht viel Zeit für eine Jurte oder Kohte.


Mit jeder Stufe halbiert sich also die Zeit, die der Stoff dem Licht ausgesetzt sein darf.
Beobachtet man recht alte Zeltplanen, so sind dies oft noch richtig Schwarz, während die neuen Zelte schon nach kurzer Zeit ergrauen. Dies liegt an veränderten Farbrezepturen. So dürfen z.B. heute nur noch AZO-freie Farben zum Färben verwendet werden, die wesentlich weniger farbecht sind, als deren schadstoffhaltige Vorgänger. Dazu kommt, dass heute generell versucht wird möglichst schadstofffrei zu produzieren. Die Stoffe inzwischen zertifiziert nach Ökotext Standard 100.


Stufe 7 = 1 Jahr
Weiterhin wird die Umweltbelastung auch für ein Zelt immer deutlicher. Die UV-Strahlung hat sich deutlich erhöht. Der Regen ist recht sauer. All das belastet die Stoffe heute deutlich mehr und führt zu Veränderungen in den Farben.
Stufe 6 = 6 Monate
 
Stufe 5 = 3 Monate
Dem Gebrauch der Kohten und Jurten schadet dies alles jedoch nicht und wir meinen, ein häufig genutztes Zelt darf auch in Ehren ergrauen und man darf ihm seine Geschichte auch ansehen
Stufe 4 = 1,5 Monate
 
== Siehe auch ==
* [[Stoffqualitäten]]
 
[[Kategorie: Stoff]]
[[Kategorie: Farben]]

Version vom 1. Dezember 2021, 08:38 Uhr

Die Farbwetterechtheit bei Textilien bezieht sich auf die UV-Beständigkeit bzw. Lichtechtheit oder auch Farbechtheit der verwendeten Stoffe. Konkret bezeichnet dies, wie schnell ein Stoff ausbleicht. Die Gründe hierfür sind vorwiegend die stärker werdende Sonneneinstrahlung, insbesondere deren UV-Strahlung. Diese UV-Strahlung zersetzt oder verändert viele Materialien. Insbesondere die Pigmente von Farben und deren Bindemittel sind hiervon betroffen.

Die Frage ist nur, wie stark ein Produkt betroffen ist, denn grundsätzlich bleicht jeder Stoff unter direkter und indirekter Lichteinwirkung aus. Die Qualität des Stoffs ist entscheidend dafür, wie stark dieses Ausbleichen über einen bestimmten Zeitraum hinweg sein wird. Die Lichtechtheit von chemischen Fasern ist in der Regel höher als die von Naturfasern.

Die häufigste Prüfmethode ist die Europa-Norm DIN EN ISO 105-B02, um die Lichtechtheit der verwendeten Materialien zu bestimmen.

Skala 1 - 8, Maximalwert = 8

  1. sehr geringe Lichtechtheit
  2. geringe Lichtechtheit
  3. mäßige Lichtechtheit
  4. ziemlich gute Lichtechtheit
  5. gute Lichtechtheit
  6. sehr gute Lichtechtheit
  7. vorzügliche Lichtechtheit
  8. hervorragende Lichtechtheit

Eine Lichtechtheit von 7 bedeutet, dass ein Produkt in Mitteleuropa ein komplettes Jahr lang im Freien der Witterung und Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein kann und dennoch kaum an der Farbwetterechtheit einbüßt.

Die Stoffe für unsere Jurten sind in der Regel von den Herstellern mit einer Farbwetterechtheit >= 4 angegeben. Für ein Zelt, welches von Jugendgruppen immer wieder verwendet, aber sonst die meiste Zeit im Keller lagert ist dies völlig ausreichend. Bei dauerhaft aufgestellten Zelten, macht sich das Verblassen der Farbe jedoch schnell bemerkbar, denn mit jeder der oben genannten Stufen halbiert sich die Zeit, die der Stoff dem Licht ausgesetzt sein darf, bevor nennenswerte Veränderungen auftreten

  • Stufe 7 = 1 Jahr
  • Stufe 6 = 6 Monate
  • Stufe 5 = 3 Monate
  • Stufe 4 = 1,5 Monate

Dies bedeutet, dass selbst hochwertige Stoffe mit einer ziemlichen guten Lichtechtheit (Stufe 4), bereits nach 6 Wochen im Freien deutlich verblassen. Und das ist in der Tat nicht viel Zeit für eine Jurte oder Kohte.

Beobachtet man recht alte Zeltplanen, so sind dies oft noch richtig Schwarz, während die neuen Zelte schon nach kurzer Zeit ergrauen. Dies liegt an veränderten Farbrezepturen. So dürfen z.B. heute nur noch AZO-freie Farben zum Färben verwendet werden, die wesentlich weniger farbecht sind, als deren schadstoffhaltige Vorgänger. Dazu kommt, dass heute generell versucht wird möglichst schadstofffrei zu produzieren. Die Stoffe inzwischen zertifiziert nach Ökotext Standard 100.

Weiterhin wird die Umweltbelastung auch für ein Zelt immer deutlicher. Die UV-Strahlung hat sich deutlich erhöht. Der Regen ist recht sauer. All das belastet die Stoffe heute deutlich mehr und führt zu Veränderungen in den Farben.

Dem Gebrauch der Kohten und Jurten schadet dies alles jedoch nicht und wir meinen, ein häufig genutztes Zelt darf auch in Ehren ergrauen und man darf ihm seine Geschichte auch ansehen

Siehe auch