Erde, singe: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Geissel verwendet für seinen zehnstrophigen Text nur Anklänge aus der achtstrophigen Vorlage. In dieser werden Winde, Schnee und Regen aufgefordert, sich zu legen und den Schlaf des neugeborenen Gottessohns nicht zu stören. Da in dem Kind der Schöpfer selbst Mensch geworden ist (Strophe&nbsp;4), müssen die Elemente ihm dienen. Indem sie das tun und verstummen, preisen sie ihn zugleich (Str.&nbsp;7 und&nbsp;8).<ref name=still/>
Geissel verwendet für seinen zehnstrophigen Text nur Anklänge aus der achtstrophigen Vorlage. In dieser werden Winde, Schnee und Regen aufgefordert, sich zu legen und den Schlaf des neugeborenen Gottessohns nicht zu stören. Da in dem Kind der Schöpfer selbst Mensch geworden ist (Strophe&nbsp;4), müssen die Elemente ihm dienen. Indem sie das tun und verstummen, preisen sie ihn zugleich (Str.&nbsp;7 und&nbsp;8).<ref name=still/>


Dieses Motiv des Lobpreises der ganzen Schöpfung macht Geissel von Anfang an zum Hauptthema. Statt zum Schweigen werden die Kreaturen zum Singen, Schallen und Jubeln aufgefordert über das Wunder der [[Menschwerdung Gottes]]. Zugleich aber enden fünf der zehn Strophen (4, 5, 6, 8 und&nbsp;9) mit dem Vorausblick auf [[Golgota]]. Von diesen ist nur Strophe&nbsp;9 Teil der vierstrophigen Gotteslobfassung (als 3.&nbsp;Strophe); zugleich ist diese Strophe die einzige der vier, die mit den Zeilen „Um uns alle zu erretten, trug er selber unsre Ketten“ das Weihnachtsgeheimnis andeutet, sofern mit den ''Ketten'' das Menschenleben unter den Bedingungen von Sünde und Tod gemeint ist. Die anderen drei Strophen (1, 7 und&nbsp;10 des Originals) formulieren allgemein die Aufforderung an alles, was ist, den Schöpfer zu loben. Entsprechend ist das Lied im Gotteslob unter ''Lob, Dank und Anbetung'' eingeordnet und wird vielerorts besonders am [[Erntedankfest]] gesungen.
Dieses Motiv des Lobpreises der ganzen Schöpfung macht Geissel von Anfang an zum Hauptthema. Statt zum Schweigen werden die Kreaturen zum Singen, Schallen und Jubeln aufgefordert über das Wunder der Menschwerdung Gottes. Zugleich aber enden fünf der zehn Strophen (4, 5, 6, 8 und&nbsp;9) mit dem Vorausblick auf Golgota. Von diesen ist nur Strophe&nbsp;9 Teil der vierstrophigen Gotteslobfassung (als 3.&nbsp;Strophe); zugleich ist diese Strophe die einzige der vier, die mit den Zeilen „Um uns alle zu erretten, trug er selber unsre Ketten“ das Weihnachtsgeheimnis andeutet, sofern mit den ''Ketten'' das Menschenleben unter den Bedingungen von Sünde und Tod gemeint ist. Die anderen drei Strophen (1, 7 und&nbsp;10 des Originals) formulieren allgemein die Aufforderung an alles, was ist, den Schöpfer zu loben. Entsprechend ist das Lied im Gotteslob unter ''Lob, Dank und Anbetung'' eingeordnet und wird vielerorts besonders am Erntedankfest gesungen.


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