Boden oder kein Boden, das ist hier die Frage

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Bei unseren Kohten und Jurten, aber auch bei den klassischen Rundzelten, stellt sich die Frage nach dem Boden im Zelt. Für viele Nutzer der Kohte ist dies von vorneherein und unumstößlich klar. Eine Kohte braucht keinen Boden. Fast gilt: sie darf keinen Boden haben. Der natürliche Untergrund ist Boden genug.

Aber manch einer macht sich dennoch Gedanken über ein wenig Komfort und liebaäugelt mit einer Bodenplane. Je nach Zelt gibt es also verschiedene Möglichkeiten mit all ihren Vor- und Nachteilen.

  • kein Boden
  • mit separater Bodenplane
  • mit eingenähter Bodenwanne (nur bei den Rundzelten)

Variante: kein Boden

Kein Boden im Zelt zu haben ist sicher die ursprünglichste Art zu Zelten. Von oben schützt der Stoff, unten ist die reine Natur. In einer Kohte kann so gut ein Feuer gemacht werden, zum Schlafen braucht es aber oft dennoch einen zusätzlichen Schutz für Schlafsack und Isomatte. Wasser läuft leicht ins Zelt, jedoch genau so gut wieder raus. Wird mit den Stiefeln Dreck ins Zelt getragen ist dies nicht weiter schlimm. Läuft Wasser aus der Feldflasche oder kippt der Becher voll Tschai um, dann ist dies auch nicht weiter tragisch. Alles versickert im Gras und gut ist.

Vorteile

  • kein zusätzliches Gewicht
  • eine Plane weniger zu pflegen und zu reinigen
  • in einer Kohte kann so prima Feuer gemacht werden.
  • kein Drama, wenn im Zelt etwas verschüttet wird, es versickert einfach im Boden

Nachteile

  • Gegen Bodenfeuchtigkeit braucht es zusätzliche Ausrüstung (Matte, Fell, Poncho, Biwaksack)
  • auf schlammigen Böden wird schnell alles dreckig
  • Krabbeltiere und Co. haben freien Zugang ins Zelt
  • bei Auf- und Abbau liegt das Zelt meist auf dem nackten Boden

Variante: separate Bodenplane

Eine extra Bodenplane lässt sich nach Bedarf im Zelt verwenden (oder eben auch nicht), ergibt jedoch kaum eine dichte Verbindung zum Zelt. Optimal gelöst ist dies bei der Rainbow-Kohte. Dort wird die Bodenplane mit Schlingen und Ösen mit den Zeltwänden verbunden. So ensteht auch hier eine Bodenwanne, die verhindert, dass Wasser seitlich ins Zelt fließen kann.

Vorteile

  • Bodenfeuchtigkeit wird abgehalten
  • auf schlammigen Böden bleibt der Dreck draußen
  • Krabbeltiere im Zelt werden weniger
  • bei Auf- und Abbau liegt das Zelt auf der sauberen Plane

Nachteile

  • zusätzliches Gewicht
  • eine Plane mehr zu pflegen und zu reinigen
  • auf steinigen Böden schnell beschädigt
  • keine wirklich dichte Verbindung zu den Zeltwänden
  • Wasser, das man im Zelt angekommen ist, versickert nicht wieder (schon eine ausgelaufene Feldflasche läuft durchs ganze Zelt)
  • das Feuer in der Kohte ist nur möglich, wenn man sich ein Loch in die Bodenplane schneidet
  • auch ein Zeltofen kann nur eingeschränkt verwendet werden
  • unter der Bodenplane wird es bei feuchtem Boden oder feuchtem Wetter schnell gammelig und es kann viel Schimmel entstehen

Variante: eingenähte Bodenwanne

Eine eingenähte Bodenplane ist immer im Zelt und ergibt so die dichtest mögliche Verbindung. Zelt und Boden sind eine Einheit. Gerade bei kleineren Kindern besteht hier nicht die Gefahr, dass diese zwischen Zeltwand und Bodenplane ins Freie rutschen. Die Zelte mit eingenähter Bodenwanne sind deutlich schwerer zu tragen, es ist eben alles an einem Stück. Ein defektes Einzelteil kann nicht einfach ausgetauscht werden.

Vorteile

  • Bodenfeuchtigkeit wird abgehalten
  • auf schlammigen Böden bleibt der Dreck draußen
  • schlafende Kinder rutschen nachts nicht zwischen Zeltplane und Boden hindurch ins Freie
  • so gut wie keine Krabbeltiere im Zelt
  • bei Auf- und Abbau liegt das Zelt auf der sauberen Plane

Nachteile

  • zusätzliches Gewicht, alles muss in einem Stück getragen werden
  • beim Abbau muss der Zeltboden vor dem Verpacken gereinigt und getrocknet werden
  • eingeschleppter Schmutz, z.B. Gras und Staub bleibt meist auch beim Abbau im Zelt.
  • auf steinigen Böden schnell beschädigt, ein Austausch ist kaum möglich
  • Wasser, das im Zelt angekommen ist, versickert nicht wieder (schon eine ausgelaufene Feldflasche läuft durchs ganze Zelt)
  • ein Zeltofen kann nur eingeschränkt verwendet werden
  • Unter der Bodenplane wird es bei feuchtem Boden oder feuchtem Wetter schnell gammelig und es kann viel Schimmel entstehen

Fazit

Eine Kohte ohne Boden eignet sich wunderbar, um darin am Lagerfeuer zu leben, zu kochen und vielleicht auch mal zu kleckern. Allerdings muss man sich zusätzlich gegen Schmutz und Bodenfeuchtigkeit wappnen, oder sich einfach damit abfinden.

Eine Bodenplane bringt etwas mehr Komfort, der sich vor allem bei Schlafzelten auszahlt, ist jedoch keine Versicherung gegen eindringendes Wasser bei Regen.

Bei jüngeren Kindern sind Zelt mit eingenähter Bodenwanne recht praktisch, damit diese nachts nicht aus dem Zelt kullern. Das Gesamtpaket ist jedoch recht schwer und meist aufwändig zu reinigen.

Siehe auch