Geh aus, mein Herz, und suche Freud
Geh aus, mein Herz, und suche Freud | |
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Text | Paul Gerhard (1656) |
Melodie | August Harder (1775 - 1813) |
Urheberrecht | |
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2. Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide.
Narzissus und die Tulipan
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täubchen fleucht aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzet und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus,
der Storch baut und bewohnt sein Haus,
das Schwälblein speist ihr’ Jungen,
Der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh, und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen.
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand,
und mahlen sich und ihren Rand
mit schattenreichen Myrthen,
Die Wiesen liegen hart dabei,
und klingen ganz von Lustgeschrei
der Schaf und ihrer Hirten.
6. Die unverdroß'ne Bienenschar
fleucht hin und her, sucht hie und da
ihr' edle Honigspeise.
Des süßen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk' und Kraft
in seinem schwachen Reise.
7. Der Weizen wächset mit Gewalt,
darüber jauchzet jung und alt,
und rühmt die große Güte
Des, der so überflüssig labt,
und mit so manchem Gut begabt
das menschliche Gemüte.
8. Ich selbst kann und mag nicht ruhn;
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.
9. Ach, denk ich, bist du hie so schön,
und lässt du's uns so lieblich gehn
auf dieser armen Erden,
Was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnem Schlosse werden?