Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35 - Bedienungsanleitung

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Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35
Bild 1. Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35, vorführbereit

Allgemeines

Die Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35 dient zur pausenlosen Vorführung von 35-mm-Filmen. Sie besteht aus folgenden acht Teilen:

  • 2 Projektoren in Kofferform
  • 1 Schaltgerät in Kofferform
  • 1 Verstärker in Kofferform
  • 1 Lautsprecherkoffer
  • 1 Zubehörkoffer I A
  • 1 Zubehörkoffer I B
  • 1 Zubehörkoffer II

Die Anlage kann mit Wechselspannungen zwischen 85 und 245 V 50 Hz betrieben werden. Steht nur Gleichstrom zur Verfügung, so ist ein entsprechender Umformer erforderlich.

Die Leistungsaufnahme der Doppelanlage beträgt bei Anwendung des kleinen Lampenhauses und einer Lichtwurflampe 75 V 375 W (Typenklasse C) etwa 750 VA

des großen Lampenhauses und einer Lichtwurflampe 110 V 750 W (Typenklasse B)

Zu Bild 1:

  1. Projektor 1
  2. Projektor 2
  3. Lautsprecher
  4. Klapptisch
  5. Verstärker
  6. Schaltgerät
  7. Aufspulkassette
  8. Abspulkassette

Vorbereitung der Vorführung

Aufstellen der Anlage

Die Doppelanlage TK 35 wird unter Beachtung der polizeilichen Vorschriften im Zuschauerraum aufgestellt. Nur wenn es sich um eine Anlage der Typenklasse B handelt, ist eine behelfsmäßige Vorführkabine erforderlich.

Stative

Vor dem Aufsetzen der Projektoren auf die ausziehbaren Dreibeinstative ist es zweckmäßig, diese auf gleiche Höhe einzustellen, indem man die noch nicht gespreizten Stativbeine auf gleiche Länge herauszieht. Nunmehr werden die Beine gespreizt und mit den an ihnen befindlichen Streben fest miteinander verbunden. Die Stative sind so aufzustellen, daß je ein bein nach hinten zeigt, damit der Projektor, dessen Schwerpunkt bei angesetzter Aufspulkassette hinter dem Stativgewinde liegt, nicht kippt. Die anderen Beine beider Stative stellt man in einer Linie parallel zur Bildwand auf, um für beide Projektoren die gleiche Projektionsentfernung zu erzielen. Damit die Geräte leicht zugänglich sind, ohne einen zu großen Abstand voneinander zu haben, müssen die beiden inneren Stativbeine sich fast berühren. (Bild 1).

Diese Aufstellung kommt für horizontale und nach oben gerichtete Projektion in Betracht. Muss aber nach unten projiziert werden, z.B. von einem Balkon aus, so sind die Stative im umgekehrten Sinn aufzustellen, um das Übergewicht der nach unten gerichteten Projektoren abzufangen.

Projektoren

Nach Entfernung der Segeltuchhüllen setzt man die Projektoren so auf die Stativtische, daß in deren Versenkungen die drei Gummifüße kommen; hierbei ist der in der Höhe verstellbare in eine Mittelstellung zu bringen. Die Halteschraube mit Kreuzgriff unter der Tischplatte des Stativs wird in den Projektorboden eingeschraubt. Anschließend sind die Deckel der Projektoren auf der Bedienungsseite (in Projektionsrichtung gesehen rechts) durch Verschieben der beiden Verschlußknöpfe in Pfeilrichtung zu öffnen. Aus den Zubehörkoffern I A und I B entnimmt man je eine Abspulkassette (8 Bild 1), setzt sie auf die Oberseite der Projektoren und verriegelt sie mit dem Knebel in deren Inneren. Danach sind die Aufspulkassetten (erkenntlich an der Riemenrolle) an der Rückseite der Projektoren anzubringen und ebenso zu verriegeln. Die Keilriemen werden auf die Riemenrollen der Aufspulkassetten gelegt. In den Deckeln der Getriebeseite (in Projektionsrichtung gesehen links) befindet sich je ein dreieckförmiger Ausschnitt, in den man nach Herunterklappen des Verschlußdeckels das aus Zubehörkoffer I A bzw. I B entnommene Lampenhaus hängt.

Schaltgerät und Verstärker

Verstärker (5 Bild 1) und Schaltgerät (6) sind so aufzustellen, dass der Vorführer sowohl sie leicht bedienen als auch während der Vorführung beide Projektoren überwachen kann. Es empfiehlt sich, die Aufstellungsart nach Bild 1 zu wählen.

Auf den Klapptisch (4) stellt man zuerst den Verstärker, auf diesen wiederum, und zwar auf die entsprechenden Aufsetzflächen seines Stahlblechrahmens, das Schaltgerät mit den vier Gummifüßen. Die Deckel beider Geräte lassen sich durch Verschieben der Knöpfe in Pfeilrichtung öffnen. Um die Handhabung nicht zu behindern, werden beide Deckel durch Verschieben nach links ausgehängt.

Lautsprecherkoffer

Der Lautsprecherkoffer enthält zwei gleiche, permanent-dynamische Lautsprechersysteme von je 12,5 W, die niederohmig parallel geschaltet sind. Er soll nach Möglichkeit in Kopfhöhe der Zuschauer aufgestellt werden, um eine gute Tonwiedergabe auch für die entferntesten Sitzreihen zu gewährleisten.

Nach Öffnen des Koffers sind die beiden Flügelschrauben, die die umklappbare Schallwand halten, heraus- und in die Seitenwand des Koffers einzuschrauben. Der Stützfuß lässt sich nach Lösen einer Flügelschraube herabklappen und wieder festschrauben.

Anschlußleitungen

Die Verbindung der einzelnen Geräte untereinander ist aus dem Anschlußschema (Bild 2) zu ersehen.

Bild 2, Anschlussschema

Zur Verbindung dienen folgende Anschlussleitungen:

  • Leitung Netz - Schaltgerät
    • Netzstecker, normal, 2polig, für Normalsteckdose
    • Gerätesteckdose für Anschluss "Netz" am Schaltgerät
  • Leitungen Schaltgerät - Projektor
    • je ein Mehrfach-Kupplungsstecker, 6polig, für Anschluss Projektor am Schaltgerät (Rückwand)
    • je eine Mehrfach-Kupplungsdose, 6polig, für Anschluss an den Projektor (unterer Anschluss)
  • Leitung Schaltgerät - Verstärker
    • Mehrfach-Kupplungsstecker, 3polig, für Anschluss Verstärker 110 V am Schaltgerät
    • Mehrfach-Kupplundssteckdose für Anschluss Netz am Verstärker
  • Leitungen Projektor - Verstärker
    • je Projektor eine Leitung (abgeschirmt)
    • Mehrfach-Kupplungsdose, 3polig, für Anschluss an den Projektor
    • Mehrfach-Kupplungsstecker, 3polig, für Anschluss Photozelle 1 und 2 am Verstärker
  • Leitung Verstärker - Lautsprecherkoffer
    • Mehrfach-Kupplungsstecker, 3polig, für Anschluss Ausgang 400 Ohm am Verstärker
    • Die Anschlußleitung zum Lautsprecherkoffer ist so zu verlegen, daß sie in keiner Weise behindert.
  • Leitung der Lampenfassung
    • Der Anschluß der Lampenfassung wird durch eine Anschlussleitung mit Mehrfach-Kupplungsstecker, 3-polig, der an den mittleren Anschluss an der Stirnseite des Projektors anzuschließen ist, vorgenommen.

Bildwand

Die Bildwand besteht aus einem in zehn Einzelteile zerlegbaren Aufhängerahmen und der Bildleinewand. Der Rahmen ist von unten nach oben aufzubauen, zum Schluss sind die beiden oberen Eckteile mit dem zugehörigen Mittelstück in den 8 cm breiten Saum der Bildwand einzuführen. Danach ist die Leinewand straff zu ziehen und an den beiden senkrechten Pfosten und der unteren Querleiste zu befestigen. Mit Hilfe der Spannschlösser in den Verbindungsschnüren soll die Bildwand möglichst senkrecht zur Projektionsrichtung eingestellt werden.

Spannungswahl

Bevor die Anlage durch Anschließen des Schaltgerätes an das Netz in Betrieb genommen wird, ist der Spannungswähler für Projektionslampen auf die Spannung der für die Vorführung bestimmten Lichtwurflampe einzustellen. Hierzu schraubt man die Schraubhülse mit innenliegendem Kontaktstift aus der Wahlscheibe heraus, die gedreht werden muss, bis die weiße Strichmarke auf die gewünschte Lampenspannung eingestellt ist. In dieser Stellung ist die Schraubhülse mit Kontaktstift wieder einzuschrauben.

Danach muß die am Aufstellungsort vorhandene Netzspannung festgestellt werden. Der Schalter "Grobwähler für Netzeingang" ist auf den Bereich einzustellen, in dem die festgestellte Netzspannung liegt, und der Regelschalter für Betriebsspannung auf Stufe 1 zu drehen. Man achte darauf, dass sämtliche anderen Schalter sich in der Stellung Aus befinden.

Einrichten der Anlage

Einsetzen der Objektive

Das für die Entfernung Projektor - Bildwand und die gewünschte Bildbreite erforderliche Objektiv (Bild 3) wird entweder direkt (Objektiv f=90 mm) oder bei langbrennweitigen Objektiven durch die Öffnung des Schiebefensters der Gehäusevorderwand in die Objektivlagerung eingeschoben. Dazu ist die Klemmschraube (12 Bild 2) zu lösen, die Objektivlagerung durch Drehen der Rändelschraube (11 ) ungefähr in Mittelstellung zu fahren und das Objektiv so in die Objektivlagerung einzusetzen, dass nach Anziehen der Klemmschraube das Bild annähernd scharf ist. Das Objektiv darf aber nicht zu weit eingeschoben werden, da sonst die Filmbühnentür anstößt und sich nicht genügend öffnen lässt.

Einrichten der Projektoren

Es empfiehlt sich, nach dem Probelauf der Anlage beide Lichtkegel auf der Mitte der Leinewand so einzurichten, dass sie sich decken. Nach Lösen der Projektorhalteschraube im Stativtisch kann man diesen zügig drehen. Kleine Höhenunterschiede sind durch Verstellen des vorderen Gummifußes auszugleichen.

Einstellen der Bildschärfe

Die Bildschärfe wird zweckmäßig vor der Vorführung mit Hilfe eines kurzen Probefilms eingestellt, und zwar durch Betätigen der Rändelschraube der Außenfokussierung. Beim Einlegen des Filmes ist zu beachten, dass die Schicht des Filmstreifens zum Licht liegt und das Bild auf dem Kopf steht (Bildumkehrung durch das Projektionsobjektiv).

Umspulen des Filmes

Der Versand von Filmen geschieht normalerweise auf Spulenkernen von 50 mm Durchmesser. Um die Filme vorführen zu können, ist es notwendig, sie auf geschlossene Filmspulen (Spulenkern von 127 mm Durchmesser) umzuspulen.

Einlegen des Filmes

Der auf eine geschlossene Filmspule umgespulte Film wird in die Filmabspulkassette (8 Bild 1) auf dem Projektorgehäuse eingelegt, und zwar so, dass die Schicht des Filmes, von der Bedienungsseite des Projektors aus gesehen, nach links liegt (Bild kopfstehend) und die Spule sich im Uhrzeigersinn dreht.

Zum Einsetzen der Filmspule fassen Daumen und Zeigefinger der linken Hand in die Aussparungen am Spulenkern, wobei der linke Ellenbogen den Kassettendeckel offen hält. Gleichzeitig hält man mit der rechten Hand den auf etwa 1,5 m Länge abgespulten Filmanfang, um ihn - nach Einsetzen der Filmspule in den Feuerschutzkanal einzuführen, der sich dann selbsttätig wieder schließt.

An der Abspulkassette ist die auf der Rückseite befindliche Friktion so einzustellen, daß der Ablauf der eingesetzten vollen Filmspule leicht abgebremst wird. Durch Rechtsdrehen des großen Rändelknopfes verstärkt sich die Friktion, durch Linksdrehen lockert sie sich. Der mit Federkraft angedrückte Kassettendeckel muß dann verriegelt werden.

Der weitere Weg des Filmes ist, wie auch aus dem Filmlaufschema im Innern des Projektors hervorgeht, folgender:

  • oberer Feuerschutzkanal
  • schwenkbare Andrückrolle
  • Oberseite der Vor- und Nachwickeltrommel (23 )
  • Filmlaufrolle, großes Filmführungsblech oder -rollen (25 )
  • große Filmschleife, Filmkanal (26 )
  • bestehend aus Filmbahn und der aufklappbaren Filmbühnentür, Bildstrichrolle (22 )
  • Schalttrommel (21 ) mit federnder Andrückrolle (20 )
  • kleine Filmschleife
  • Tonfriktionsrolle (14 ) mit federnder Andrückrolle (15 )
  • Tonschwungbahn (16 )
  • Filmlaufrolle, Filmzugregler (17 )
  • Filmlaufrollen
  • Unterseite der Vor- und Nachwickeltrommel (23 )
  • Filmlaufrolle
  • Feuerschutzkanal
  • Filmspule in Aufspulkassette

(Die Filmspule dreht sich ebenfalls im Uhrzeigersinn)

Um den einwandfreien Lauf des Filmes genauestens zu kontrollieren, ist ein Probelauf mit der Hand vorzunehmen, und zwar dadurch, dass jeder der beiden Projektoren mit Hilfe der Anwurfkurbel - auf das aus der Vor- und Nachwickeltrommel herausragende Ende der Achse aufsetzen! - in Betrieb gesetzt wird. Dabei ist zu beachten, dass die vor dem Filmkanal liegende Filmschleife möglichst groß ist.

Sie darf jedoch während des Betriebs in keiner Stellung der Bildstrichrolle Geräteteile berühren und auch nicht übermäßig flattern.

Beim Einlegen des Filmes ist darauf zu achten, dass für neue und nur wenig gelaufene Filme die mit Lederstreifen versehene Filmbahn benutzt wird. An der Filmbahn aus Stahl setzt sich bei Verwendung neuer Filmkopien die Emulsion stark ab und bildet Krusten, die zu Filmrissen führen können. Bei älteren Filmen lässt sich die Stahlfilmbahn benutzen.

Bedienung während der Vorführung

Bildtafel zur Bedienungsanleitung CZ 58-G004-1

Bild 1, Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35, vorführbereit

  • 1 Projektor 2
  • 2 Projektor 1
  • 3 Lautsprecher
  • 4 Klapptisch
  • 5 Verstärker TV 2
  • 6 Schaltgerät
  • 7 Aufspulkassette
  • 8 Abspulkassette

Bild 2, Projektor, Innenansicht

  • 9 Abspulkassette, geöffnet
  • 10 Bildstrichhebel
  • 11 Rändelschraube (Fokussierung)
  • 12 Objektivklemmschraube
  • 13 Fotozelle
  • 14 Tonfriktionsrolle
  • 15 Andrückrolle für Tonfriktionsrolle
  • 16 Tonschwungbahn
  • 17 Filmzugregler
  • 18 Tonoptik
  • 19 Mattscheibe zur Justierung der Tonlampe
  • 20 Andrückrolle für Schalttrommel
  • 21 Schalttrommel
  • 22 Bildstrichrolle
  • 23 Vor- und Nachwickeltrommel
  • 24 Filmführungsblech, klein
  • 25 Filmführungsblech, groß
  • 26 Filmkanal

Bild 4, Projektor mit großem Lamenhaus (bis 1000 W)

  • 27 großes Lampenhaus
  • 28 Anschlußleitung Projektor Lampenhaus
  • 29 Anschlußleitung Projektor Schaltgerät
  • 30 Anschlußleitung Projektor Verstärker

Bild 5, Projektor mit kleinem Lampenhaus (bis 500 W)

  • 31 Riemenrolle für Aufspullfriktion
  • 32 großer Keilriemen
  • 33 kleines Lampenhaus

Bild 14, Projektor, Innenansicht, Projektionsumlenkspiegel abgenommen

  • 71 obere Rändelschraube zur Einstellung des Kufendrucks
  • 72 Hebel zum Öffner des filmbahn
  • 73 untere Rändelschraube zur Einstellung des Kufendrucks
  • 74 Kondensorlinse an der Filmbahn
  • 75 Kondensorlins an großer Montageplatte
  • 76 Rändelschraube zur Halterung des Umlenkspiegels

Bild 15, Projektor Antriebsseite

  • 77 Feuerschutzblende
  • 78 großes Stirnrad
  • 79 Zweiflügelblende
  • 80 Achsenschraube für Zweiflügelblende
  • 81 Halteschrauben für Zweiflügelblende
  • 82 Tonlampengehäuse
  • 83 große Flügelschraube
  • 84 kleine Flügelschraube

Siehe auch