Schwedenstuhl

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Schwedenstühle am Lagerfeuer
Schwendenstühle in der Jurte, dpsg St.Elisabeth aus Essen-Schonnebeck, Foto: Marina Burgener

Die bequeme Art, am Lagerfeuer zu sitzen...

Die Schwendestühle des Stamm St. Marien

Mit dieser Bauanleitung möchten wir, die Pfadistufe des Stammes St. Marien, dir gerne zeigen, wie auch du dir einen tollen Schwedenstuhl für unvergessliche Lagerfeuernächte bauen kannst.

Die Bauanleitung als PDF mit Bildern findest du hier: Downloads

Ganz wichtig: Bevor du anfängst und loslegst, lies dir diese Anleitung sorgfältig bis zum Ende durch. Das erspart dir Ärger und die ein oder andere unnötige Fahrt in den Baumarkt.

Material & andere Hilfsmittel, die benötigt werden

  • Dachlatten (Wir empfehlen Dachlatten mit der Breite 48mm und der Dicke 24mm. Diese halten bei einer „normalen“ Lagerbelastung ein ganzes Pfadfinderleben lang). Für die Länge der Dachlatten siehe unten.
  • Stoffe für die Stuhllehne (in den Farben oder Mustern deiner Wahl), bewährt hat sich Markisenstoff, da dieser sehr reißfest ist
  • Lack, Lacklasur oder Lasur um deinen Stuhl wetterfest zu machen (auch hier ist die Farbwahl dir überlassen)
  • Schrauben (ca. 32 Stück) & Akkuschrauber & Bohrer
  • Handtacker
  • Schmirgelpapier um die Kanten abzurunden (80er, 240er)
  • Unterlage zum arbeiten (dabei sollte es nicht schlimm sein wenn sie später schmutzig ist)
  • Bleistift & Winkelmesser (alternativ reicht auch ein Geodreieck)

Bauanleitung

Der Schwedenstuhl besteht aus 2 Teilen, dem Sitzteil und dem Rückenteil. Beide ineinander gesteckt bieten dir einen mega gemütlichen Stuhl für lange Lagerfeuernächte. Zuerst musst du dir überlegen welche Maße deine Sitzfläche und die Stuhllehne haben sollen. Das Wichtigste dabei ist, dass die Breite der Sitzfläche und der Stuhllehne übereinstimmen. Wenn du diese Maße hast, kannst du ausrechnen, welche Länge deine Dachlatten haben müssen.

Sitzteil: Unsere Sitzfläche hat das Gesamtmaß von 500mm x 360mm (BxT) und besteht aus 5 Querstreben als Sitzfläche sowie 2 Dachlatten á 750mm: D.h. für das Sitzteil benötigst du insg. 2 x 750mm + 5 x 500mm = 4.000mm Dachlatte Rückenteil: Unsere Maße sind 1.000mm x 500mm. Das Rückenteil besteht also aus insgesamt 5 Dachlatten. 2 für die Seiten á 1.000mm sowie 3 Querverstrebungen á 500mm. Wir brauchen also 3.500mm Dachlatte Achtung: Wenn du gut aufgepasst hast, solltest du bemerkt haben, dass alle Querlatten die gleichen Maße haben! Du brauchst also insgesamt 8 Querlatten mit den gleichen Maßen! Insgesamt werden also 7.500mm Dachlatte benötigt

Wenn du andere Maße nehmen willst, ist das überhaupt kein Problem. Eine super hilfreiche Internetseite für die Vorplanung ist der Stuhl-O-Mat von schwedenstuhl.de Nun geht’s ab zum Baumarkt, alles benötigte einkaufen. Lieber ein paar Schrauben zu viel als zu wenig. Für unsere Dachlatten haben wir rostfreie Holzschrauben 4×40 benutzt. Tipp: Lass dir deine Dachlatten direkt im Baumarkt auf die richtigen Längen kürzen, das erspart dir später jede Menge Arbeit mit der Stichsäge.

Und los geht’s mit dem Zusammenbau:

Leg dir alle Materialien zurecht, so dass du später nicht so viel suchen musst. Die Dachlatten sortierst du bestenfalls nach ihrer Verwendung (Sitzteil / Rückenteil) und ihrer Länge.

Wir fangen mit dem Sitzteil an: Beide langen Dachlatten legst du vor dich hin, mit der schmalen Seite nach unten.

Dann legst du die Querlattungen des Sitzteils darauf. Auf jeder Seite sollten 25mm Abstand sein!

Dann markierst du dir deine zukünftigen Bohrlöcher, denn ein vorbohren, bevor du die Latten aneinander schraubst, ist unverzichtbar. Nutze den Winkelmesser um wirklich rechtwinklig zu arbeiten.

Jetzt bohrst du an den markierten Stellen ein Loch durch die Querverbindung, bis in die lange Dachlatte hinein(!). Am besten nimmst du einen Holzbohrer, der 1mm dünner ist, als die Schrauben, die du jetzt verwenden willst.

Schraube alle Teile zusammen und siehe da, dein Sitzteil ist schon funktional!

Am besten misst du noch einmal (und immer wieder zwischendurch!) mit Zollstock und Winkelmesser nach, ob alle Maße richtig sind und alle rechten Winkel stimmig sind.

Wenden wir uns also dem Rückenteil zu.

Lege dir dein Sitzteil vor dich hin. Dies ist sehr wichtig, da dieses später in das Rückenteil gesteckt wird und eine korrekte Breite unverzichtbar ist.

Lege beide langen Dachlatten außen an das Sitzteil. Miss nach, dass der Abstand zwischen den jeweiligen Außenkanten der Dachlatten exakt die Breite deiner zukünftigen Querverstrebungen hat. In unserem Fall also exakt 500mm. Die langen Dachlatten des Sitzteils sollten bequem, mit mind. 2-3mm Abstand an jeder Seite, dazwischen passen.

Jetzt kommt die erste Querverstrebung, die dem Rückenteil schon einmal etwas Stabilität gibt. Lege dazu eine der kurzen Dachlatten auf die beiden langen Dachlatten. Am besten ganz ans Ende, so dass kein Überstand entsteht.

Und jetzt wie oben: Markieren, vorbohren, zusammen schrauben. Exaktes arbeiten ist sehr wichtig, achte unbedingt auf den rechten Winkel, sonst passt später gar nichts mehr.

Am anderen Ende kommt nun die nächste Querverstrebung. Diese mit einem Abstand von 160mm zum Ende der Latte festschrauben (vorbohren nicht vergessen!)

Jetzt drehst du deine Konstruktion um, denn die letzte Querverstrebung kommt auf die Rückseite.

Diese mit einem Abstand von 30mm festschrauben.

Jetzt kannst du bereits beide Teile (Rückenteil und Sitzteil) in einander stecken und das Ganze sollte schon halbwegs nach einem Schwedenstuhl aussehen.

Jetzt kommt der langwierigste, aber auch sehr wichtige Part: Wir machen unseren Stuhl wetterfest!

Dazu nehmen wir uns das Schmirgelpapier und bearbeiten damit sehr(!) gründlich alle Oberflächen der Dachlatte. Wenn du es ganz genau machen willst, nimm zwei verschiedene Körnungen. Fang mit einer 80er Körnung an und wenn du fertig bist, machst du das Ganze noch einmal mit einer 180er oder 240er Körnung. Umso schöner wird dein Schwedenstuhl später aussehen. Das schmirgeln ist auch wichtig dafür, dass dein Lack/deine Lasur besser auf dem Holz hält.

Schnapp dir Pinsel und Lack, denn jetzt geht’s damit los deinen Stuhl tatsächlich wetterfest zu machen. Lies dir zu erst die genaue Beschreibung der Anwendung des Lacks, der Lacklasur oder der Lasur durch damit du weißt wie oft du den Stuhl lackieren musst (zwischendurch anschmirgeln nicht vergessen!). Anschließen lackierst du den Stuhl so wie in der Beschreibung.

Ist der Stuhl trocken? Dann kann’s weiter gehen.

Spanne den Stoff so über den Rahmen der Rückenlehne, dass er so stark gespannt ist wie es für dich am bequemsten ist und Tacker ihn fest.

Stecke den Stuhl richtig zusammen und setz dich auf ihn. Wenn er nicht zusammenbricht, hast du alles richtig gemacht und du kannst dich entspannen.