Jurtengerüst

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Anleitung Jurtengerüst
Jurtengerüst Kurzfassung

Sei es das mittelalterliche Pflaster beim Dorffest oder die frische Asphaltdecke auf dem Parkplatz hinter der Kirche, die Gemüter würden sicher recht hoch schlagen, wenn du die Bohrmaschine ansetzt, um deine Heringe in den Boden zu bekommen.

Es gibt genug Situationen, in denen entweder keine Heringe gesetzt werden können, oder sogar die Abspannseile als solche hinderlich wären. Wenn es nur die Heringe wären, die stören, kannst du es noch mit sogenannten Schwerlastankern versuchen, deine Jurte aufzustellen, aber ganz ohne Seile hilft nur ein Jurtengerüst, um der Jurte die gewohnte Form zu geben.

Norbert Tautorat hat hier Varianten für verschiedene Formen der Jurte entwickelt. Seine Metallwinkel können mit einfachen Dachlatten zu Jurtengerüsten für die normale Jurte, als auch für die Großjurte zusammengesteckt werden. Auch gibt es Erweiterungssets für die Ovaljurte.

Angeboten werden nur die Winkel. Die Stangen dafür kann sich jeder einfach selbst machen. Von Norbert Tautorat gibt es dazu eine kurze und Freistehende Jurte ohne Abspannseile, in denen er dir das notwändige Know-how vermittelt, wie aus normalen Dachlatten und den Winkeln das passende Gerüst wird.

Aufbau des Jurtengerüst

Von Roman haben wir schöne Bilder vom Aufbau der Jurte mit Gerüst erhalten. Diese zeigen in wenigen, einfachen Schritten, wie du vorgehen musst.

Du beginnst mit dem unteren Ring. Die richtigen Winkel sind jene, die unten flach sind und bei denen ein kleiner Winkel mit Loch nach oben zeigt. Die oberen Winkel sind die mit der Schraube als Spitze.

Es folgen die senkrechten Latten des Jurtengerüst. Die Länge dieser Latten ist abhängig davon, wie du deine Jurte aufstellst. Hast du hohe Seitenwände oder die Normalen? Soll der Stoff unten auf dem Boden möglichst abdichten, oder noch ein wenig Luft in die Jurte lassen? 10 cm weniger als die Höher der Seitenplanen sind ein gutes Maß. Details findest du in den unten angehängten Beschreibungen.

Jetzt kannst du den oberen Ring fertigstellen. Das Gerüst hat genug Spiel in sich, so dass du bequem auch die letzten Latten einfügen kannst.

Als nächstes kannst du das Dach einhängen. Bei der hohen Variante solltest du aufpassen, dass die Ösen sauber über den Schrauben der oberen Winkel sitzen. Wer hier zu eilig vorgeht kann leicht den Stoff des Daches verletzen.

Wie beim normalen Aufbau mit Heringen und Seile kannst du nun die Mittelstangen einsetzen und das Dach nach oben ziehen. Ob du dabei eine, zwei oder drei Mittelstangen verwendest bleibt deinen Vorlieben und Erfordernissen überlassen. Der vorerst letzte Schritt ist das Einknüpfen der Seitenbahnen. Damit ist die Jurte geschlossen und steht ordentlich auf festem Boden. Du kannst die Seitenwände auch unten an den Winkeln abspannen, um das ganze noch etwas zu straffen.

Nun solltest du jedoch bedenken, dass der viele Stoff eine gute Angriffsfläche für den Wind bietet. Und bereits ein leichtes Lüftchen kann die Jurte nun anheben und vor sich her schieben. Es macht also Sinn, die Jurte noch etwas zu beschweren, oder anderweitig zu befestigen. Die oben genannten Schwerlastanker sind auch hier eine gute Alternative.

Von Innen sieht das nun so aus. Die oberen Latten eignen sich übrigens auch gut, um Dekoration oder Kleiderhaken anzubringen.

Die Steckwinkel für das Jurtengerüst gibt es aktuell in den Varianten für die Jurten mit 5 Meter, 6 Meter und 8 Meter Durchmesser. Ebenfalls sind Winkel für die Hochkohte sowie Erweiterungen für die Theaterjurte (Ovaljurte) verfügbar.

Anleitung für das Jurtengerüst bei Youtube

Aubau des Jurtengerüst

Unser Video bei Youtube zeigt dir in wenigen Minuten, wie schnell und einfach eine Jurte mit Gerüst auf befestigtem Boden aufzubauen ist.

Welche Latten braucht es für das Jurtengerüst?

Im Lieferumfang der Jurtengerüste sind nur die Steckwinkel enthalten. Die notwendigen Latten sind selbst zu beschaffen oder anzufertigen.

Alle Knotenpunkte bestehen aus Profilrohr 50 x 30 x 2 mm, daraus ergibt sich ein Innenmaß von 46 x 26 mm. Diese „Steckverbinder“ sind galvanisch verzinkt.

Normale Dachlatte hat ein Maß von 48 x 24 mm. Das bedeutet, das die Latten nach dem zuschneiden auf Länge, auf der Schmalseite um ca.3mm am Ende abgehobelt werden müssen. Unter Berücksichtigung der Einstecktiefe kann jede andere Holzstange mit den Abessungen am Ende von 45 x 25 mm auf einer Länge von ca. 120 mm eingesetzt werden. Diese Teile sollten aber nicht mehr wie 10 mm über den unteren bzw. oberen Rand hinausragen.

Die Dachlatten sollten Astfrei sein, denn astige Latten brechen sehr leicht.

Es gibt in Baumarkt und Holzhandlung teilweise auch geholbelte Latten / Leisten mit 44 x 24 mm. Dieses Maß passt ohne weitere Bearbeitung, ist jedoch etwas teurer.

Für den dauerhaften Aufbau einer Jurte empfehlen sich Latten aus Hartholz (z.b. Esche), diese fertigt der Schreiner vor Ort.

Jurte, Durchmesser 6 Meter, Seitenhöhe 165 cm, Dach mit Traufkante

  • 24 Latten zu je 157 cm
  • 12 Latten zu je 155 cm

Jurte, Durchmesser 6 Meter, Seitenhöhe 165 cm, Dach ohne Traufkante

  • 24 Latten zu je 157 cm
  • 12 Latten zu je 150 cm

Super-Großjurte, Durchmesser 8 Meter, Seitenhöhe 209 cm, Dach mit Traufkante

  • 32 Latten zu je 157 cm
  • 16 Latten zu je 199 cm

Tipps von Anwendern

Matthias Fischer von Maerchenzelt.de gibt uns die folgenden Tipps für das Jurtengerüst:

Ein unverschraubtes Gerüst fällt leicht auseinander, ich lasse die Verbinder immer an den unteren waagrechten und den senkrechten Stangen angeschraubt, und schraube dann beim Aufbau alles komplett zusammen. Sonst löst sich die Dachlatte bei stärkerem Wind gerne aus den Metallteilen.

Wenn Du die Latte so passgenau auswählst, dass sie genau in die Verbinder passt, quillt sie durch Feuchtigkeit und geht nicht mehr oder nur durch heftiges Hämmern vom Metall ab. Oben drauf gehören auch unbedingt Muttern oder Flügelmuttern, sonst hebt der Wind oder die Spannung der Mittelkonstruktion das Dach vom Gerüst.

Eine gute Idee ist es auch, die Jurte mittels einiger Seile gegen Wind zu sichern, sonst kann es gefährlich werden. Zur Not gehen auch Sandsäcke oder Gehwegplatten auf den unteren Querstangen.

Meine Jurten müssen wegen Innenteppich und Plane bis zum Rand möglichst gegen seitlich ablaufendes Wasser geschützt werden. Auf Asphalt lassen sich ja keine Häringe zur unteren Abspannung der Seitenplanen einschlagen. Um das lästige Quellen der Latten, Dichtigkeit unten und sicheres seitliches Ablaufen des Wassers zu gewährleisten, habe ich mir 20 cm lange Gewindestangen in die Außenlöcher der unteren Aufsteller mittels aufgeschweißter Schraube gedreht. Am Gewinde vorne ist eine Kombination aus Schraube, Beilagscheibe, Schraube. Das ist nun ein Abstandshalter, in den kann man einen serienmäßigen Gummi mit Haken zur unteren Öse der Zeltplane einhängen. Das Wasser läuft sauber ab, der Eingang lässt sich auch noch schließen. Das ganze dauert natürlich umso länger, aber der Aufwand lohnt sich.