Wassersäule: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Wassersäule ist definiert, als das Maß, wieviel Millimeter Wasser auf einem Gewebe stehen können bevor es durch den Stoff tropft.
Die Wassersäule ist definiert, als das Maß, wieviel Millimeter Wasser auf einem Gewebe stehen können bevor es durch den Stoff tropft.


== Warum lässt sich die Wassersäule von Baumwolle und Kunstfasern so schlecht vergleichen? ==
== Warum lässt sich die Wassersäule von Baumwolle und Kunstfasern nicht vergleichen? ==
Baumwolle und Polyester oder Nylon entscheiden sich insbesondere durch die Quellfähigkeit der Fasern und den Bildung eines Films durch die Eigenspannung des Wassers auf dem Gewebe. Hier unterscheiden sich die Materialien deutlich
Baumwolle und Polyester oder Nylon entscheiden sich insbesondere durch die Quellfähigkeit der Fasern und den Bildung eines Films durch die Eigenspannung des Wassers auf dem Gewebe. Hier unterscheiden sich die Materialien deutlich



Version vom 15. Februar 2022, 07:21 Uhr

Die Wassersäule ist definiert, als das Maß, wieviel Millimeter Wasser auf einem Gewebe stehen können bevor es durch den Stoff tropft.

Warum lässt sich die Wassersäule von Baumwolle und Kunstfasern nicht vergleichen?

Baumwolle und Polyester oder Nylon entscheiden sich insbesondere durch die Quellfähigkeit der Fasern und den Bildung eines Films durch die Eigenspannung des Wassers auf dem Gewebe. Hier unterscheiden sich die Materialien deutlich

Baumwolle

Die Baumwollfaser quillt auf, wenn sie feucht wird. Das Wasser bildet zwischen den Fasern der Garne einen Film durch die Eigenspannung des Wassers. Die Faser wird dicker und kürzer, das Gewebe dichtet sich selbst ab, eine Plane spannt sich, wenn sie feucht wird.

Selbst ohne zusätzliche Imprägnierung ist eine dicht gewebte Baumwollplane so dicht, dass der Stoff auf der Innenseite nicht feucht wird, sondern das Gewebe selbst das Wasser an der Oberfläche aussperrt.

Dadurch reicht eine Wassersäule von nur 300 mm aus, um die gleiche Dichtigkeit von Polyester- oder Nylongewebe von 5.000 bis 10.000 mm Wassersäule zu erreichen.

Lediglich, es dürfen sich keine Wassersäcke auf der Baumwollplane bilden, weil es sonst bereits ab einer Wassertiefe von 300 mm durch die Plane tropfen kann.

Kunstfasern

Polyester und Nylon nehmen kein Wasser auf. Die Fasern längen sich etwas. Eine Plane lockert sich, wenn sie feucht wird. Das Gewebe ist ein starres Gitter aus Fasern.

Ohne weitere Beschichtung wirkt dieses Gitter wie ein Sieb. Ein sehr feiner Sieb, durch den ein Regentropfen mit seinem Gewicht und seiner Geschwindigkeit einfach durchsprüht. Sprich, der Regen würde nicht völlig aufgehalten, sondern ein feiner Nebel würde durch die Plane dringen.

Deswegen werden diese Kunststoffe mit Polyurethan oder Silikon beschichtet, um die Zwischenräume in diesem Gitter zu schließen. Diese Abdichtung muss so stark sein, dass die beschleunigten Regentropfen nicht mehr in oder gar durch das Gewebe dringen können.

Um dies zu erreichen, haben diese Gewebe nach der Beschichtung eine Wassersäule von 5.000 oder 10.000 mm. Es kann also theoretisch 5 bis 10 Meter Wasser über der Plane stehen, bevor diese undicht wird.

Aber es darf eben auch nicht viel weniger sein, weil sonst ein kleiner Regentropfen fast ungebremst durch den Stoff fallen würde.

Siehe auch