Tee aus der Wüste: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Jurtenland-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 11: Zeile 11:
Der gekochte Tee wird immer und immer wieder ein Glas gegossen, wieder  in die Kanne zurückgeschüttet und wieder ins Glas. Der Geübte hält beim  Einschenken, mindestens einen Meter Raum zwischen Kanne und Glas. So schäumt der Tee schön auf und bei unendlich vielen Wiederholungen ergibt dies eine sehr feine Krone auf dem Tee.
Der gekochte Tee wird immer und immer wieder ein Glas gegossen, wieder  in die Kanne zurückgeschüttet und wieder ins Glas. Der Geübte hält beim  Einschenken, mindestens einen Meter Raum zwischen Kanne und Glas. So schäumt der Tee schön auf und bei unendlich vielen Wiederholungen ergibt dies eine sehr feine Krone auf dem Tee.


Während im Maghreb (der Westen der islamischen Welt) sehrfein ziselierte Kannen Verwendung finden, so nutzt man mancherorts in der Wüste auch  sehr einfache Teekannen aus Stahl oder Emaille um den täglichen Tee in der Glut des Feuers zuzubereiten.
Während im Maghreb (der Westen der islamischen Welt) sehr fein ziselierte Kannen Verwendung finden, so nutzt man mancherorts in der Wüste auch  sehr einfache Teekannen aus Stahl oder Emaille um den täglichen Tee in der Glut des Feuers zuzubereiten.


Statt der Nana-Minze kann fast jede andere Minze verwendet werden. Auch getrocknet. In  Tunesien ist es eher üblich eine Art Schwarztee, den "the rouge". Auch dieser kommt in reichlicher Menge ins kalte Wasser, wird mit ebenso reichlich Zucker aufgekocht und mit ewigem Hin- und herschütten  serviert.
Statt der Nana-Minze kann fast jede andere Minze verwendet werden. Auch getrocknet. In  Tunesien ist es eher üblich eine Art Schwarztee, den "the rouge". Auch dieser kommt in reichlicher Menge ins kalte Wasser, wird mit ebenso reichlich Zucker aufgekocht und mit ewigem Hin- und herschütten  serviert.

Version vom 2. Januar 2015, 12:42 Uhr

Tee mit viel Zucker im kleinen Edelstahlkännchen

Im Grunde ist es ein Mitbringsel. Viele Fahrten nach Marokko, Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Jordanien haben das Verlangen nach arabischem Tee in uns reifen lassen. Jedes Land, jedes Volk hat hier seine eigenen Zeremonien und Rezepte für diesen, in der Regel, zuckersüßen Tee.

Er schmeckt im türkischen Teehaus völlig anders, als bei den Berbern in der Wüste. Was wir mitgebracht haben ist ein kleiner Teil davon. Die einfache Art, wie der Tee in der Wüste zubereitet wird. Die Zutaten sind nicht anders, als bei uns zuhause und dennoch schmeckt er völlig anders.

Der Marokaner sagt daz "Whiskey berber" und meint einen intensiven Pfefferminztee aus der dortigen Nana-Minze. Das Grundgeheimnis des Geschmacks liegt darin, die frische Minze mitsamt dem Zucker ins kalte Wasser zu geben, langsam aufzukochen und ein Weilchen köcheln lassen.

Im marokkanischen Original wird zuerst noch etwas Grüntee aufgebrüht, das Wasser jedoch wieder weggegossen. Das Kraut bleibt in der Kanne, dann Nana-Minze, Zucker und Wasser in den Topf, aufkochen und mindestens fünf Minuten köcheln lassen. Verfeinern kann man das Ganze mit Zimt und Kardamom sowie geschälten Mandeln im Teeglas.

Der gekochte Tee wird immer und immer wieder ein Glas gegossen, wieder in die Kanne zurückgeschüttet und wieder ins Glas. Der Geübte hält beim Einschenken, mindestens einen Meter Raum zwischen Kanne und Glas. So schäumt der Tee schön auf und bei unendlich vielen Wiederholungen ergibt dies eine sehr feine Krone auf dem Tee.

Während im Maghreb (der Westen der islamischen Welt) sehr fein ziselierte Kannen Verwendung finden, so nutzt man mancherorts in der Wüste auch sehr einfache Teekannen aus Stahl oder Emaille um den täglichen Tee in der Glut des Feuers zuzubereiten.

Statt der Nana-Minze kann fast jede andere Minze verwendet werden. Auch getrocknet. In Tunesien ist es eher üblich eine Art Schwarztee, den "the rouge". Auch dieser kommt in reichlicher Menge ins kalte Wasser, wird mit ebenso reichlich Zucker aufgekocht und mit ewigem Hin- und herschütten serviert.

Der erste Tee schmeckt fast schon bitter, er ist stark genug, um Tote zu erwecken, oder Herzrasen zu verursachen. Dann wird mit Wasser und Zucker die Kanne ein zweites Mal aufgefüllt und wieder aufgekocht. Der Tee bleibt und hat nun einen milden Geschmack. Beim dritten Mal bleibt nur noch die Süße des Zuckers. Und so ist es auch die Regel. Es gibt drei Gläschen Tee, selten eines weniger, selten eines mehr.

Unser Rezept ist stark vereinfacht, aber mit der richtigen Kanne, ein paar Zutaten, etwas Geduld beim Experimentieren und vielleicht noch die passenden Gläschen auf einem verzierten Tablett, ergeben auch in deiner Jurte eine gemütliche Atmosphäre. Schon weht der Wind des Orients durch dein schwarzes Zelt.

Zutaten

  • 1 Bund frische pfefferminze (nana)
  • reichlich Zucker
  • Wasser

Zubereitung

Die halbe oder ganze Kanne mit der frischen Pfefferminze füllen, mit reichlich Zucker auffüllen. Je nach Kanne können dies schon zwei Handvoll Zucker sein. Kaltes Wasser aufgießen. In der Glut (sozusagen auf kleiner Flamme) langsam zum köcheln bringen und mindestens fünf Minuten köcheln lassen. Aus großer Entfernung ins möglichst kleine Glas schütten.

Bei getrocknetem Tee, entsprechend weniger verwenden, aber immer noch deutlich mehr, als wir es von unseren Tees gewohnt sind. Und solange sich der Zucker noch löst im Tee, ist noch nicht zuviel drin :-)