Stangenholz: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2022, 12:15 Uhr
Wer mit Jurte und Kohte ins Zeltlager fährt, freut sich, wenn vor Ort Stangenholz zu Verfügung steht. Diese wird benötigt, um daraus Zweibeine oder Dreibeine für die Jurte zu binden.
Aber auch für Lagerbauten ist Stangenholz unverzichtbar und meist die Grundlage für kreative und phanatsievolle Konstruktionen.
Das richtige Holz
Das beste Holz ist auf jeden Fall das am gewünschten Platz vorhandene Holz. Aber wenn du es dir aussuchen kannst, dann nimm für dein Stangenholz junge Fichtenstämme. Diese sind leicht, stabil und meist gerade genug gewachsen. Wenn diese Stangen genug Zeit zum Trocknen hatten sind sie umso leichter und gut zu händeln.
Für die meisten Konstruktionen reichen Längen von ca. 6 Meter aus. Die Stämme sollten auch nicht zu dich sein. An der Spitze reichen 4 cm, unten am Fuß sind 8 cm schon mehr als genug.
Das Stangenholz sollte glatt entastet sein. Vorstehende Reste von Ästen schaden nur den Zeltplanen. Ob die Stämme mit oder ohne Rinde sind ist eher eine Geschmacksfrage.
Wo bekommst du die nötigen Stangen?
Viele Zeltplätze, die von Pfadfindern und anderen Jugendverbänden betrieben werden oder oft von solchen Gruppen besucht werden, halten das nötige Bauholz für Kohte, Jurte und Lagerbauten bereit. Das ist praktisch, erspart es doch viel Arbeit, hat aber meist den Nachteil, dass diese Hölzer nicht auf die passende Länge zersägt werden dürfen.
Für ein kleines Zeltlager auf der grünen Wiese sprichst du am besten den zuständigen Förster an. Meist weist dieser deiner Gruppe ein Stück Wald zu, in dem du die nötigen Stangen kostenlos herausholen kannst. Falls es sich um Privatwald handelt, kann man sein Glück auch direkt beim Besitzer versuchen.
Der Förster nennt übrigens diese Wuchsklasse (oder Natürliche Altersstufe) auch Stangenholz, er bezeichnet damit Bestände mit einem durchschnittlichen Brusthöhenddurchmesser (BhD) von 7 bis 14 cm[1]. Also genau das richtige Holz für uns.
Wieviele Holzstangen benötigst du?
Gegenfrage: Was willst du alles bauen? Für ein Zeltlager mit Schlaf- und Aufenthaltszelten aus Schwarzzelten rechnen wir mit ca. einer Stange zu 6 Meter je Person. In aller Regel kommt dies hin. Zusätzlich dazu kalkulierst du die nötigen Stangen für die gewünschte Lagerbauten.
Die richtigen Längen
Konstruktion | Seitenwand | Stangenlänge |
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Kohte | 0 cm | ca. 400 cm |
Kohte | 45 cm | ca. 400 cm |
Kohte | 70 cm | ca. 440 cm |
Jurte, 600 cm | 165 cm | ca. 400 cm |
Superjurte, 600 cm | 209 cm | ca. 500 cm |
Großjurte, 800 cm | 209 cm | ca. 500 cm |
Giga-Großjurte, 900 cm | 209 cm | ca. 540 cm |
Mobile Kohten- und Jurtenstangen
- Kohten- / Jurtenstange, Esche, 40 mm, 3-teilig, 390 cm, Packmaß ca. 135 cm
- Kohten- / Jurtenstange, Esche, 40 mm, 4-teilig, 440 cm, Packmaß ca. 135 cm
- Jurtenstange, leichte Ausführung, Fichte, 50 mm, 3-teilig, 420 cm, Packmaß ca. 150 cm
- Jurtenstange, leichte Ausführung, Fichte, 50 mm, 3-teilig, 510 cm, Packmaß ca. 180 cm
- Jurtenstange, Fichte, 67 mm, 3-teilig, 420 cm, Packmaß ca. 150 cm
- Jurtenstange, Fichte, 67 mm, 3-teilig, 510 cm, Packmaß ca. 180 cm
Was tun, wenn die Stange klemmt?
Holz ist ein Naturprodukt, welches selbst im toten Zustand gewissen Schwankungen unterliegt. So kann Holz zum Beispiel Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und wieder abgeben. Für unsere Kohten- und Jurtenstangen bedeutet dies, dass Stangen, die ein halbes Jahr in der trockenen Garage lagen und dann für ein Wochenende raus in den Regen kommen, ziemlich schnell und ziemlich stark quellen können.
Und schon ist das Malheur passiert. Die teilbare Stange, die eben noch 2 mm Spiel hatte, klemmt und geht an den Steckhülsen nicht mehr auseinander, weil das Holz im Durchmesser deutlich zugenommen hat.
Passiert das direkt neben der Garage ist dies nicht weiter schlimm. Dann kannst du die einfach wieder für ein halbes Jahr trocken einlagern und irgendwann gehen die Teile wieder mühelos auseinander.
Meist macht sich der Schaden aber bemerkbar, wenn du gerade dein Zeltlager abbaust und alles wieder in den Kofferraum oder in den Anhänger muss. Das wird bei plötzlich unteilbaren Stangen von 4 bis 5 Meter Läne schwierig. Gut, wer dann einen Dachständer zu Verfügung hat.
Wie bekommst du also nun die klemmenden Stangen wieder auseinander?
- Du hast unendlich viel Zeit und kannst warten, bis das Holz wieder trocken und geschrumpft ist
- Wenn die Stange nur leicht klemmt, kannst du versuchen, die Metallhülse zu erwärmen. Dadurch weitet sie sich etwas und vielleicht eicht das schon, um das Holz frei zu geben.
- Hilft alles nicht, dann spann die Stange mit dem Holz in einem Schraubstock ein, packe die Metallhülse mit einer entsprechend großen Rohrzange und drehe diese langsam. Gleichzeitig zieht eine zweite Person kräftig an der Stange, so das du die Hülse "herunter drehen" kannst. Auch hierbei hilft (1.) zu warten und (2.) die Hülse zu erwärmen.
Weniger hilfreich sind...
- das herausschlagen der Stange aus der Hülse. Die überstehende Hülse verleitet dazu, diese mit dem Hammer entlang der Stange vom Holz zu schlagen. Das kann zwar zielführend sein, aber meist ist danach die Hülse im Eimer. Und im schlimmsten Fall frisst sie sich durch den entstehenden Grat nur noch mehr im Holz fest.
- Für einen zwingend anstehenden Transport lässt sich die Stange einfach zersägen. Das direkte Problem ist gelöst, aber ein Element der Stange muss dafür geopfert werden und immer noch steckt Holz in der Hülse.
Bezugsquellen
- https://www.jurtenland.de/shop/Jurtenstange-leichte-Ausfuehrung-50-mm-Fichte-3-tlg-420-cm
- https://www.jurtenland.de/shop/Jurtenstange-leichte-Ausfuehrung-50-mm-Fichte-3-tlg-510-cm
- http://www.holz-hoemberg.de/
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Werte für NRW, kann in anderen Bundesländern abweichen, siehe http://www.forst-rast.de/Wuchsklassen.html