Mulesing: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Februar 2019, 10:44 Uhr
Als Mulesing (englisch [ˈmjuːlziŋ] bzw. Mulesierung (nach John W. H. Mules) wird das Entfernen der Haut rund um den Schwanz von Schafen ohne Schmerzausschaltung bezeichnet. Es ist ein in Australien und in Neuseeland gebräuchliches Verfahren, um einen Befall mit Fliegenmaden (Myiasis) zu verhindern.
Mulesing ist eine umstrittene Praktik, zu der es viele unterschiedliche Meinungen gibt. Laut der National Farmers Federation ist es der effektivste Weg, das Risiko von Myiasis zu minimieren, der sonst 3.000.000 Schafe jährlich zum Opfer fallen würden. Die Australian Veterinary Association (AVA) erkennt die positiven Effekte von Mulesing bei Schafen an. Jedoch befürwortet die AVA auch Alternativen im Sinne einer ethisch vertretbaren Massentierhaltung. Dem Präsidenten der National Farmers’ Federation Peter Corish zufolge ist die Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals nicht gegen dieses Verfahren in Gebieten, in denen es keine sinnvolle Alternative gibt, empfiehlt aber Forschungen nach schmerzlosen Methoden als Alternativen. Die Tierrechtsorganisation PETA ist strikt gegen das Mulesing, dies sei eine grausame und schmerzhafte Methode, zu der es „humanere“ Alternativen gebe.
Im November 2004 trafen sich Delegierte der australischen Wollindustrie und beschlossen, das Verfahren des Mulesing bis Ende 2010 zu beenden. Mittlerweile hat die Australian Wool Innovation (AWI) den Termin abgesagt und keinen neuen gesetzt. Die Australian Wool Growers Association verzeichnet hingegen einen zunehmenden Einsatz lokaler Betäubung. Im Jahr 2010 soll dies bereits in 60 % der Fälle angewandt worden sein.
Die Merino-Industrie von Neuseeland erlegte sich ab Ende 2010 ein freiwilliges Verbot auf, an das sich jedoch nicht alle Farmer halten. Zudem hat die New Zealand Merino Company ein freiwilliges Qualitätssiegel namens Zque eingeführt, das Wolle von Schafen kennzeichnet, die unter anderem nicht dem Mulesing unterzogen wurden.
Leuchtfeuer
Alle Wolllieferanten arbeiten nach den IWTO-Standards.
Für das Produkt Admiral bezieht Leuchtfeuer die Wolle aus Südamerika. Dort wird kein Mulesing betrieben, da kein Erfordernis (Fliege) dafür ist.
Die Merinowolle des Troyer Commodore stammt aus Australien, dies kann betroffen sein, Leutchtfeuer arbeit jedoch am Bezug mulesingfreier Wolle.
Elbeteam
Der italienische Kammgarnproduzent bezieht nach eigenen Angaben die gröberen Merinowollqualitäten (ca. 21-24 my), welche das Elbeteam für den Elbe Merino und die Mützen verwendet aus Südamerika, d.h. Chile und Argentinien, da diese Qualitäten dort geringfügig günstiger sind, als in Australien.
Mulesing wird jedoch ausschließlich in Australien betrieben, da es die Fliege, die ihre Larven in den Hautfalten am Schwanz der Merinoschafe ablegt, nur dort existiert.
Die australische Woolmark Company (Wollsiegel), die als Verband der australischen Wollerzeuger ausschließlich australische Wolle lizensiert, zertifiziert und vermarktet, bietet mittlerweile ein Zerfifikat für mulesingfreie Merino-Wolle an. Dies gibt es also nur für australische Merino-Wolle. Die anderen Erzeugerverbände in Südamerika oder auch Südafrika bieten keine entsprechenden Zertifikate an, da in ihren Ländern/Regionen kein Mulesing betrieben wird.
Die Qualitäten Merino fein und Merino extrafein, werden quasi ausschließlich in Australien (und in weitaus geringerem Maße noch in Neuseeland) erzeugt. Diss hängt mit den klimatischen Bedingungen dort zusammen. Diese Qualitäten, die man z.B. für Sportunterwäsche verwendet, kommen bei den Artikel von Elbeteam nicht zum Einsatz, sie sind schlichtweg zu fein für deren Art von Produkte (Troyer, Mützen).