Tonkinokoffer Zeiss TK 35: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur Grundausstattung der DDR-Landfilmtechnik TK 35 gehören zwei komplette Projektoren, die einen Überblendbetrieb und damit pausenlosen Filmgenuss ermöglichen. Ein Netzteil und ein Röhrenverstärker, Leistung rund 25 Watt mit Lautsprecherbox (2× 12,5W Breitbänder), komplettieren die Anlage.
Zur Grundausstattung der DDR-Landfilmtechnik TK 35 gehören zwei komplette Projektoren, die einen Überblendbetrieb und damit pausenlosen Filmgenuss ermöglichen. Ein Netzteil und ein Röhrenverstärker, Leistung rund 25 Watt mit Lautsprecherbox (2× 12,5W Breitbänder), komplettieren die Anlage.


Die Anlage kann mit Netzspannungen von 85 bis 135 Volt Wechselspannung 50 Hz (110 V-Anschluss) oder 195 bis 245 Volt Wechselspannung 50 Hz (220 V-Anschluss) betrieben werden. Die Gesamtleistungsaufnahme der Projektoreinheit beträgt rund 700 VA. Ein Feinsteller am Schaltgerät erlaubt die Anpassung an die aktuelle Netzspannung bei laufenden Maschinen. Ein Zugeständnis an die damals in der DDR noch stark schwankende Netzspannung.
Die Anlage kann mit Netzspannungen von 85 bis 135 Volt Wechselspannung 50 Hz (110 V-Anschluss) oder 195 bis 245 Volt Wechselspannung 50 Hz (220 V-Anschluss) betrieben werden. Die Gesamtleistungsaufnahme der Projektoreinheit beträgt rund 700 VA. Ein Feinsteller am [[Schaltgerät]] erlaubt die Anpassung an die aktuelle Netzspannung bei laufenden Maschinen. Ein Zugeständnis an die damals in der DDR noch stark schwankende Netzspannung.


Der Filmantrieb erfolgt über ein Malteserkreuzgetriebe, das Lampenhaus mit einer Lichtwurflampe mit zunächst 75 Volt und 375 Watt (Kino-Einstellsockel), später 110V/750W, ist seitlich versetzt angeordnet. Es konnten durch den eingebauten Wärmeschutzfilter aus einem Spezialglas auch Zelluloidfilme vorgeführt werden. Die Filmkassetten sind an den Filmdurchgangsstellen mit selbsttätig schließenden Feuerschutzkanälen versehen.
Der Filmantrieb erfolgt über ein [[Malteserkreuzgetriebe]], das [[Lampenhaus]] mit einer Lichtwurflampe mit zunächst 75 Volt und 375 Watt (Kino-Einstellsockel), später 110V/750W, ist seitlich versetzt angeordnet. Es konnten durch den eingebauten Wärmeschutzfilter aus einem Spezialglas auch Zelluloidfilme vorgeführt werden. Die Filmkassetten sind an den Filmdurchgangsstellen mit selbsttätig schließenden Feuerschutzkanälen versehen.


Im Laufe der Produktion wurden verschiedene Verbesserungen vorgenommen. Die jeweilige Ausführung ist als Jahreszahl auf dem Typenschild angegeben. So verfügten die ersten Einheiten noch über einen Riemenantrieb (später Zahnrad) und über einen wenig filmschonenenden Filmkanal. Auch konnte die Bildschärfe zunächst nur bei offener Maschine nachgestellt werden.
Im Laufe der Produktion wurden verschiedene Verbesserungen vorgenommen. Die jeweilige Ausführung ist als Jahreszahl auf dem Typenschild angegeben. So verfügten die ersten Einheiten noch über einen Riemenantrieb (später Zahnrad) und über einen wenig filmschonenenden Filmkanal. Auch konnte die Bildschärfe zunächst nur bei offener Maschine nachgestellt werden.


In späteren Jahren erfolgen umfangreiche Umbauten und Verbesserungen durch die Bezirksfilmdirektionen. Dazu gehörte der Umbau auf Halogenlicht (36V/400W), ebenso wie der Austausch der Fotozelle (Presslerzelle) für die Tonabnahme gegen eine Solarzelle. Die dazu notwendige Verstärkertechnik lieferte der VEB Präcitronic Dresden mit dem Präciton P12. Dieser war in Form von Steckkarten aufgebaut, so dass der Tausch etwa einer Endstufe in kürzester Zeit und weitgehend ohne Werkzeug erfolgen konnte.
In späteren Jahren erfolgen umfangreiche Umbauten und Verbesserungen durch die Bezirksfilmdirektionen. Dazu gehörte der Umbau auf Halogenlicht (36V/400W), ebenso wie der Austausch der Fotozelle (Presslerzelle) für die Tonabnahme gegen eine Solarzelle. Die dazu notwendige Verstärkertechnik lieferte der VEB Präcitronic Dresden mit dem [[Präciton P12]]. Dieser war in Form von Steckkarten aufgebaut, so dass der Tausch etwa einer Endstufe in kürzester Zeit und weitgehend ohne Werkzeug erfolgen konnte.


Als Besonderheit verfügte die Tonverstärkereinheit über einen typischen Kinogong,<ref>[http://www.oskino.de/oskino/deutsch/Technik/TK35/A04_tk35dopp-gebranl.html ''Zeiss Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35 Bedienungsanleitung''] auf oskino.de</ref> wie er noch heute in manchen Kinos vor dem Film gespielt wird. Zur Verwendung kamen Röhrenverstärker sowohl mit Gleichrichterröhre (AZ12+EL12), sowie später solche mit EL34-Bestückung.
Als Besonderheit verfügte die Tonverstärkereinheit über einen typischen Kinogong,<ref>[http://www.oskino.de/oskino/deutsch/Technik/TK35/A04_tk35dopp-gebranl.html ''Zeiss Tonkinokoffer-Doppelanlage TK 35 Bedienungsanleitung''] auf oskino.de</ref> wie er noch heute in manchen Kinos vor dem Film gespielt wird. Zur Verwendung kamen Röhrenverstärker sowohl mit Gleichrichterröhre (AZ12+EL12), sowie später solche mit EL34-Bestückung.