Rauch: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Jurte und das Feuer darin wird wie in anderen Nomadenzelten bereits seit tausenden von Jahren verwendet. Den Menschen darin war immer das Überleben wichtig und weniger der Komfort. Manchmal ist es eben einfach so, dass einem die Augen tränen und am nächsten Morgen ganz verquollen sind. Aber wer mag die Stimmung des Abends und der Nacht vermissen, wenn man gemeinsam um die die Feuerstelle in schützenden Zelt, [[Rezepte|kocht]], ißt, [[Tschai|trinkt]], [[ | Die Jurte und das Feuer darin wird wie in anderen Nomadenzelten bereits seit tausenden von Jahren verwendet. Den Menschen darin war immer das Überleben wichtig und weniger der Komfort. Manchmal ist es eben einfach so, dass einem die Augen tränen und am nächsten Morgen ganz verquollen sind. Aber wer mag die Stimmung des Abends und der Nacht vermissen, wenn man gemeinsam um die die Feuerstelle in schützenden Zelt, [[Rezepte|kocht]], ißt, [[Tschai|trinkt]], [[JuLiBu|singt]] und feiert? |
Version vom 14. September 2017, 07:39 Uhr
Wo Rauch ist, ist auch Feuer, lautet eine alte Indianerweisheit. Aber nicht überall, wo Feuer ist, muss auch Rauch sein. Denn auch dafür waren die Indianer bekannt. Es war ihnen möglich, kleine rauchlose Feuer zu machen.
Draußen an der Feuerstelle ist das für uns heute nicht mehr so von Bedeutung, es lauern ja auch keine großen Gefahren mehr im Wald, vor denen wir uns verstecken müssten, aber sobald wir in der Jurte ein Feuer machen, stellt sich doch schnell wieder, wohin mit dem ganzen Rauch?
Denn da sitzt man mit einer Gruppe ums gemütliche Lagerfeuer, legt ein wenig Holz auf, damit es schon warm ist und die Socken trocknen, da muss man bald mit dem Kopf immer tiefer rutschen, um keine brennenden Augen zu bekommen. Am Schluss liegst du dann tief auf den Fellen auf der suche nach frischer Luft, oder du springst gleich hinaus in den Regen, um dich zu erfrischen.
Da hilft dann das ganze schöne Feuer und dessen Wärme in der Jurte nichts, die Gemütlichkeit ist dahin.
Aber wir haben wir paar Tipps für dich, wie du diese Situation zu deinem Vorteil meistern kannst, wobei aber fairerweise vorwegzunehmen ist, dass es Zeiten gibt, in denen du auch mit den tollsten Anstrengungen deine Jurte nicht rauchfrei bekommst. So machen dir zum Beispiel feiner Nebel und Nieselregen eindeutig einen Strick durch die Rechnung mit der Gemütlichkeit. Die Feuchtigkeit in der Luft legt sich dann wie eine Haube über deine Jurte und der Rauch findet kein Entkommen. Klare, kalte Wintertage wiederum sind schon mal die halbe Miete.
Fangen wir jedoch von Anfang an, was dir hilft, den Rauch aus dem Zelt zu bekommen.
Die Feuerstelle
Deine Feuerstelle sollte nicht als Mulde im Boden sitzen, sondern etwas erhöht in der Jurte liegen (10 cm reichen bereits), damit bekommt das Feuer einen guten Zug und damit den nötigen Sauerstoff zur Verbrennung. Und eine gute Verbrennung ist unser Ziel. Damit entsteht weniger bis kein Rauch und letztendlich auch eine potentielle Kohlenstoffmonoxidvergiftung.
Die Feuerstelle sollte auch keine tiefe Feuerschale sein und nicht mit hohen Steinen umgeben sein. Auch das verhindert die richtige Luftzufuhr und das Feuer schwellt eher, als dass es richtig brennt.
Das Optimum wäre ein kleines Plateau ohne Rand von 10 bis 20 cm Höhe. Das kann zum Beispiel einfach Sand oder etwas Erde sein. Der weitere Vorteil ist, dass dadurch auch die Grasnarbe geschützt ist und die Feuerstelle später spurlos entfernt werden kann.
Die Luftzufuhr
Es kann oben nur das an Rauch raus, was unten an frischer Zuluft ins Zelt strömen kann. Irgendwo muss also die Seitenwand auf sein. Das kann im Sommer einfach ein schmaler Streifen rund ums ganze Zelt sein (einfach die Aufstellstäbe etwas höher einstellen). Im Winter musst du ein wenig mit der Eingangsplane experimentieren, wie weit und wo diese für einen optimalen Zug zu öffnen ist, ohne dass die ganze Wärme flöten geht. Nicht umsonst waren die guten Plätze bei den mongolischen Nomaden hinter der Feuerstelle, gegenüber des Eingangs dem Altar, dem Hausherrn und dessen wichtigen Gästen vorbehalten, während die Knechte und Mägde nahe dem Eingang lagern mussten.
Die Rauchlochabdeckung ist eher überflüssig. Lieber kommt der Regen rein, als das kein Rauch raus geht. Aber auch hier kannst du viel experimentieren und optimieren. Bei leichtem bis mittlerem Wind kannst du die Jurtenabdeckplane zur Wind abgewandten Seite öffnen. Dadurch entsteht ein extra Zug, der dir im besten Fall allen Rauch aus der Jurte absaugt.
Das Brennholz
Je trockener, desto rauchfreie brennt dein Holz. Das Optimum wäre natürlich drei Jahre abgelagertes Buchenholz, fertig gesägt und aufgespalten als Kaminholz, aber wer findet sowas schon im Wald? Deswegen hier die möglichen Wege zur Verbesserung der Situation:
Hartholz ist besser als Nadelholz, denn letzteres kann sehr harzig sein und das brennt sogar in den augen, wenn gar nicht viel Rauch entsteht.
Buche ist besser als Eiche, weil Buche mit einer hellen Flamme brennt und damit für einen guten Zug sorgt. Eiche brennt auch gut, aber die Flammen sind oft klein und zudem so dunkel, dass sie kein Licht in der Jurte spenden.
Trocken ist besser als feucht, denn egal, wie lange du feuchtes Holz am Feuer trocknest, es würde zwar brennen, aber noch zwei Jahre lang zuviel Rauch erzeugen. Und schließlich findet sich in jedem regenfeuchten Wald auch trockenes Holz, aber das ist erstmal eine andere Geschichte.
Das Feuer selbst
Im Feuer raucht alles, was nicht richtig brennt, deswegen achte darauf, dass immer eine Flamme züngelt und keine Holzstückchen an der Seite schwelen, denn die sind für den meisten Rauch verantwortlich.
Deine Position im Zelt
Felle auf dem Boden sind zum Sitzen besser geeignet, als Bänke. So ist dein Kopf schon mal einen halben Meter tiefer am Boden und weiter von der Rauchgrenze entfernt.
Und zu guter Letzt
Die Jurte und das Feuer darin wird wie in anderen Nomadenzelten bereits seit tausenden von Jahren verwendet. Den Menschen darin war immer das Überleben wichtig und weniger der Komfort. Manchmal ist es eben einfach so, dass einem die Augen tränen und am nächsten Morgen ganz verquollen sind. Aber wer mag die Stimmung des Abends und der Nacht vermissen, wenn man gemeinsam um die die Feuerstelle in schützenden Zelt, kocht, ißt, trinkt, singt und feiert?