Kohte ist nicht gleich Kohte und Jurte nicht gleich Jurte. Auch wenn die Schwarzzelte zumeist von den Pfadfindern als Schlaf- oder Aufenthaltszelte benutzt werden, so gibt es doch vielfältige Einsatzfelder, die wir euch vorstellen möchten.
Foto: Ingmar Wittkau [3]
Erstmal ist eine Jurte die Heimat deiner Sippe, deiner Horde, deiner Familie. Du baust das Zelt nicht zum Spaß, sondern als Schutz und Versammlungsraum auf. Aber die Jurte kann auch Mittel zum Zweck sein.
Der Aufbau einer Jurte ist mit wenigen Mesnchen gut zu bewerkstelligen, vor allen, wenn jeder weiß, wo er zupacken muss. Was nun macht eine ungeübte Gruppe, die zwar viele viele Hände hat, aber nicht so recht weis, wer wo anpacken soll.
Der Aufbau einer Jurte kann gut in der Erlebnispädagogik genutzt werden. Zwölf Ecken, zwölf Stangen, zwölf Seile, zwölf Heringe. Es ist Platz für jeden, der sich einbringen möchte. Unterschiedliche Fertigkeiten wie Knoten, Knüpfen, Hämmern, Denken werden verlangt. Letztendlich auch Feuermachen, Kochen und vieles mehr. Auch einfach nur dastehen und etwas festhalten kann wichtig sein.
So wird in einer Gruppe diskutiert, entschlossen, verworfen, gehandelt. Jeder packt an oder steht da. Es dauert ein Weilchen, aber es passiert auch etwas dabei. Plötzlich steht ein Dach, die Wände sind angeknüpft, das Feuer entfacht, die Suppe brodelt im Topf. Vielleicht erklingt eine Gitarre und draußen prasselt der Regen.
Die Gruppe hat sich ausprobiert und gefunden. Eine neue Aufgabe ist bewältigt und ihr habt euch eine neue Heimat erschaffen. Sicher, ohne echte Anleitung war das nicht einfach, aber es war ein Ziel, das zu schaffen war.
Viele Gruppen erleben diesen Prozess unbewußt, aber die Erfahrungen im erlebnispädagogischen Bereich zeigen immer wieder, dass der Aufbau einer Jurte auch ganz gezielt eingesetzt werden kann, um die Gruppenfindung zu fördern. Und gerade am Beginn eines Zeltlagers macht dies durchaus Sinn.
Noch intensiver wird dies auf Fahrt mit einer Kohte, die jeden Tag aufs neue aufgebaut und nach der Nacht wieder abgebaut wird. Jeder findet seinen Platz. Die Gruppe festigt sich, ein Handgriff ergibt den nächsten, Aufgaben spielen sich ein. Deine Gruppe wächst und gedeiht.
Fotos: Jens Janitza
Die Kohte, hochgestellt auf die Seitenplanen von Jurten, steht gar nicht so schlecht in Gesellschaft der "echten" Ritterzelte. Sicher wirkt sie nicht ganz so edel, doch zaubert sie ein stimmungsvolles Ambiente und ist durch ihre Schlichtheit sehr wandelbar in der Phantasie.
Diese Eindrücke schickt uns Jens. Er zieht mit seiner Kohte und seiner Gruppe von Markt zu Markt, schafft mittelalterliche Eindrücke und freut sich an dem einfachen Leben. Der Rattenkäfig im Bild ist zu vernachlässigen. Meist geht es deutlich authentischer zu.
Wer mehr über die mittelalterlichen Tätigkeiten der Gruppe erfahren möchte schaut sich die beiden folgenden Seiten an:
www.damno-affectus.de [5] und www.grafenlager.de
[6]
Foto: jksimpson [9]
Ob unter dem Jurtendach nun Suppe ausgeschenkt, Schaffelle [10] verkauft, Cocktails gemixt oder Schmiedewaren hergestellt werden, eine Jurte ist auf jedem Markt ein Blickfang. Und vor allem ist sie groß genug, um bei feuchter Wetterlage Interessierten und Kunden Schutz zu bieten.
Durch das variable Konzept der Jurte, mit einzelnen, abnehmbaren Seitenwänden [11] kann die Jurte jedem Bedürfnis angepasst werden. Vorne offen, hinten geschlossen, oder nur zwei Eingänge zum Hindurchpilgern. Abgdunkelt für die Diashow oder lichte Fenster, die das Tageslicht hereinbitten. Geschlossen oder mit offenem Rauchloch, wenn darunter die Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck bruzeln oder das Schmiedefeuer raucht.
Die einzelnen Planen geben dir ein sehr hohes Maß an Freiheit, wie du deine Jurte aufbauen möchtest. Selbst in der Höhe kannst deine Jurte variieren. 165 cm oder 205 cm (Stehhöhe unter ganzen Fläche) an der Seite sind jeweils möglich, aber du kannst ohne weiteres auch Seitenhöhen von 320 cm und noch höher kombinieren.
Als Komplettdächer [12] stehen dir Planen mit einem Durchmesser von 5, 6 und 8 Meter zu Verfügung. Mehr Spielraum in der Gestaltung bekommst du noch durch Halbdächer oder einzelne Kohtenblätter [13] (sechs Stück ergeben wieder ein Dach) in Verbindung mit Zwischendachplanen [14]. Dadurch sind praktisch unendlich viele Zeltformen möglich.
Für Marktstände auf festem Boden ist unser Jurtengerüst [15] ein nutzliches Teil. Dies erspart dir die Heringe im denkmalgeschützten Pflasterboden und die Jurte kann auch in einer Messehalle ohne weiteres aufgestellt werden.
"Direkt an der Bramau, etwas ausserhalb von Wrist, liegt ein kleines Paradies verborgen. Hier wachsen aussergewöhnliche Kräuter neben bekannten Gewürzen, umgeben von bunten Blumen. Im Hofladen warten ausgefallene Geschenkideen auf Sie und einen Tee mit Klönschnack gibt es gratis dazu, wenn Sie mögen.
Stöbern Sie im Hofladen, lassen Sie sich im Garten inspirieren und geniessen Sie ein paar entspannte Stunden in den Kräuterkursen oder bei den Märchenabenden."
So beschreibt sich Rosmarin & Kinkerlitz [19] in Wrist. Seit kurzem steht dort eine Schlaufenjurte von uns, die zusätzlichen Raum im idyllischen Garten für Märchenabende und Kräuterkurse bietet.
Die Schlaufenjurte misst acht Meter im Durchmesser, hat eine Seitenhöhe von etwa 210 cm, zwei Eingänge, verdunkelbare Fenster aus Folie und kann auch von Ungeübten einfach aufgestellt werden.
Neben einer Nutzung als Seminarraum kann die Jurte auch einfach eine große Laube (ohne Baugenehmigung) oder romantisches Partyzelt sein.
Fotos: Michael Schneider
Was liegt näher, als eine Jurte als Jurte zu verwenden. Als die Jurte als modulares Gruppenzelt vor 80 Jahren entstand, haben die Erfinder sich an der Form der mongolischen Jurte orientiert (aber vielleicht ist es auch nur geometrischer Zufall).
Durch die verwandte Form und ihren leichten Aufbau und Transport ist die Jurte jedoch auch eine hervorragende Alternative, um in hiesigen Breiten mit dem Thema Mongolen, Hunnen usw. zu experimentieren.
Gegenüber einer "echten" Filzjurte mit Holzgerüst, lässt sich die "Pfadfinder"-Jurte sehr leicht transportieren, sehr leicht aufstellen und vor allem wieder gut trocknen, wenn sie nass geworden ist. Gerade für kurze Veranstaltungen über das Wochenende lohnt sich kaum der Aufbau mongolischer Jurten.
Gestalterisch lässt sich auch das Innere der Jurte ans Thema anpassen. Mit sehr wenigen und einfachen Mitteln entsteht so das passende Flair, ohne gante Wagenladungen mit Material durch die Lande karren zu müssen. Je nach Zubehör und Ausstattung kommt die eigentliche Jurte auf etwa 60 kg und selbst diese lassen sich gut auf handliche Packstücke verteilen.
Was bedeutet es, das Kohte und Jurte ganzjährig nutzbar sind? Nach ihren Vorbildern aus der Mongolei bzw. Lappland, sind unser Kohten und Jurten Feuerzelte, welche es einer Gruppe erlauben zu jeder Jahreszeit darin zu leben und zu schlafen.
Sind Kohte und Jurte also auch für den ganzjährigen Aufbau geeignet? Im Grunde sind es Gruppenzelte, welche für Fahrt und Zeltlager entwickelt sind. Sie werden aufgebaut, sie werden abgebaut, gertrocknet und gepflegt. Und so halten sie auch viele Jahre, oft sogar Jahrzehnte, obwohl sie bei Wind und Wetter genutzt werden.
Trotzdem kann vor allem die Kohte und mit ein wenig Sorgfalt auch die Jurte im ganzjährigen Einsatz stehen bleiben.Nur darfst du die Zelte nicht alleine lassen! Kohte und Jurte werden aus reiner Baumwolle gefertigt. Diese ist ein Naturprodukt und arbeitet unter den Wettereinflüssen. Bei Nässe zieht sich Baumwolle zusammen, bei Trockenheit dehnt sich die Plane wieder.
Dadurch arbeitet das ganze Zelt in sich, an seinen Seilen und Heringen. Es gilt nun darauf zu achten, dass die Planen immer ordentlich gespannt sind. Nicht zu straff im Regen und nicht zu locker bei Trockenheit. Denn zu schlaffe Planen bedeuten Wassersäcke beim nächsten Regen, diese beulen durch ihre Last den Stoff weiter aus und können im Schlimmsten Fall das Zelt auch zum völligen Einsturz bringen.
Auch wird ein gelockertes Zelt anfälliger gegen die Winde, die leider auch in unserer Region zu immer stärkeren Böen neigen.
Noch spannender wir es Schneefall. Auf der kalten Stoffplane setzt sich der Schnee trotz Dachneigung gut fest. Bei der Jurte geht dies besonders gut. Lebst du im Zelt und hast ein Feuer brennen, dann schmilzt der meiste Schnee und fließt als Wasser wieder ab. Dem unbewachten Zelt kann eine stärkeres Schneedecke gefährlich werden.
Neben diesen direkten Einflüssen von Wind und Wetter gibt es auch noch die schleichenden Einwirkungen von Sonne und Feuchtigkeit.
Die Sonne wärmt uns, hält uns am Leben und doch ist ihre dauerhafte Strahlung der Tod der meisten Gegenstände. Kunststoffe werdenspröde, Farben bleichen aus und vieles wird noch mehr geschädigt.
Die Baumwolle selbst ist gegen Sonne sehr resistent. Lediglich die schwarzen Planen werden mit der Zeit grau (das kommt von der umweltfreundlichen Färbung). Der Stoff selbst wird kaum geschädigt. In manchem Feriencamp stehen Zelte aus unseren Stoffen schon mehrere Jahre am Stück.
Schwieriger wird es mit der Feuchtigkeit. Wer kennt nicht die Autos, die einen Winter lang unter einem Baum standen. Oder der Gartenpavillon, der dicht an der Hecke aufgebaut ist. Alles setzt eine leichte Bemoosung an, welche die Feuchtigkeit hält.
Erstmal können das die fungizid behandelten Stoffe natürlich auch aushalten. Aber eine stete Feuchtigkeit, die nicht mehr ganz abtrocknen kann, macht auf Dauer den besten Stoff mürbe. Das sieht man ihm ausser dem grünlichen, manchmal schwarzen Belag nicht an, aber er verliert eben mit der Zeit seine technischen Werte. Insbesondere die Reißfestigkeit nimmt deutlich ab, wenn der Stoff verwittert.
Deine Kohte oder Jurte solltest du also beim Dauereinsatz an einen trockenen, gut durchlüfteten Platz stellen, an dem es immer gut durchtrocknen kann. vierzehn Tage Dauerregen schaden dir nicht. Aber wenn der Morgentau nicht trocknen kann, dann zehrt dies an deinem Zelt.
Für den Dauereinsatz im Feriencamp oder als Gartenlaube können wir am besten unsere Rainbow-Kohten [22] empfehlen. Hier sind Dachneigung und Abspannungen auf den entsprechenden Dauereinsatz ausgelegt und auch schon in dem einen oder anderen Feriencamp über Jahre hinweg getestet.
Jurten würden wir generell zumindest in der feuchten Jahreszeit nur während der Nutzung aufstellen und ansonsten wieder abbauen. Die Dachneigung ist auf jeden Fall nicht für Schneelast ausgelegt. Und auch bei Regen ist darauf zu achten, dass sich nirgends Wasser sammeln kann.
Die Kohten der Marke Troll und Tortuga sind eher reine Fahrtenzelte, die sich freuen, wenn sie nach ihrem Einsatz wieder in warme und trockene Lagerräume kommen.
Links
[1] https://jurtenland.eu/category/tagsjurte
[2] https://jurtenland.eu/category/tagskohte
[3] http://suddeninspiration.de/
[4] https://jurtenland.eu/category/tagsaufbau
[5] http://www.damno-affectus.de
[6] http://www.grafenlager.de
[7] https://jurtenland.eu/category/tagsritterzelt
[8] https://jurtenland.eu/category/tagsmittelalter
[9] http://www.flickr.com/photos/illegalcartoon/
[10] https://jurtenland.eu/shop/Felle
[11] https://jurtenland.eu/shop/Seitenplanen_1
[12] https://jurtenland.eu/shop/Jurtendaecher_1
[13] https://jurtenland.eu/shop/Kohtenblaetter_1
[14] https://jurtenland.eu/shop/Jurten-Zwischendachteil-KD-38
[15] https://jurtenland.eu/jurtengeruest
[16] https://jurtenland.eu/category/tagseinsatz
[17] https://jurtenland.eu/category/tagszweck
[18] https://jurtenland.eu/category/tagsmarkt
[19] http://www.rosmarinundkinkerlitz.de/
[20] https://jurtenland.eu/category/tagsnutzung
[21] https://jurtenland.eu/category/tagshunnen
[22] https://jurtenland.eu/shop/Komplettangebote_3
[23] https://jurtenland.eu/category/tagsganzj%C3%A4hrig