In den Anfängen der Kohte war das dringlichste Problem die Aufhängung derselben. Nach den Wünschen von Tusk sollte die Kohte fahrtentauglich sein. Das ging aber nur, wenn die Kohte und das benötigte Zubehör leicht zu transportieren und einfach aufzubauen war.
Das originale Gerüst, welches Tusk bei den Samen in Lappland kennengelernt hatte war dafür nicht zu gebrauchen. Ausser man zieht mit einer Rentierherde von Lagerplatz zu Lagerplatz und bürdet die Last des Holzgestells einfach den Tieren auf.
Wer wann und wie das Kohtenkreuz erfunden hat, bleibt leider im Dunkel der Vergangenheit verborgen. Manche sprechen von Ernst Voss, dadarish verweist in seinem Artikel "75 Jahre Kohte [1] " auf eine Mail von Sadarji und damit auf Dr. Eugen Freiherr von Massenbach (Massa) als möglichen Erfinder des Kohtenkreuzen aus den Reihen des DPB (Deutscher Pfadfinderbund)
Wie auch immer: Das Kohtenkreuz ist so einfach und doch so genial, dass wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können, dass es erst einmal erfunden werden musste, um der Kohte zu ihrem Siegeszug zu verhelfen.
Leicht zu tranportieren und einfach aufzubauen sollte die Kohte sein. Das wünschte sich Eberhard Köbel (tusk), als er auf Grundlage der samischen Kota die Kohte entwickelte. An diesem Kohtenkreuz aus Aluminium hätte tusk nach diesen Prinzipien gewiss seine Freude gehabt.
Die eingefleischten Kohtenschläfer schütteln nun gewiss ihren Kopf und schwören auf ihr Kreuz und ihre Stangen aus Holz. Findet man doch beides im heimischen Wald, braucht es nicht mit sich herumzutragen und kann es leicht jeden Abend selbst herstellen.
Nur, was macht deine Gruppe zum Beispiel auf den kargen Ebenen der Mongolei? Dort gibt es kaum ausreichend Holz für die Einheimischen. Wir finden, in dem Fall ist die gezeigte Abwandlung des Kohtenkreuzes eine klasse Idee. Steckbar und leicht zu transportieren fallen sowohl die Aufstellstangen, als auch das Kohtenkreuz nicht sonderlich ins Gewicht und du kannst so deine Kohte auch in kargen Gebieten nutzen.
Weitere Fotos und einen ausführlichen Bericht über die gezeigte Fahrt in die Mongolei findest du bei den Alamannen [6]
Das Kohtenkreuz ist eine so einfache, wie geniale Konstruktion. Im Grunde sind zwei Äste aus dem Wald ausreichend. Weit verbreitet ist auch das Kohtenkreuz aus Kanthölzern mit Metallriegeln [10]. Wie dies aussieht und zusammengebunden wird zeigt dir unser Video.
Gleich und doch wieder nicht. Die Riegel (Beschläge) der Kohten- und Jurtenkreuze [12] sind alle anders. Die Funktion jedoch ist immer die gleiche. Die Schrauben oben im Bild sind fest mit dem Kohtenkreuz verschraubt.
Hier kannst du auch ab und an prüfen, ob die Mutter noch fest angezogen ist. Holz, welches der Witterung ausgesetzt ist arbeitet, dehnt sich, zieht sich zusammen. Dadurch kann sich die Mutter lösen und irgendwann verliert sich der Riegel.
Für den Aufbau der Kohte oder der Jurte wird der Querriegel unten jeweils durch die zwei Ösen der aneinander liegenden Kohtenblätter eingehängt. Dadurch kann die entsprechende Ecke zum einen gut nach oben gezogen werden und die Kohtenbahnen werden auch gut zusammen gehalten.
Dies ist alles noch kein Grund, warum es nun gleich fünf verschiedene Riegel braucht. Stellst du dir jedoch das Kohtenkreuz vor, bei dem ein Holz über dem anderen liegt, eine Schraube also höher als die andere montiert ist, dann braucht es an der Stelle eben ein Kettenglied mehr, damit die Planen nachher alle in der gleichen Höhe hängen. Erst damit fällt der Stoff deiner Kohte schön faltenfrei.
Und beim Jurtenkreuz sind es gleich drei Balken, die in unterschiedlichen Höhen liegen. Auch hier braucht es jeweils ein oder zwei Kettenglieder mehr um diese Differenz auszugleichen. Wobei es allerdings bei den modernen kompletten Dächern nicht mehr ganz genau darauf ankommt.
Da nun auch noch die Hölzer des Jurtenkreuzes dicker als die des Kohtenkreuzes sind brauchst du auch unterschiedlich lange Schrauben, um diese daran zu befestigen. Von der Funktion her könnten im Notfall auch Jurtenbeschläge im Kohtenkreuz verwendet werden (anders herum jedoch nicht), aber der überstehende Rest der Schraube stört auf Dauer dann doch.
Und dann wollen wir euch Kandidaten auch noch namentlich vorstellen. Links im Bild sind die drei Jurtenriegel mit je drei, vier und fünf Kettengliedern (v.l.n.r). Rechts im Bild findest du die beiden Kohtenriegel mit drei und vier Gliedern.
Falls dir auf Fahrt mal ein Riegel fehlt, so ist dies noch kein großes Unglück. Provisorisch kann durch das Loch der Schraube eine Schnur gestekt werden, mit der du die Ösen nach oben binden kannst.
Links
[1] http://www.jurtenland.de/?q=75_jahre_kohte
[2] https://jurtenland.eu/category/tagskohte
[3] https://jurtenland.eu/category/tagszubeh%C3%B6r
[4] https://jurtenland.eu/category/tagskohtenkreuz
[5] http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?path=login/userinfo.php&id=5
[6] http://www.alamannen.de/mongolei
[7] https://jurtenland.eu/category/tagsmodern
[8] https://jurtenland.eu/category/tagsaluminium
[9] https://jurtenland.eu/files/das-kohtenkreuz-jurtenland
[10] http://www.jurtenland.de/shop/Kohtenkreuz-Buche-2-tlg
[11] https://jurtenland.eu/category/tagsvideo
[12] http://www.jurtenland.de/shop/Kleinteile
[13] https://jurtenland.eu/category/tagsriegel
[14] https://jurtenland.eu/category/tagsbeschl%C3%A4ge