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Tipis sind die indianischen Verwandten der Kohten Lapplands. Das Tipi war für die Indianer durch die Feuerstelle im Zeltinneren eine Unterkunft für Winter und Sommer. Höhe und Rauchklappen gewährleisten einen guten Rauchabzug.
Das Lining, eine halbhohe Innenwand, bietet zusätzlichen Schutz gegen Kälte und Windzug vom Boden her und verstärkt den Kamineffekt. Das Tipi ist kein symetrischer Kegel sondern hat eine leicht ovale Grundfläche.
Die steilere hintere Wand ist eine typisch indianische Konstruktion. Die Tipis von Tortuga sind aus reiner Baumwolle gefertigt und werden mit einem Flächengewicht von ca. 285 g/m² und ca. 380 g/m² angeboten.
Quelle: Tortuga
Foto: Kevin Saff veröffentlicht unter Creative Commons
Für den Aufbau deines Tipis benötigst du neben der gelieferten Zelthaut und dem Lining weiteres Zubehör wie Tipistangen, Pflöcke, Verschlußnadeln, Ankerschnur und Rauchklappenschnur.
Zum richtigen Abspannen des Tipis benötigen wir genügend runde Kiesel und feste Stricke ausBaumwolle, Sisal, Hanf o.a. für die Zelte aus leichter Baumwolle, (bei beiden Qualitäten 285 g/m2 und 380 g/m2.)
Als Tipistangen werden schlanke Fichten- oder Kieferstangen benützt. Sie sollten entrindet,
geglättet und getrocknet sowie ca. 1/3 länger als der Durchmesser des Zeltes sein.
Zwei Stangen für die Rauchklappen dürfen etwas kürzer sein. Kränige Holzpflöcke zum verankern werden auf ca. 30 cm zugeschnitzt, die Verschlußnadeln etwa 30 cm lang und etwa 1 cm dick. An den Stangenspitzen werden Stoffbänder angeknotet, o. ä., ca. 80 cm lang, (gelb, rot oder blau).
für das Zubehör inkl. Rauchklappenstange und Schlafplätze
Tipi Größe |
Stangen | Verschluß- nadeln |
Pflöcke | Anker- Schnur |
Schnur für Rauchklappe |
Heringe Lining |
Schnur Lining |
Schlaf- plätze |
2 | 7 | 7 | 13 | 10 m | 5 m | 1- 2 | ||
4 | 11 | 7 | 17 | 15 m | 8 m | 18 | 3 | |
5 | 14 | 10 | 22 | 18 m | 8 m | 18 | 4 | |
6 | 17 | 13 | 26 | 20 m | 8 m | 18 | 5 | |
7 | 17 | 18 | 26 | 20 m | 8 m | 18 | 6 |
Für den ersten Aufbau ist es sicherlich gut, wenn ein erfahrener Tipi-Zelter dabei ist. (Aber es geht natürlich auch ohne). Für den ersten Aufbau werden wir etwa 1-2 Stunden benötigen. Mit Erfahrung im Aufbau eines Tipis etwa 30 Minuten.
Das Tipi sollte immer mit der Türe nach Osten aufgestellt werden, deshalb auch die Sprache von der Oststange (Türstange), der Süd- und Nord-Stange.
Das Tipi wird nie kreisrund aufgebaut sondern immer etwas oval. Dadurch ergibt sich dann auch der
gewünschte Durchmesser des Tipis von Türstangen zu Hebestange.
1. Die drei stärksten Stangen (3-Bein-Grundgerüst) sowie eine weitere (lang) als Hebestange für die Zeltplane auswählen. Die leichtesten Stangen für die Rauchklappen vorsehen.
2. Zelthaut mit der Außenseite nach unten auslegen. Rauchklappenschnüre anbringen.
3. Vorgesehene Nord- und Südstange mittig auf der Plane auslegen, die unteren Enden der Stangen können bündig oder bis ca. 5cm über den Saum der Zeltplane hinausreichen. Die dritte Stange (Türstange/Oststange), auf die beiden Stangen legen, so daß diese in der Überschneidung bei der Zeltspitze (Stoffzunge) kreuzt.
Die Türstange wird so aufgelegt, daß die Entfernung zwischen der Türkante und der Türstange etwa eine Schrittlänge beträgt.
4. Die Stangen am Kreuzungspunkt mit der Ankerschnur mittels eines Seemannknotens (oder zwei
Achterknoten) fest verbinden.
5. Das Dreibein-Gerüst aufrichten: die Stangen sollten ein regelmäßiges Dreieck bilden. Die Türstange steht im Osten und ist weniger steil geneigt. Anschließend nehmen wir eine Leine und messen damit die Entfernung zwischen dem unteren Rand der Zeltplane und der Stoffzunge an der Zeltspitze.
Die Leine halbieren, diese Stecke ist der ungefähre Radius des Zeltgrundrisses. Die ungefähre Mitte des Tipis markieren, von da aus können wir mit Hilfe des Radius die Stangen in gleicher Entfernung auf dem Umfangkreis anordnen. Süd- und Nordstange in gleichem Abstand von der Mitte stellen. Der Abstand der Oststange muß größer sein. (Wenn das Tipi aufgebaut ist, wird durch Auseinanderrücken der Stangen das Zelt gespannt)
6. Nun werden die weiteren Stangen aufgelegt. Dabei die Reihenfolge wie in der nachfolgenden
Skizze einhalten. Die Stangen so in die obere Gabelung legen, daß Sie übereinander liegen und sich aus eigener Kraft halten. Eine Lücke für die Hebestange, an der die Zelthaut angebunden wird, freilassen.
Diese Anordnung der Stangen ergibt in der Rauchöffnung einen relativ geringen "Schöpf".
7. Ankerschnur nehmen und außerhalb des Gerüstes viermal um die engste Stelle der
Stangenkreuzung winden. Das Leinenende an einem Pflock zwischen der Nord- und Südstange
einschlagen.
8. Die Hebestange mittig auf die Zeltplane legen, das Stangenende liegt etwa 5 cm über dem
Saum. Die Zeltspitze (Stoffzunge) fest an die Stange binden, in die ausgesparte Lücke des
Gerüstes legen, (gegenüber dem Eingang)).
9. Zelthaut um das Stangengerüst herumziehen. Diese sollte dicht am Stangenknoten anliegen (Evtl. muß die angebundene Höhe der Stoffzunge korrigiert werden).
Die vorderen Ränder der Zeltbahn müssen sich vorne treffen, die Türstange befindet sich links von der Eingangsöffnung. (Evtl. Stangen einrücken, wenn Plane zu knapp zusammenliegt). Der linke Teil der Zeltbahn liegt über dem rechten Teil. Leinen unter den Rauchklappen verknüpfen und mit den Nadeln die Zeltbahn verschließen.
10. Stangen so ausrichten, daß die Zelthaut gleichmäßig spannt. (Stangen nach außen oder innen verschieben). Der Grundriss des Tipis ist oval.
11. Runde Kiesel etwa 5- 10cm oberhalb des Saumes einlegen, mit Schnur umwickeln,
verknoten und mittels Holzpflöcken (Heringen) abspannen.
12. Rauchklappenstangen in die vorgesehenen Taschen einführen, nach oben stellen bis die
Rauchklappen straff stehen. Die Rauchklappenschnüre an einem ca. 150- 180cm Pfahl (vordem Zelt stehend) anbinden.
13. Eingangsklappe/-Türe mit Holzstäben anbringen.
14. Lining: Wenn die Zelthaut des Tipis steht und verspannt ist, mißt man sich die Höhe des Linings aus, dabei wird das Lining am Boden bei der Hebestange so nah als möglich mit einem Pin oder Hering befestigt. Nach oben mißt man nun straff das Lining und montiert etwas höher, rundum, beginnend bei der von innen gesehen rechten Türstange, an den Stangen die Befestigungsschnur für das Anbinden des Linings, bis hin zur linken Türstange. Oberhalb der Türe läuft die Befestigungsschnur doppelt. Man sollte dabei ein bis zweimal von innen nach außen um die Stangen herumgehen. Das Lining wird nun nach Befestigung am Boden oben an dieser Schnur angebunden.
Quelle: Tortuga